Freitag, 15. Juni 2012

Absurdes Theater

Papst Benedikt wünscht die Einheit, der Generalobere der Piusbruderschaft, Mgr. Fellay, ebenso.
Und dann: Der Bruderschaft wird eine «lehrmäßige Präambel» vorgelegt, es folgt Antwort auf Antwort, auch einmal ein Ultimatum, nach dem es – natürlich – weitergeht wie zuvor. Mgr. Fellay ziert sich, verwendet in seiner Antwort kritische Formulierungen – mit «Irrtümern des Konzils» wird er von kath.net zitiert –, die der Papst – wen wundert’s? – ablehnt.
Und in der Zwischenzeit veröffentlicht eine österreichische «Pfarrerinitiative» einen «Aufruf zum Ungehorsam», «Priester und Diakone der Erzdiözese Freiburg» fordern einen «Aufbruch jetzt!» im Ungeist des Theologen-Memorandums, das ZdK treibt seine übliche billige Romkritik. Hat Rom nicht andere Sorgen als «lehrmäßige Präambeln»?
Absurdes Theater! Und dennoch haben beide recht. Mgr. Fellay: er muß vermeiden, daß die anderen Bischöfe der Bruderschaft von der Einheit, die er zu erreichen sich bemüht, abspringen und so die Spaltung fortbestünde, nur mit verschobener Bruchlinie. Der Papst: wenn er zugestünde, daß einige Formulierungen des II. Vaticanum sehr mißverständlich sind, und daß das kein Zufall ist, so würden sich einige Winkel unserer Kirche in einen Hexenkessel verwandeln – und ich fürchte, große Teile der Kirche in Deutschland würden zu diesen gehören.
Beten wir dafür, daß letztlich Papst Benedikt und Mgr. Fellay ihr Werk gelingt!

Was treibt die EU im Kosovo?

Die Kosovo Property Agency: eine Vollstreckungseinheit im Kosovo, straff unter ausländischer Kuratel, wie die englische Sprache des Namens zeigt. Die Regie führt die Eulex, «der größte zivile Einsatz in der Geschichte» der EU, die «mehr als 400 Justizbeamte ... ins Land geschickt» hat.
Was treibt diese Einheit? Sie setzt (zum Beispiel) arme Familien, die kein Geld für Miete haben, aus ihrer Wohnung heraus, auf die Straße. «Wenn wir kommen, gibt es keine Diskussionen mehr.»

Mittwoch, 13. Juni 2012

Der Mythos vom friedlichen Buddhismus

(iterum)
«Die Spannungen hatten sich entladen, nachdem zehn muslimische Pilger während einer Busreise am 3. Juni von einem buddhistischen Mob umgebracht wurden. Anlass war die Vergewaltigung und Ermordung einer Buddhistin Ende Mai, für die drei muslimische Männer verantwortlich gemacht worden waren. Der Mob hatte angenommen, die mutmaßlichen Täter befänden sich in dem Bus», lese ich.

Flaggen

sind für Schiffe geschaffen, nicht für Autos.

Dienstag, 5. Juni 2012

Das Europa des Bundespräsidenten und das meine

«Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt, hat er die Aufklärung erlebt, gar eine Reformation?» lese ich Joachim Gauck zitiert. Verstehe ich den Bundespräsidenten recht, daß ein Islam, der eine Reformation erlebt hätte, mehr zu Europa gehörte als ein einfach nur islamischer Islam? Verstehe ich ihn recht, daß «erlebt» nicht nur heißt, trauriger Zeuge geworden zu sein, sondern auch davon betroffen gewesen zu sein?
Ich selber meine nicht, daß der Islam zu Europa gehöre, doch habe ich zuviel Respekt vor dem Gewissen muslimischer Menschen, als daß ich ihnen vorschreiben wollte, welcher Art ihr Islam sein solle, dem sie anhängen (wohl habe ich eine Meinung, welcher Religion sie besser angehörten).
Doch zurück zum Herrn Bundespräsidenten: meint er dann etwa auch, daß Christen mehr zu Europa gehören, wenn sie eine Reformation «erlebt» hätten?
Mir scheint, das Europa des Herrn Bundespräsidenten ist nicht das meine – mein Europa ist aus der Veredlung der griechisch-römischen Kultur durch ein gänzlich unreformiertes Christentum gebildet worden.