Die Artikel sind recherchiert, sind geschrieben, sind redigiert, die praefatio ist kurz und uninteressant, aber in klassischem Latein verfaßt, E&Ewald sind in Druck; nun ist wieder Zeit zu bloggen.
Von Fastenhirtenbriefen bin ich gewohnt, daß sie erbaulich sein wollen und ich mich freue, wenn die Stelle erreicht ist: «für das (Erz-) Bistum XY NN, (Erz-) Bischof von XY. – sofern nicht ein energischer Priester das ganze abkürzt.
Dieses Jahr – ich hatte die Gelegenheit, an einer geistlich bereichernden Messe in der Kirche der Petrusbruderschaft in Köln teilzunehmen – war es anders: der Hirtenbrief wurde ganz vorgelesen, und er endete nicht mit «für das ...», sondern einfach mit «Ihr / † Rainer Maria Card. Woelki / Erzbischof von Köln». Und der Inhalt war so, daß es lohnt,
ihn zu lesen, wenn man ihn nicht in der Kirche gehört hat.
Nur eine Anmerkung: «.. an den altchristlichen Brauch zu erinnern, der bei uns bis ins 19. Jahrhundert hinein in Geltung war und der in der Ostkirche bis heute in Kraft ist, dass nämlich in jeder Gemeinde am Sonntag nur eine Eucharistie als Versammlung der ganzen Gemeinschaft gefeiert wurde» ? In orthodoxen Kirchen des Moskauer Patriarchats jedenfalls werden sonntags durchaus zwei Messen zelebriert, wenn auch nicht am selben Altar (es gibt da in großen Kirchen drei Altäre). Und: «.. die Glaubensüberzeugung, dass die Feier der Eucharistie am Sonntag der Sammlung der Gemeinde und nicht ihrer Zerstreuung ... dienen soll» – die Gemeinde der Erzdiözese ist mehr als die Schar, die
eine Pfarrkirche frequentiert.