Das Testamentum Domini kannte, die syrisch-antiochenische Kirche kennt bis heute Diakoninnen (oder Diakonissen). Nichts könnte die lateinische Kirche daran hindern, ebenso Diakoninnen zu weihen. Natürlich wären diese Frauen keine weiblichen Diakone (→
Der Diakonat von Frauen), natürlich hätten sie nicht die Vollmacht, das Evangelium oder das Exultet zu singen oder die Kommunion auszuteilen. Aber so wie in der syrisch-antiochenischen Kirche – dort dienen sie als Sängerinnen – könnten sie sinnvolle Aufgaben übernehmen.
Dennoch erschiene mir solch eine Weihe gefährlich, nicht der Sache wegen, sondern wegen des drohenden Mißbrauchs.
Das bestätigt ein
Interview aus Anlaß des jüngsten Katholikentags mit Bernhard Vogel, dem früheren Katholikentagspräsidenten.
«Bei vielen Streitthemen wie der Öffnung der Priesterweihe für Verheiratete und Frauen hat sich die katholische Kirche aber nicht bewegt», wurde da gesagt. Auf diese Bemerkung antwortete er:
«In der Tat bedürfen viele der Forderungen, die schon in Essen und in der Synode diskutiert wurden, auch heute noch einer befriedigenden Lösung. ... Bei der Öffnung der Priesterweihe für Frauen halte ich es für realistisch, zu erreichen, dass Frauen zunächst zum Diakonat zugelassen werden.»
Solch einer Haltung Raum zu gewähren hieße, die Kirche auf einen abschüssigen Weg zu weisen.