Samstag, 26. November 2016

Nachrichten, auf die ich binnen einer Woche gestoßen bin

– Martin Schulz, Präsident des EU-Parlaments, verhindert, um CETA schnell durchzudrücken, eine Parlamentsdebatte über den geplanten Investitionsschutz-Gerichtshof, beschneidet die Beteiligung von Parlamentariern der einzelnen Mitgliedsstaaten und schließt Stellungnahmen der zuständigen Ausschüsse von der entscheidenden Parlamentssitzung aus (CETA vermag, da nun TTIP in der Krise ist, die Verbindung zu amerikanischen Konzernen über den Umweg kanadischen „Töchter“ herzustellen);
– Martin Schulz will in die Bundespolitik oder die nordrhein-westfälische Landespolitik wechseln, wird als SPD-Kanzlerkandidat in Betracht gezogen;
– eine der SPD zugehörige Werbeagentur (die Recherche eines ZDF-Magazins hat es offengelegt) vermittelt SPD-Politiker bis hinauf zu Ministern zu „Vorwärts-Gesprächen“ für 7.000 €.
7.000 € – welch lächerlicher Betrag verglichen mit dem, was Frau Clinton für Vorträge (Mor. VI, 8.8.2016), und zwar für sich ganz persönlich, erhält!

Dienstag, 22. November 2016

Das Zentralkomitee hat gewählt


Unter anderem ist Barbara Hendricks (SPD, Bundesumweltministerin) dabei, die für Katholisches und den Wallfahrtsort Kevelaer offen ist und manches bewirkt hat. 

Doch fragt man sich: Wählt die staatstragende „Tempelhierarchie“ sich selbst?

Samstag, 19. November 2016

Leitkultur

Ein Begriff und eine inhaltsleere Debatte, analysiert vom Chronisten von Orietur Occidens (3.11.2016).

Freitag, 18. November 2016

Eine Kapriole politischer Korrektheit

– harmlos, aber eben kapriziös – ist dem Chronisten von Orietur Occidens (19.10.2016) ins Auge gefallen.

Dienstag, 15. November 2016

Papst Franziskus, die evangelische Freiheit und die Tradition

Ein Priester hatte geschrieben:

„Der Heilige Vater hat entschieden, nicht zu antworten.“ (Seit September)
Damit begründen vier Kardinäle die Veröffentlichung ihres Briefes an Papst Franziskus:
Tatsächlich glaube ich, daß wir als Kirche gerade in eine neue Epoche eintreten und die alte „kasuistische“ Sichtweise der Dinge einer „weiteren“, geistlichen weicht. Den Epochenwechsel spricht Papst Benedikt ja auch in seinen „Letzten Gesprächen“ mit Peter Seewald an. Und es könnte wirklich sein, daß dazu Papst Franziskus das von Gott erwählte Werkzeug ist. Aber daß er nicht antwortet, ist doch etwas ruppig, oder?

Darauf hat er diese Antwort erhalten:

"die Unterscheidung in „Kasuistische“ und „weitere, geistliche“ Sichtweise könnte aus dem Vokabular von Kardinal Kasper und Genossen stammen. Ihnen hätte ich sie nicht zugetraut. Mal sehen, wessen Werkzeug der „ruppige“ „Papst“ Franziskus ist! An den Frücht(ch)en werdet Ihr sie erkennen."

Die Reaktion des Priesters:

Im Laufe von ... Jahren Leben und ... Jahren Seelsorge habe ich Erfahrungen gemacht, die mich geprägt und meine Sicht verändert haben. Ein Kasperianer bin ich darum aber bestimmt nicht. Die - um das Gegenwort des von Ihnen kritisierten zu gebrauchen - „Enge“ mancher traditionalistischer Kreise habe ich zum einen nie geteilt und zum anderen ist sie mir immer fremder geworden. Gerade in ... habe ich manche tragischen Psychosen beobachtet, die in Sühnenächten u.ä. prächtig gedeihen. „Enge“ ist nicht nur sprachlich die Wurzel der „Angst“.

Mir geht es - auch in meinem Eintreten für die Tradition der Kirche - um die Freiheit des Evangeliums, und das nicht „nur“ zum ewigen Heil der Menschen. Sie sollen Christus als ihren Heiland erkennen und mit ihm in lebensspendenen Kontakt kommen. (Das meine ich mit „geistlicher Weite“). 

Ich bin Katholiken begegnet, die nicht nach den „kasuistischen“ Regeln leben - wiederverheiratet Geschiedenen, Homosexuellen… - und die teilweise nach langer Irrfahrt zur Kirche zurückgefunden haben. Ich habe Respekt vor deren Leben und Lieben, vor deren Geschichte, die sie ja zur Kirche zurückgeführt hat. (Der Heilige Geist schreibt auf krummen Linien gerade…) Sie leben aus dem Wort Gottes und seinen Sakramenten - letzteres gegen das Kirchenrecht. Immer habe ich das ihnen auch gesagt, wenn ich denn mit ihnen im Gespräch war - nicht als „Verbot“, aber um der Klarheit willen. Die meisten haben sich dann nach ihrem Gewissen entschieden, mit dem Herrn auch in den Sakramenten verbunden sein zu wollen. Es gibt auch andere Fälle; hier habe ich nie versucht, sie zu „überreden“, doch zur Kommunion zu gehen, sondern auch diese Haltung im geistlichen Gespräch geachtet.

Wenn Papst Benedikt zu Beginn seines Pontifikats gesagt hat, daß es soviele Wege zum Himmel gebe, wie es Menschen gibt, verstehe ich das als einen Schritt in diese „katholische Liberalität“. Wenn ich es biblisch ausdrücken darf, ist die Erkenntnis meines bisherigen seelsorglichen Wirkens tatsächlich: „Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig.“

Auch wenn ich es im Augenblick nicht erkennen kann, glaube ich, daß eben dieser Geist in der Kirche wirkt und uns diesen Papst geschenkt hat. Mir paßt vieles an ihm nicht - und da wären auch objektive Kriterien ins Feld zu führen, wie es jüngst die vier Kardinäle getan haben. Dennoch will und kann ich als zutiefst kirchlicher Mensch nicht davon ablassen, daß „die Mächte der Finsternis“ diese Kirche nicht überwältigen. Trotz oder vielleicht sogar gerade durch die Schwächen dieses Papstes führt Christus seine Kirche - nicht durch jedes Wort, was er sagt, nicht durch jede Platitüde, aber eben doch im Ganzen (geistlich und sozusagen „weit“…). So will ich es immer noch glauben.

Montag, 14. November 2016

Eine Phalanx mit dem Rücken zum Herrn

Wieder einmal hat der Chronist von Orietur Occidens (6.11.2016) es gewagt: des Sonntags (! – werktags ist es eher unbedenklich) eine Expedition in die eigene Pfarrkirche. Er berichtet darüber; wann er wieder den Mut dazu gesammelt haben wird, weiß er noch nicht.

Montag, 7. November 2016

Eigentlich sollte es eine Segnung sein

Die Erlebnisse bei einer Gräbersegnung veranlassen den Chronisten von Orietur Occidens (5.11.2016) zu einem Kommentar.

Samstag, 5. November 2016

Schlimmes ist in Rom geschehen – aber was bedeutet das?

Una furia, un folle, forse drogato“, ein „offenbar geistig verwirrter Mann“ hat in Sta. Prassede und drei weiteren römischen Kirchen schwere Schäden an Statuen angerichtet.
Als Motiv äußerte er nur: „L'uso di queste immagini non va bene – der Gebrauch dieser Bilder ist nicht in Ordnung“. Demnach anscheinend religiöse Gründe. Ist er Muslim? Möglich: er ist Ghanese, dort gibt es im Norden des Landes eine muslimische Minderheit. Aber irgendeiner terroistischen Organisation gehört er offenbar nicht an. Und Bilderstürmer gab es auch unter den Calvinisten – kommt er vielleicht aus einer „christlich“-fundamentalistischen Sekte? Der Mann erschien geistig verwirrt – da ist vieles denkbar.

Was auch immer das bedeutet: jedenfalls nicht eine drohende Islamisierung des Abendlandes. Mich freut es, daß so viele muslimische Flüchtlinge in Deutschland sich zum christlichen Glauben bekehren, und mich schmerzt, daß die katholische Kirche daran so wenig beteiligt ist.

Was aber unser christliches Abendland betrifft, so gelten die umformulierten Worte des Fürsten v. Metternich: «Verschwindet das Abendland, so geschieht es, weil es sich selbst aufgibt.»

Welch eine Konfrontation! Welche Koalitionen!

In Münster stimmt morgen das Volk ab: die Stadtregierung will mehr verkaufsoffene Sonntage, das Bündnis „Freier Sonntag Münster“ wendet sich dagegen, hat die Volksabstimmung durchgesetzt.
Die Ratskoalition, für verkaufsoffene Sonntage: CDU und Grüne.
Das Bündnis „Freier Sonntag Münster“: getragen von Gewerkschaft (DGB, Ver.di), KAB und dem evangelischen KDA; dahinter stehen Kirche, SPD, ÖDP, Die Linke und die örtliche Grüne Jugend.

Mittwoch, 2. November 2016

Wie ein Widerhall der apokalyptischen Reiter

Im Nahen Osten ist eine Christenverfolgung im Gang – nein, nicht nur dort, nicht erst jetzt, und nicht nur Christen werden gemordet; aber dort hat sie seit dem Auftreten der großen Sektenarmeen ein besonders zerstörerisches Ausmaß angenommen.
Und das ehemals christliche Abendland sucht sich derweil selber abzuschaffen:
Während christliche Hilfswerke seit Jahrzehnten sich bemühen, den Menschen in der Dritten Welt Erleichterung zu verschaffen, arbeiten die EU, die USA und andere Staaten daran, durch TiSA das alles in vielen Staaten zunichte zu machen und dabei auch das Abendland schwer zu beschädigen.
Bischof Mario Oliveri von Albenga-Imperia ist, bevor er die angeordnete Altersgrenze erreicht hat, grundlos abgesetzt und durch einen Nachfolger ersetzt worden, der sein Werk beschädigt.
Abt Josef Vollberg, der das Kloster Mariawald vor dem Niedergang bewahrt hat, wurde von Visitatoren zum Rücktritt gedrängt und zum Prior degradiert.
Die Wallonie wurde gedrängt, CETA doch hinzunehmen. Und es entsteht der Eindruck, daß die Art, wie der Abt zum Rücktritt gezwungen wurde, der Art, wie der Wallonie die Zustimmung abgezwungen wurde, recht ähnlich ist.
Und der Papst, der nicht weiß, wer der Sekretär der Kongregation für die Glaubenslehre ist, sagt wahre Worte über Ehe und „gender“, um gleich darauf das Gegenteil davon gutzuheißen.
Hierüber berichtet der Chronist von Orietur Occidens (31.10.2016).

Nachtrag vom 6. November 2016: Kardinal Sarah wird entmachtet, Pietro Marini, der „falsche Marini“, kehrt zurück in die Gottesdienstkongregation.

Innereien vom Lamm

Damals, in der westlichen Großstadt, gab es türkische Metzgereien in der Umgebung, die alles vom Lamm zu bieten haben.
Im Fernen Osten Deutschlands gab es so etwas nicht; und überhaupt sind Innereien (wenn man nicht die Landesspezialität Rinderzunge dazuzählt) kaum vorhanden.
Den Orientalen sei Dank: nun hat ein Perser ein orientalisches Geschäft eröffnet mit einer Fleischtheke; nach langer Zeit konnten wir wieder Lammherzen essen.

Teilnahme des Volkes und „Ausdeutende Zeichen“

Bei einer Kindertaufe gibt der Blick ins neue GL dem Chronisten von Orietur Occidens (23.10.2016) Anlaß zu bedenklichen Anmerkungen.

Montag, 10. Oktober 2016

Haben auch Flüchtlinge Menschenrechte?

Über den Umgang mit Flüchtlingen zu sprechen fällt mir schwer, weil ich sehe, daß hierbei nicht alle Fragen mit moralischen Kategorien zu klären sind. Aber wenn einfache Menschenrechte verletzt werden, wenn Menschen strafrechtlich verfolgt werden sollen, weil sie das ermöglichen, was Naturrecht und Grundgesetz fordern ...
Der Chronist von Orietur Occidens (als Nachtrag zum 11. 2. 2016) referiert.

Freiberuflicher Arbeit wird ein Ende gesetzt

Wirtschaftliche Eigenverantwortung wird in der neoliberalen Wirtschaftsordnung angepriesen, «Ich-AGs» wurden propagiert.
Die Wirklichkeit ist anders: Wirtschaftliche Eigenständigkeit wird unterbunden, ohne Rücksicht auf die Menschen, die es gewagt haben.
Der Chronist von Orietur Occidens (unter dem 17. 9. 2016) referiert.

Ein äußerst schönes Gebet der Kirche

«Und da gibt es ein äußerst schönes Gebet der Kirche (una preghiera bellissima della Chiesa), das wir vergangene Woche gebetet haben. Da heißt es so: „Gott, der Du so wunderbar die Welt geschaffen und noch wunderbarer sie erneuert hast“, das heißt mit der Erlösung und der Barmherzigkeit, ...» – so sagte der Papst in einem Interview bei seiner Rückkehr aus Georgien zum Thema von Ehe und Scheidung.
«Deus, qui tam mirabiliter mundum creasti ...» – der Papst zitierte aus dem Gedächtnis; mir scheint, er meinte das Gebet: «Deus, qui humanae substantiae dignitatem mirabiliter condidisti et mirabilius reformasti ...». Er hätte hinzufügen können, daß im außerordentlichen Usus dieses Gebet in jeder Messe zur Opferung gebetet wird.

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Kolonialismus und Missionare

In seinem Artikel An der fernsten Grenze über das Buch Skandal in Togo von Rebekka Habermas scheibt Micha Brumlik:
«...
Im Dezember 1906 debattierte das Parlament des deutschen Kaiserreichs einen Skandal, der sich in der deutschen Kolonie Togo zugetragen hatte: Ein Kolonialbeamter soll mit minderjährigen schwarzen Mädchen zusammengelebt und sie regelmäßig missbraucht haben und schließlich einen Fürsprecher der Mädchen, einen Stammesältesten, so hart ob seines Aufbegehrens bestraft haben, dass dieser kurz darauf starb. Ruchbar wurde dieser gar nicht so seltene, aber typische Fall durch ebenfalls in Togo tätige katholische Missionare, Angehörige der Steyler Mission, die die Vorfälle der Berliner Kolonialabteilung gemeldet hatten; eine Meldung, die freilich ohne Folgen blieb.
Modern und erfolgreich
Im deutschen Reichstag waren es vor allem die Partei des katholischen Zentrums in Gestalt der Abgeordneten Matthias Erzberger sowie des Sozialdemokraten August Bebel, die sich immer wieder kritisch und anklagend zu den rassistischen und gewalttätigen Auswüchsen der deutschen Kolonialpolitik äußerten, ohne indes grundsätzlich gegen die Kolonialpolitik zu sein. Denn: Kolonialismus galt allgemein als Ausdruck gesellschaftlicher Modernität sowie politischen und ökonomischen Erfolgs.
...
Deutscher Kolonialismus: Das war ein In-, Mit- und Gegeneinander eines rassistischen Sexualregimes weniger deutscher weißer Männer über schwarze Frauen, einer bitteren Konkurrenz zwischen gebildeten, humanitär gesinnten Missionaren oft kleinbürgerlicher Herkunft hier und karrieristisch gesinnten Beamten dort; ...» (taz vom 1. Oktober 2016)

Auf die Missionare dürfen wir ein wenig stolz sein und ebenso auf das Zentrum, das die Gemeinsamkeit mit den damals antiklerikalen Sozialdemokraten nicht scheute.
Und wir werden darin bestätigt, allen «Ausdruck gesellschaftlicher Modernität» zu meiden.

Samstag, 1. Oktober 2016

Neue Moschee in Konstantinopel

Wie dieser Tage in den Medien vermeldet wurde, geht der vom heutigen Präsidenten der Türkei initiierte Bau der neuen Groß-Moschee in Konstantinopel der Fertigstellung entgegen.

Vier Minarette sind 1071 cm hoch. Dieses Maß weist auf das Jahr 1071 hin, in dem die Seldschuken bei Manzikert die Byzantiner besiegten und die Eroberung des oströmischen Reiches begannen.

Zwei Anmerkungen:

1. Das Jahr 1071 ist nach islamischer Zählung das Jahr 449.

2. „Zentimeter“ ist eine griechisch-lateinisch-abendländische Maßeinheit.

Sonntag, 25. September 2016

Versus populum

Ein Pontifikalamt zur Feier der Heiligsprechung Mutter Theresas: eine würdige Feier.
Eine Kuriosität aber drängt den Chronisten von Orietur Occidens, doch darüber zu berichten.

Freitag, 23. September 2016

Samstag, 17. September 2016

Demonstrieren? Und wo?

Nein, ich habe keine Neigung zu Demonstrationen. Aber jetzt gibt es starken Grund dazu, und gleich an zwei Stellen: da ist der Marsch für das Leben; und da sind die Demonstrationen gegen TTIP und CETA.
Ich habe letztere vorgezogen, obwohl mir auch erstere am Herzen liegt; und ich habe das nicht nur getan, weil ich dazu nicht ins ferne Berlin zu reisen brauchte. Bei letzterer nämlich stehen bedeutende Entscheidungen unmittelbar bevor, während erstere nur langfristige Ziele haben. Und ich wünsche nicht, daß danach linke Gruppierungen mit laïzistischer Schlagseite vorgeben können, sie setzten sich am meisten fürs Allgemeinwohl ein.
Und wer sagt, daß das Lebensrecht einfach wichtiger ist als alles andere, bedenke die leider sehr reale Möglichkeit, daß bei erfolgter Verabschiedung von CETA nach einer künftigen Verbesserung des gesetzlichen Lebensschutzes für ungeborene Kinder ein Konzern von jenseits des Atlantiks, der hierzulande eine Abtreibungsklinik betreibt, Schadensersatz in großer Höhe für entgangene Gewinne einklagt.
Und darum jener Ausdruck der Solidarität (s.u.) mit der ersteren, der eben nicht nur für diese geschrieben ist.

Freitag, 16. September 2016

Solidarität mit dem Marsch für das Leben

Da ich selber nicht dabei sein werde, ein Zeichen der Solidarität von Orietur Occidens: eine Erörterung des Themas der Abtreibung.

Montag, 22. August 2016

Mittwoch, 10. August 2016

Freitag, 29. Juli 2016

«Ich will statt seiner sterben»

Heute vor 75 Jahren forderte P. Maximilian Kolbe mit diese Worten in Auschwitz den Lagerleiter auf, ihn, den Priester und Ordensmann, als Opfer zu nehmen anstelle des Familienvaters Franciszek Gajowniczek.
P. Maximilian Kolbe starb nach zwei Wochen im Hungerbunker am 14. August an einer Phenolspritze. Seine letzten Worte an den Exekutor: «Sie haben vom Leben nichts verstanden. Der Haß nützt nichts. Nur die Liebe schafft.»
Franciszek Gajowniczek starb 1995, seine Frau Helena 1977.

Samstag, 23. Juli 2016

Kardinal Sarahs Ansprache

Durch die Farce, die von den Worten des Kardinals ausgelöst wurde, hat sich der Chronist von Orietur Occidens zu einer Nachlese gezwungen gesehen.

Montag, 18. Juli 2016

Zwölfbotenfest

Die Meßtexte zum im tridentinischen Meßbuch gestrichenen Fest der (Auf-) Teilung der Apostel (Divisio Apostolorum / Zwölfbotenfest) in der Fassung des Münsterischen Meßbuchs (Missale Monasteriense) finden sich hier.

Samstag, 16. Juli 2016

Händehaltend am Altar

Kinder im Gottesdienst konnte der Chronist von Orietur Occidens einmal aus etwas größerer Nähe beobachten.

Samstag, 9. Juli 2016

Schweigendes Handeln des Herzens

Ein Vortrag Kardinal Sarahs bei der Tagung „Sacra Liturgia UK 2016“ erregte soeben Aufmerksamkeit, weil der Kardinal, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und von Papst Franziskus mit einer Reform der Reform der Liturgie nach dem II. Vaticanum beauftragt, die Priester aufforderte‚ ad orientem zu zelebrieren.
Doch das ist nur ein neuer Schritt des Kardinals auf die Erneuerung der Liturgie hin. Vor mehr als einem Jahr, am 12. Juni 2015, veröffentlichte er im Osservatore Romano einen Aufsatz, der nicht nur Aufforderungen zu guter Zelebration enthielt, sondern das Wesen der Liturgie zu erklären wußte.
Dieser Text scheint wenig bekannt geworden zu sein, im Netz nur an ganz wenigen Stellen finden. Darum lädt Orietur Occidens sehr dazu ein, diesen Artikel (auf Italienisch) zu lesen; zudem bieten wir einige Passagen daraus auch auf Deutsch.

Samstag, 2. Juli 2016

Das „all-“orthodoxe Konzil – ein anscheinend gutes Ende

Die „dunklen Wolken“, von denen hier die Rede war, haben sich ein wenig vollzogen: allzu liberale – Fastenregeln – und allzu rigoristische – Mischehen mit Ostkatholiken – wurden abgelehnt; im großen Ganzen scheint Einvernehmen hergestellt worden zu sein, wenn man davon absieht, daß der Erzbischof von Athen zusammen mit anderen griechischen Bischöfen am letzten Tag grollend das Feld verlassen hat.

Die Diözese Linz und die Kathpedia liefern recht gute Berichte, die verabschiedeten Dokumente sind (in vier bis fünf Sprachen) unter Le Saint et Grand Concile zu finden.

Montag, 27. Juni 2016

Was sind eigentlich „Traditionalisten“

Unter Pius IX. wurde 1855 der „falsche Traditionalismus“ verurteilt, wie ihn Augustin Bonnetty vertrat: alles Wissen komme aus der Tradition, ohne die Offenbarung sei die menschliche Vernunft zur Erkenntnis von Wahrheit nicht fähig. Solche Lehre, die der Heiligen Schrift (Sap. 13, 1-9; Rom. 1, 18-20) und der Scholastik (etwa des heiligen Thomas Summa contra gentiles) widersprechende Lehre wurde vom I. Vaticanum (Constitutio dogmatica de fide catholica, cap.2: De revelatione; KKK. 36) definitiv zurückgewiesen: «Sancta Mater Ecclesia tenet et docet, Deum, rerum omnium principium et finem, naturali humanae rationis lumine e rebus creatis certo cognosci posse – Die heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt, daß Gott, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen gewiß erkannt werden kann.» Solch falscher Traditionalismus erstand später im protestantischen Raum (der schon gegen Immanuel Kants unsägliche Argumentation gegen den Gottesbeweis nicht immun war) in Karl Barths Diastasentheologie neu ; in der Katholischen Kirche sollte es dergleichen nicht mehr geben.
Heute aber neigt man dazu, „Traditionalisten“ Katholiken zu nennen, für die die Tradition die höchste Norm ist. Doch dieser Ausdruck ist überflüssig: natürlich ist die Tradition – was denn sonst wäre „katholisch“ – für jeden Katholiken die höchste Norm, ein „Traditionalist“ ist also einfach ein Katholik.
Doch gibt es auch katholische „Traditionalisten“ einer besonderen Art – solche begegnen Pietro Chiaranz (der selber ein wahrer Traditionalist ist) im Netz: solche, die «sich daran machen, das Kind zusammen mit dem schmutzigen Wasser zurückzuholen, jenes Kind und jenes schmutzige Wasser, die vom säkularisierten katholischen Klerus ausgeschüttet worden sind. Wie die letzteren, so sind die ersteren unfähig, einen Unterschied zu machen, auch nur den geringsten historischen Sinn zu haben, zu begreifen, daß, wenn das Kind gerettet werden soll, das schmutzige Wasser ohne weiteres auszuschütten ist. Die ersteren und die letzteren, wenn auch in gegensätzlichen Lagern, zeigen, daß sie sehr ähnlich sind, Kinder derselben „Mamma“: der Ideologie.»

Solennité auf Polnisch

Ein Pontifikalamt zum Patronatsfest, eine Hochzeitsmesse mit Leviten: reiche liturgische Eindrücke aus polnischen Kirchen hat der Chronist von Orietur Occidens zu schildern.

Samstag, 18. Juni 2016

Dunkle Wolken überm „all-“orthodoxen Konzil

Sechs Jahrzehnte lang vorbereitet, beginnt morgen, am orthodoxen Pfingstfest, das „panorthodoxe“ Konzil; und, was immer es sein wird – panorthodox wird es nicht.
Eine Kommission unter der Ägide des Ökumenischen Patriarchats hat mit Zustimmung der (der? – welcher?) Patriarchen Dokumente vorbereitet, die nach den von dieser Kommission gesetzten Regeln nur einstimmig vom Konzil verändert werden können – nur einstimmig, also gar nicht, denn Befürworter dieser Dokumente werden im Konzil sitzen. Diese Dokumente aber würden die orthodoxen Kirchen in eine angepaßt moderne, geistlich seichte Richtung leiten. Ein bulgarischer Metropolit, Loveth Gabriel, erklärt im Namen seiner Kirche von einem dieser Dokumente, daß es „viele absolut irrige und heterodoxe Dinge enthält“.
Die Folge: Etliche orthodoxe Kirchen sagen ihre Teilnahme ab (Russen, Bulgaren) oder nehmen nur unter Vorbehalt teil (Serben). Welch ein „all-“orthodoxen Konzil!
Die Geschehnisse in unseren orthodoxen Schwesterkirchen können auch Katholiken nicht unberührt lassen. Beten wir dafür, daß diese Kirchen sich aller modernistischer Anpassung entziehen.

Genauere Informationen sind zu finden unter Chiarimenti sul Concilio pan-ortodosso, bedenkenswerte Kommentare vom selben Autor unter Il concilio pan-ortodosso e i soloni occidentali und Geopolitica e concilio panortodosso. Qualche considerazione di fondamentale importanza.

Samstag, 28. Mai 2016

Montag, 23. Mai 2016

Nicht nur für Bierbrauer, für die gesamte mittelständische Wirtschaft gilt es

– das, was wir jüngst über mittelständische Betriebe und TTIP gesagt haben: Martina Römmelt-Fella vom „Bundesverband Mittelständische Wirtschaft“ sagt ganz ähnliches (und im Détail kenntnisreicher).

Wem singt die Kirche im Gottesdienst?

Eine Mozartmesse zu Pfingsten – gut gemeint, gut gemacht, nur ...
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Samstag, 14. Mai 2016

Die göttliche Dreifaltigkeit erklärt...

... von Leo dem Großen.

Pfingsten - das energ(et)ische Fest

Beitrag zum Fest.

Würde Papst Franziskus Frauen zum Diakonat zulassen?

«Papst würde Frauen zum Diakonat zulassen», schlagzeilt n-tv. Würde er?
Es stimmt, daß er eine Kommission einsetzen will, die sich der Frage solch einer Möglichkeit widmet. Allerdings: Papst Franziskus weiß, daß es in der alten Kirche Diakonissen gegeben hat; und er weiß, und er sagt deutlich – Sandro Magister („Francesco e le donne“) berichtet ausführlich darüber –, daß solche Diakonissen nicht dasselbe waren wie Diakone.
Solche Diakonissen gab es in der alte Kirche, und in Ostkirchen gibt es sie immer noch; wie wir es erörtert haben („Der Diakonat von Frauen“; in: Die Argumentation für die «Frauenordination»“), entspricht der Sicht des Papstes. Es gab und gibt sie also; und selbstverständlich konnten sie nicht und können sie nicht dieselben Funktionen ausüben wie die Diakone des sakramentalen Diakonats, sie können nicht das Evangelium vortragen noch predigen noch die Kommunion austeilen.
Natürlich könnten solche Diakonissen oder Diakoninnen auch in der lateinischen Kirche eingeführt werden; nur: wären die Befürworter des «Diakonats der Frau» damit zufrieden?

Dienstag, 10. Mai 2016

Bierbrauer im XXI. Jahrhundert

Propaganda besonderer Art von Seiten der Bundeskanzlerin für TTIP wird analysiert vom Chronisten von Orietur Occidens.

Samstag, 7. Mai 2016

Lob der Grauzone

Das Grundsatzprogramm, das jetzt eine in etlichen bundesdeutschen Landtagen vertretene Partei verabschiedet hat, das gegen den Islam gerichtete Einschränkungen der vom Grundgesetz gewährleisteten Religionsfreiheit (Art. 4) fordert, gibt dem Chronisten von Orietur Occidens Anlaß, die christliche Haltung dem Islam gegenüber zu darzulegen.

Donnerstag, 5. Mai 2016

Christi Himmelfahrt

Was ist der Sinn der Himmelfahrt Christi? 

Antwort Papst Leos des Großen

Samstag, 30. April 2016

Kinderbetreuung auf den Spuren der DDR

In der DDR gab es Wochenkrippen, die Bundesrepublik ist fortgeschritten auf dem Weg dorthin. In Schwerin gibt es bereits für Mitarbeiter eines Krankenhauses zwar noch keine Krippen, wohl aber zwei «Kitas» (Kindertagesstätten), die täglich 24 Stunden arbeiten.
Nun wollen Polizei und Universität auch in Rostock eine solche aufmachen. Das Vorhaben wird vom Innenminister (CDU) unterstützt. Allerdings blockiert es noch der städtische Sozialsenator (Die Linke), weil durch solche ein Betreuungsangebot das Familienleben beeinträchtigt wird.

Freitag, 22. April 2016

Ostern konkret

Was uns die Auferstehung Christi bringt, ist hier zu lesen.

Samstag, 16. April 2016

Amoris laetitia

Große Sorgen hat es manchem bereitet, was letztendlich aus den Bischofssynoden zum Thema von Ehe und Familie hervorgehen könnte; und nun: das Ergebnis ist Amoris laetitia, ein Schreiben des Papstes, das begründete Anerkennung findet, solchen Befürchtungen Hohn spricht. Es ist ein pastorales Schreiben, kein offizielles – das zeigt sich schon daran, daß der Originaltext, der verbindlich wäre, vom Vatikan nicht einmal ins Netz gestellt wurde; es finden sich nur etliche Übersetzungen. Daß es kein kirchenrechtlicher Erlaß ist, schreibt der Papst selber (Art. 300); daß es auch keinen lehramtlichen Charakter hat, hat Raymond Leo Kardinal Burke (Amoris laetitia non è magistero, lo dice papa Francesco) aufgezeigt.
Nur, leider, es gibt sehr deutsche Sorgen. Nein, nicht im Sinne der mythischen Deutschen Angst, sondern Sorgen aus der Erfahrung mit einigen Winkeln der Kirche in Deutschland.
Wenn jemand, der geschieden ist, eine neue Verbindung eingehen will: «Wir machen da einen Gottesdienst, bei dem von den Gästen niemand merkt, daß es keine richtige Trauung ist» – das ist kein Phantasma, sondern tatsächliches Verfahren eines Priesters in diesem Land; und das ist schwerlich ein Einzelfall. Und angesichts solch einer Denkweise ist das Unbehagen an einer kleinen Fußnote (351) in dem umfangreichen Schreiben des Papstes sehr verständlich:
„In gewissen Fällen könnte es auch die Hilfe der Sakramente sein. Deshalb »erinnere ich [die Priester] daran, dass der Beichtstuhl keine Folterkammer sein darf, sondern ein Ort der Barmherzigkeit des Herrn« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium [14. November 2013], 44: AAS 105 [2013], S. 1038). Gleichermaßen betone ich, dass die Eucharistie »nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwache« ist (ebd., 47: AAS 105 [2013], S. 1039).
Und Unbehagen bereitet es hierzulande auch, jenen Mißverständnis begünstigenden Artikel 84 der Relatio finalis der Bischofssynode vom Papst zitiert zu finden (Art. 299): „Ich nehme die Bedenken vieler Synodenväter auf, die darauf hinweisen wollten, dass ...“ – während Papst Johannes Paul II. in Familiaris Consortio (Art. 84) Geschiedenen gegenüber, die eine neue Verbindung eingegangen sind, eine freundlich einladende Haltung zeigte, um ihnen den Weg zur Umkehr zu erleichtern, scheinen in dem Artikel der Synode, wie bereits dargelegt, Möglichkeiten in den Blick genommen zu werden, die Abwendung vom Gebot des Evangeliums und damit von der Kirche zu übertünchen.
Solche Deutungen mögen dem Papst in Rom sehr ferne liegen – wenn er den Katechismus der Katholischen Kirche zitiert (Art. 302): „»Die Anrechenbarkeit einer Tat und die Verantwortung für sie können durch Unkenntnis ... vermindert, ja sogar aufgehoben sein« (Nr. 1735)“, so schwingt darin die selbstverständliche Verpflichtung des beichtehörenden Priesters mit, dieser Unkenntnis ein Ende zu setzen.
In Deutschland aber sind diese Deutungen sehr gegenwärtig. „Das Wichtigste am ganzen Papier ist, dass die offensichtliche Diskrepanz zwischen dem Handeln der Gläubigen in Fragen der Ehe, Partnerschaft und Sexualität und der kirchlichen Lehrverkündigung durch diesen Text abgemildert und verändert wird“, zitiert dpa den Präsidenten des ZdK, Thomas Sternberg. Demnach wünscht er offenkundig eine Anpassung der Lehrverkündigung an das „Handeln der Gläubigen“ – menschliches Handeln abrogierte demnach Gottes Gebot. „Auch Partnerschaften [so fährt dpa in indirekter Rede fort], die nach zerbrochenen Ehen entstanden sind, sei der Weg in die volle Kirchengemeinschaft demnach nicht verschlossen.“

Oft habe ich mit Menschen zu arbeiten, die geschieden in einer neuen Verbindung leben, darunter auch gläubige Christen. Noch einmal sei wiederholt: jede «wirkliche Möglichkeit ..., Menschen, die sich nach einer Ehescheidung in eine neue Lebensgemeinschaft geflüchtet haben, einen Weg – welchen auch immer – zu eröffnen, vor dem Richterstuhl Christi zu bestehen», wäre willkommen.
Wenn aber „Nächstenliebe“ oder „Barmherzigkeit“ für manche wichtigen Personen in der Kirche in Deutschland heißt, den Menschen zu ermöglichen, mit den Sakramenten der Kirche versehen den Weg zur Hölle zu finden, so kann das doch schwerlich die Sicht des Papstes sein.

Samstag, 9. April 2016

Katholische Entdeckung im (ehem.) calvinistischen Holland

Die Wiege des christlichen Holland (im engeren Sinn des Wortes) steht in Egmond. Aufgestellt hat sie der heilige Adelbert

Übrigens hat hier der normale Glaube sogar die Reformation überlebt. 

Mittwoch, 30. März 2016

Das II. Vaticanum und die zwei Usus des Römischen Ritus

Was so mancher eigentlich schon wußte, aber kaum zu denken wagte:
Der Chronist von Orietur Occidens vergleicht Schilderungen der beiden Formen.

Mittwoch, 23. März 2016

Sind AfD und Christentum vereinbar? (iterum)

Mit Hans-Olaf Henkels Abgang aus der AfD schien es mir, als hätte zumindest ein böser Geist die Partei verlassen (daß es deren andere in dieser Partei gibt, ist freilich nichts neues). Und nun lese ich, daß der frühere tschechische Ministerpräsident und Präsident Václav Klaus, der für neoliberale Reformen stand und der einer Parteispendenaffäre wegen als Ministerpräsident zurücktreten mußte, der AfD als Wahlhelfer diente. Nebenbei erfahre ich noch, daß Beatrix v. Storch, die gelegentlich als Christin gehandelt wird, der Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft angehört.
Friedrich August v. Hayek war mit seiner Clique, der Mont Pelerin Society, einer der Begründer des Neoliberalismus. Neoliberalismus: das heißt antisozial verschärfter Wirtschaftsliberalismus. Der Wirtschaftsliberalismus, entstanden im Kreis um David Hume, einer Keimzelle des modernen Atheismus, ist – «Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon» (Matth. 6, 24; Luc. 16, 13) – Götzendienst.
Nein, auch dieser böse Geist hat die AfD nicht verlassen.

Montag, 21. März 2016

Fest des heiligen Joseph

Schon das Gloria einer doch sehr gebrauchten Choralmesse reicht aus ...
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Montag, 14. März 2016

Sind AfD und Christentum vereinbar?

Familie, Gender, Abtreibung – ein Mitglied der Partei meinte, so wurde mir kürzlich hinterbracht, vertrete den katholischen Standpunkt wie keine andere Partei.
Im Détail mag es da Übereinstimmungen geben; aber im Ganzen sehe ich anderes:
Schon im Blick auf die Familie – Frau Petrys Meinung zur Kleinstkinderkasernierung habe ich ja längst schon moniert: Das gar nicht so andere Gesicht der AfD.
Und daß ein Christ (Ex. 22,20; 23,9; Deut. 10,19), ein Katholik („kath’ hólon“) Ausländer und damit auch Flüchtlinge nicht ablehnen kann, ist klar. Die AfD aber will das Grundgesetz ändern, um Flüchtlinge außen vor zu halten.
Nun wurde auch (von einer Quelle, die man nicht gerne nutzt, die aber in diesem Fall auch von seriöseren Medien zitiert wird) aus dem Entwurf für das neue Parteiprogramm der AfD veröffentlicht, daß die AfD die Beschneidung muslimischer und jüdischer Jungen verbieten will, ebenso das Schächten für Muslimîn und für Juden.
Daß solche Verbote Juden gegenüber antisemitisch sind, ist früher schon bei Orietur Occidens ausführlich dargelegt worden: Beschneidung – immer noch bekämpft.
Und die AfD findet laut Parteiprogrammentwurf, eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sei „mindestens übergangsweise“ sinnvoll.

Dankenswerterweise hat vor wenigen Tagen auch die hochgeschätzte Claudia Sperlich ein Positum veröffentlicht, das dieses Thema behandelt: Die Meinung der anderen.

Nachtrag vom 23.III. (Annuntiatori gratias): Im jetzt veröffentlichten Parteiprogrammentwurf sind die antisemitischen Passagen (cum grano salis) gestrichen, damit auch die damit zusammenhängenden antiislamischen Forderungen. Antiislamische Einschränkungen der Religionsfreiheit bleiben allerdings bestehen.

Sonntag, 6. März 2016

Evangelium und Katholikentag

In den Vermeldungen zum Ende der Sonntags erfahren wir es vom Diakon: Der 100. Deutsche Katholikentag in Leipzig steht unter dem Leitwort „Seht, da ist der Mensch“; und unter diesem Leitwort stünden all seine Veranstaltungen. Das heißt, der Mensch stehe ganz im Mittelpunkt.
Welcher Mensch das ist, der da im Mittelpunkt steht, sagt er nicht; es klingt so, als sei es der Mensch an sich.
Diese Verkehrung des Evangelientextes (Joh. 19,5) ist nicht die Idee des Diakons – im Netzauftritt des Katholikentags zeigt, daß sie gewollt ist.
Siehe auch: Der Katholikentag und die Schrift

Samstag, 27. Februar 2016

Anderthalb Lustra nach der Bankenkrise

«boomt» die Wirtschaft in Irland – und was die Menschen dort erleben, erinnert an ein Gleichnis der Bibel.
Der Chronist von Orietur Occidens weist es auf.

Samstag, 20. Februar 2016

Ewig leben oder gehorchen?

Zwei bis drei Beobachtungen zu den deutsche liturgischen Texten am zweiten Fastensonntag (C).

Auferstanden aus Ruinen

«Du hast, o Herr, Dein Leben» – ein deutsches Einheitslied zur Opferung aus der hohen Zeit der Liturgischen Bewegung. Im GL von 1975 aber erschien es nur noch in kastrierter Fassung, auf eine Strophe zusammengeschnitten: «O Gott, nimm an die Gaben» (Nr. 468).
Und nun, im neuen GL, ist das Lied im alten Glanz (Nr. 185) entstanden. Gesungen gehört habe ich es leider noch nicht wieder.

Siehe auch: W.H.W.: Steifzüge durch EÜ und GL. E&Ewald 14/2009, S. 29-42.

Ein NATO-Mitglied bombardiert zugunsten des IS

Vor Jahren schon, als noch niemand von ISIS oder IS sprach, hörte ich von unserem syrischen Freund, daß Aufständische in Syrien Christen kein Lebensrecht mehr im Land zugestehen wollten und daß diese Aufständischen im wesentlichen keine Syrer seien, sondern Kämpfer aus verschiedenen Ländern, die von der Türkei, Qatar und Saudi-Arabien unterstützt werden.
Ersteres hat seit langem schon seine Bestätigung gefunden; und nun ...
Nun ist es soweit, daß die Türkei, ein NATO-Mitglied, mit Bomben gegen die Kurden vorgeht, welche auf weite Strecken und besonders auch an der iraqischen Grenze die Hauptlast der Verteidigung gegen den IS tragen.

Samstag, 13. Februar 2016

Noch einmal: Haben auch für Flüchtlinge Menschenrechte?

Eine fünfköpfige christliche Zigeunerfamilie in Berlin; die Eltern stammen aus Serbien. Als die Familie wieder einige Jahre in Serbien lebte, ist dort der älteste Sohn offenbar aus rassistischen Gründen mißhandelt worden. Als sie sich deshalb an die Polizei wandten, reagierte die mit einem Strafbefehl nicht gegen die Angreifer, sondern gegen die Familie.
Nun wird dieser älteste Sohn, heute 22 Jahre alt, ohne daß er selber einen Anlaß gegeben hätte, nach Serbien abgeschoben, allein, ohne Eltern und Geschwister.

Darf man eigentlich Zigeuner „Zigeuner“ nennen?
Ob „Zigeuner“ eigentlich ein Schimpfwort ist, ist unklar. Klar aber ist, das „Němec“ eines ist. Und doch stört sich kein Deutscher daran, daß er in slawischen Sprachen so genannt wird.
Und so meint auch manch ein Zigeuner, daß er sich nicht zu schämen braucht, ein solcher zu sein.

Haben auch Flüchtlinge Menschenrechte?

Bei Bürgerkriegsflüchtlingen, die nur „subsidiären Schutz“ genießen, soll, so will es die Regierungskoalition, Familiennachzug erst nach zwei Jahren möglich sein. Dann ein Koalitionspartner, der es nicht gewesen sein will, und nun ein Kompromiß: in Härtefällen ...
Der Chronist von Orietur Occidens nimmt Stellung.

Freitag, 12. Februar 2016

Da kommt Freude auf

"Tagesgebete" zum vierten Fastensonntag im Vergleich.

Samstag, 23. Januar 2016

Fürsorge – früher und heute

«Noch so einen Sommer wie 2015, als es im Oderbruch drei Monate lang nicht regnete und [die Viehzüchterin] schon Winterfutter an ihre Rinder verfüttern musste, hält sie finanziell nicht durch», lese ich in einer Reportage über eine Frau, die ökologische Viehzucht betreibt, als Bildunterschrift. (Sie hat es satt. von Waltraud Schwab. taz vom 16.1.2016)
In guter alter Zeit war es Pharao, der (von Joseph eingewiesen, Gen. 41) dafür sorgte, daß in der Not das Korn für alle reichte.

Dienstag, 19. Januar 2016

Ideologischer Marktliberalismus

Die Regierung vor der Alternative: Gemeinwohl oder Ideologie.
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Sonntag, 17. Januar 2016

Schon im Jahreskreis

sind wir, sagt der Zelebrant; bisher haben wir die Geburt Christi gefeiert, nun geht es um das, was er getan hat.
Das Evangelium heute: das Weinwunder zu Kana. Leider sagt er nicht, daß dieses zu den „Tribus miraculis“ gehört, die die Magnificat-Antiphon des Zweiten Vesper von Epiphanie nennt und die auch im Vesperhymnus des Festes geschildert werden.
Kein Grund aber, unzufrieden zu sein – mehr als das, was gesagt wird, zählt das, was sichtbar ist: die Krippe steht noch.
Eine gute Predigt. Was allerdings hinzuzufügen bleibt:
Jesus tat sein erstes Wunder auf die Interzession, das Einschreiten (es „Fürbitte“ zu nennen wäre untertrieben) Marias hin.

Montag, 11. Januar 2016

Ohne Wohnung keine Grundrechte

Einem Paar in Berlin wird von Amts wegen sein Kind entzogen, obwohl ihnen nicht das Geringste vorzuwerfen ist.
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Pontifikalamt zu Epiphanie im Kölner Dom

Die Chortribüne bleibt leer: kein Chor, nicht einmal eine Schola, nur ein Kantor, der mit der versammelten Gemeinde deutsche GL-Stücke singt.
So kann ich (Dilettanto non audiente) laut mitsingen: ein Mehr an äußerlicher Teilnahme; aber an Raum zu inneren Teilnahme erlebe ich dadurch einen Mangel.
Über die Messe mit Schola oder Chor: «Dabei gibt es eine Art Mehrstimmigkeit: man sieht den Priester die Gaben bereiten; man hört den Chor das Offertorium singen; dann sieht man Weihrauch aufsteigen – er lenkt den Blick nach oben. Diese Mehrstimmigkeit läßt es nicht zu, daß der einzelne sich nur mitziehen läßt vom Ablauf des Ritus; zwischen diesen Eindrücken muß ein jeder seine persönliche Teilnahme entwickeln, zu seinem persönlichen Gebet finden.» (W.H.W: Anthropologische Grundlagen der Liturgie. E&Ewald 10/2005, S.7)

Kardinal Meisners Kanzel einzunehmen, scheut sich der neue Erzbischof; er predigt vom Ambo aus.

Wann die Krippe abbauen?

Der heilige Papst Johannes Paul II. pflegte die Krippe am Petersplatz zum letzten Mal zu besuchen, nachdem er die Abendmesse vom 2. Februar (von Maria Lichtmeß) zelebriert hatte. Nach diesem Besuch wurde die Weihnachtsdarstellung abgebaut.
Mehr bei Scuola Ecclesia Mater.

Dienstag, 5. Januar 2016

Ein frohes und gnadenreiches Erscheinungsfest

wünschen wir allen Lesern.
Laßt uns nach dem Pontifikalamt vor dem Dom uns treffen (Dilettanti barba insignis sit nobis signum).
Die Oster- oder Paschatermine für dieses Jahr nach gregorianischem, julianischem und jüdischem Kalender sind zu finden bei Orietur Occidens.

Sonntag, 3. Januar 2016

Auf der politisch korrekten Spielwiese

Das griechische Parlament hat eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare gesetzlich eingeführt. Ein Geflecht von Faktoren sieht dahinter der Chronist von Orietur Occidens.