Mittwoch, 30. Dezember 2020

Morgengrauen um 10 Uhr morgens?

„Mitternachtsvorlesungen“ wurde unter Studenten Vorlesungen genannt, die um acht oder neun Uhr früh begannen. So sehr solchem Lebensgefühl auch zuzustimmen ist: chronologisch ist das nicht richtig.
Doch nun hat am Weihnachtstag solch ein Lebensgefühl in unserer Kirche die Oberhand gewonnen.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Rorate-Messen

durchziehen heute den Advent.
Was ist ihr Ursprung? Und wann wollen sie zelebriert werden?

Lehren aus dem Advent unter dem Regime der Viren

1. In Kirchen des byzantinischen Ritus (und auch orientalischer Riten) ist es üblich, daß ein kleiner Chor singt, an nichtstaatlichen Feiertagen manchmal nur drei Sänger. Und: es klingt, nichts fehlt; die Gemeinde fühlt sich durchaus nicht unbeteiligt. Nun singt auch in unseren westlichen Kirchen nur eine Schola. Und: es klingt. Selber singen kann ich zu Hause.
2. Neue virologische Erkenntnis, die den Virologen entgangen ist: Wenn wer schweigt (der Zelebrant etwa), auch wenn er ganz alleine da steht oder sitzt, muß er einen Atemschutz tragen. Wenn er aber spricht, ist der nicht mehr so wichtig; er kann ihn dann solange abnehmen. (Habe ich da etwas falsch gemacht? – auch bei einem einstündigen Vortrag habe ich das Ding aufbehalten.)
3. Hellgrünblauer Atemschutz zu violettem Ornat: das geht nicht (gelber auch nicht).
4. Traditionelle Adventspräfation, wie sie etwa in Le Barroux gesungen wird.

Freitag, 18. Dezember 2020

.. und morgen früh die Liturgie des Quatembersamstags

mit ihren fünf alttestamentlichen Lesungen.
So ärgerlich das Confinement auch ist, so traurig dessen Anlaß, es bringt uns doch den Nutzen, daß wir wieder – wie seinerzeit schon ausführlich besprochen – im Netz an den Messen von Le Barroux teilnehmen können. Da bei uns in Deutschland die Messen in unseren Kirchen weiterhin zugänglich sind, wenn auch mit begrenzter Teilnehmerzahl, ist das für die meisten und so auch für mich in der Regel nicht von Bedeutung; doch an den festlichen Quatembermessen teilzunehmen (morgens im Anschluß an die Terz um halb zehn) lasse ich mir nicht entgehen, und ebensowenig, bei den Vespern mitzusingen, in denen in diesen Tagen die O-Antiphonen in ihrem natürlichen Biotop erscheinen.
Anmerkung: die Freude an der Quatemberliturgie ist natürlich nur vollkommen, wenn man an diesen Tagen auch fastet.

Freitag, 4. Dezember 2020

„Generisches Maskulinum“ – gibt es das?

Seit Jahren gibt es die Forderung nach „geschlechtergerechter“ oder „geschlechtsinklusiver“ Sprache, gibt es Formen mit „Innen“, „_innen“, „*innen“ und „:innen“. Dem wird entgegengehalten, das sei nicht nötig dank des „generischen Maskulinums“; darauf wird erwidert, das gebe es gar nicht.
Grundsätzlich besprochen wurde anderswo die Frage schon vor mehr als drei Jahren: Dichterin oder Dichter? Zum generischen Maskulinum.
Wir nun haben uns darangemacht, die Frage von dem her, was die Bedeutung der Sprache bestimmt, nämlich vom wirklichen Sprachgebrauch her zu untersuchen.