Samstag, 30. Juni 2018

Eine vollkommene barocke Altaranlage

fand in einer oberfränkischen Kleinstadt der Chronist von Orietur Occidens: Grund, sie zu zeigen. ihre Besonderheit zu beschreiben, aber auch Anlaß, einen Kontrast anzumerken.

Wieder in der Kirche der Gottesgebärerin Maria und der heiligen Schmuni

Wieder in der Kirche, von der wir vor mehr als sechs Jahren berichtet haben.
Der Priester: Arbeiterpriester aus der Not heraus – die Gemeinde könnte nicht gut den Unterhalt eines Priesters tragen. Der Chor der Diakonissen: nicht da – er ist anderswo geladen.
Welche Bedeutung hat das für die Liturgie? Keine: Liebe und Einsatz des Priesters und aller Beteiligten trägt die Zelebration der Messe in ihrer unverkürzten Feierlichkeit.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Kulturkritik zum Thema der Buttermilch

Sommer – es bedarf jetzt kühler Getränke in größeren Mengen. Was sich anbietet, ist Buttermilch.
Die Wikipedia lehrt (s.v. Latticello), daß dieses Getränk einerseits in der Bretagne (Laezh-ribod), in Deutschland und Skandinavien, andererseits in Afghanistan und Pakistan beliebt ist. Das armenische Tan wird gelegentlich als gesalzene Buttermilch, meistens aber als Ayran beschrieben. Doch was ich in Armenien an Tan getrunken habe, war leicht gesalzene Buttermilch.
Mir ist es jetzt nach langem wieder gelungen, welche zu bekommen. Als ich ein Kind war, war es einfach: der Milchbauer kam, schellte, man ging herunter mit einem großen Topf und bekam welche. Heute kommt der Milchbauer längst nicht mehr; auf dem Markt ist gelegentlich welche frisch, unverpackt zu bekommen, aber der Transport ist aufwendig. Darum bleibt meistens nur die verpackte aus dem Supermarkt. Doch seit Jahren erhält man sie kaum noch in Papiertüten, stattdessen meistens in Plastikbechern, die mit einer Metallfolie verschlossen sind. Und diese Metallfolie verdirbt den Geschmack.
Aufgefallen ist es mir von Anfang an, als ich solche Buttermilch getrunken habe. Um vor Irrtum sicher zu sein, habe ich, als ich vor langen Jahren einmal Buttermilch der selben Herkunft in beiderlei Verpackung gefunden habe, beide nebeneinander getrunken: der Unterschied ist markant.
Und so stellt sich die Frage, wie es sein kann, daß seit so vielen Jahren Buttermilch meistens in jener Verpackung verkauft wird, die die Qualität verdirbt – wer kauft so etwas?
Und was ist denn mit dem Markt, der angeblich etwas regelt?

Mittwoch, 20. Juni 2018

Die gute Gestalt der Meßfeier

« Für Heilige mag es gleichgültig sein, wie die Messe zelebriert wird; sie wissen: der Herr ist da, sie selber sind da, das genügt.
Doch ich bin kein Heiliger; ich brauche, um die Messe als das zu erleben, was sie wirklich ist, eine gute Weise der Zelebration. »
Vieles zu solch guter Weise der Zelebration findet sich bereits in der Ars Celebrandi, der «Zelebrationsschule von Pfarrer Ulrich Terlinden». « Doch nötig ist auch eine Art von Ars Celebrandi aus Laienhand, denn Laien sehen ständig, was Bischöfe und Priester selten sehen: den Gottesdienst vom Kirchenschiff aus. Es geht darum, den Laien den Weg zur Teilnahme an der Liturgie zu ebnen. »
So hat sich in unserem neuesten Heft zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald ein kundiger Laie daran begeben, aus seiner Sicht, das heißt aus der Sicht vom Kirchenschiff aus solche Desiderata zusammengestellt.
Nun seien diese Desiderata noch einmal separat, leicht zugänglich ins Netz gestellt.

Montag, 18. Juni 2018

Feste am 15. Juli

Am 15. Juli häufen sich die kirchlichen Feste: das der Apostelteilung, der Befreiung Jerusalems, der Weihe der Grabeskirche und natürlich auch das des heiligen Kaisers Heinrich (letzteres jedenfalls nach traditionellem außerbambergischen Kalender). 

Freitag, 15. Juni 2018

Ökonomische Segensspendung

Eine besondere Art von Ökonomie ist in einer Vorstadtkirche erfunden worden.
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Samstag, 9. Juni 2018

Wozu brauchen wir ein Heimatministerium?

Lange war, sehr kontrovers, von einem Heimatministerium die Rede; und nun gibt es seit Mitte März ein bundesdeutsches «Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat». Doch immer noch wird darüber diskutiert; und immer noch fällt es vielen schwer, von Heimat zu sprechen, ohne den Begriff zu ideologisieren (aus welcher Richtung auch immer).
Wir aber bekennen uns zu unserer Heimat, sei es die westfälische, sei es die niederrheinische, ganz ohne Ideologie.
Und so haben wir uns der Frage gewidmet, wozu wir, ganz unideologisch, ein Heimatministerium brauchen.
Der Chronist von Orietur Occidens gibt die Antwort.

Freitag, 8. Juni 2018

Wie deutsch sind unsere nationalen Rechten?

Ein Photo, das Markus Schreiber bei der AfD-Demonstration in Berlin am 27. Mai 2018 aufgenommen hat, gibt eine Antwort: jedenfalls nicht so deutsch, daß sie die deutsche Orthographie beherrschten. Das Photo zeigt einen Demonstranten, der ein schwarzes Kleidungsstück trägt, darauf in Weiß ein Adler und darunter in Fraktur geschrieben: „Deutschland“.
In Fraktur nun wird „Deutschland“ mit langem S geschrieben; auf seinem Kleidungsstück aber steht es mit rundem S, das in Fraktur nur am Ende des Wortes oder eines Wortteils verwendet werden kann.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Drei Arten von Religiosität

Die erste Art ist die additive Religiosität: ein Mensch lebt sein normales Leben, und dazu kommt dann noch die Religion dazu, zu der er sich bekennt.
Die zweite Art ist die selektive Religiosität: ein Mensch sucht sich aus verschiedenen Religionen aus, was ihn anspricht, einiges an Christentum, einiges an Buddhismus, dazu vielleicht noch etwas Schamanismus, etwas indianische Spiritualität (ob diese etwas mit Indianern zu tun hat, ob ein echter Schamane, ein wirklicher Buddhist daran etwas von seiner Religion erkennen könnte, braucht hier nicht zu interessieren).
Diese zwei Arten der Religiosität haben etwas gemein: in beiden ist die Religion ein Konsumgut; sie passen also gut in unsere Konsumgesellschaft. Sie kosten nicht allzuviel Mühe, und mit ihnen läuft man kaum Gefahr, unangenehm aufzufallen, gar ausgegrenzt zu werden. Darum sind sie sehr beliebt, auch in kirchlichen Kreisen. Man kann aus ihnen auch viel Erbauung ziehen; es ist die gleiche Art von Erbauung, die ein guter Roman, ein gutes Theaterstück vermitteln.
Die dritte Art ist die prinzipielle Religiosität: die Religion ist das Grundprinzip des Lebens. Der Mensch mag darüber hinaus andere Interessen, andere Wünsche haben, doch seine Religion ist ihnen übergeordnet. Um welche Entscheidungen es auch immer geht: die Stimme der Religion ist für den in dieser Art religiösen Menschen die entscheidende.
Das kann allerdings sehr mühsam, sehr unangenehm werden, im äußersten Fall bis zum Martyrium; und man droht sich in der Gesellschaft, auch in weiten kirchlichen Kreisen, unbeliebt zu machen, zu isolieren.
Doch wenn es die wahre, die christliche Religion ist, hat diese Religiosität einen Vorteil: sie führt zum Heil.
Und schon in dieser Welt führt sie dazu, daß der Mensch im Einklang mit dem eigenen Wesen ist, wie es Gott geschaffen hat, und daß er seinem Schöpfer verbunden ist.

Montag, 4. Juni 2018

Zur äußeren Feier des Fronleichnamsfestes

haben wir uns auf den Weg nach Altzella gemacht; und es hat sich gelohnt.
Zur Feier war der Bischof erschienen; aber auch ohne ihn wäre es eine würdige Feier gewesen.
Zur Messe hat ein Jugendensemble entsprechende Lieder gesungen, zur Prozession waren es Fronleichnamslieder. Es gab nur eine Station vor dem Schlußsegen am Zelebrationsaltar; aber da wie dort gab es nur eine Evangelienlesung bei der Station, Gesang, Gebet, Segen; keine Ansprachen, keine Berichte über irgendwelche Gemeindeaktivitäten, keinerlei Pastoralpädagogik.
Ich gedenke, nächstes Jahr wieder dorthin zu fahren.

Freitag, 1. Juni 2018

Evaquinatisches Fronleichnam

Wie schon voriges Jahr ist in unserem obersächsischen Großstädtchen die Fronleichnamsfeier auf den nächsten Sonntag verlegt. Doch am Festtag selbst gibt es nun eine Abendmesse in der Propstei. Und sie hat wirklich vieles von Fronleichnam, Texte des heiligen Thomas werden gesungen, in deutscher Übersetzung: Deinem Heiland, deinem Lehrer wird als Sequenz gesungen (nach neuem Usus vor dem Alleluja). Es gibt nach der Messe eine kurze Zeit der Anbetung; vorher werden die ersten Strophen der modernen Fassung von Preise, Zunge gesungen, danach zum sakramentalen Segen als deutsches Tantum ergo die beiden letzten.
Während der Anbetung wird nicht etwa wieder eine Sakramentsandacht gesprochen, sondern von der Orgel das Ave verum gespielt in der Vertonung von Mozart – diese Vertonung ist ja so bekannt, daß man den Text mithören kann, auch wenn er nicht gesungen wird.

Allerdings wird Preise, Zunge nur mit der Ett-Melodie aus dem XIX. Jahrhundert gesungen, was verbunden mit der neuen Textfassung etwas verwirrt. Und Deinem Heiland, deinem Lehrer wird mit keiner der bekannten Melodien gesungen, sondern einer, die es meiner Recherche nach sonst noch in Bayern gibt.

Bei der äußeren Feier des Festes am Sonntag jedoch droht sich das zu wiederholen, was voriges Jahr zu erleben war.
Daß das kein Einzelfall ist, zeigten Berichte aus Berlin.
Aber an diesem Tag ist auch eine Fronleichnamsfeier im Klosterpark Altzella mit dem Bischof angesagt, auf die ich hoffe.