Sonntag, 27. Oktober 2019

Das Erste Gebot

Ich bin der HERR, dein Gott
•› Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
•› Du sollst Dir kein Bildwerk machen noch was immer ähnlich ist dem, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist.
•› Du sollst Dich nicht vor ihnen niederwerfen noch sie verehren:
Ich bin der HERR, dein Gott


Das «unidentifizierte Objekt», vor dem auf vatikanischem Boden sich manche niedergeworfen haben, mit dem eine Kirche in Rom geschändet worden ist, das im Tiber versenkt worden und wieder hervorgeholt worden ist, ist also doch – autòs éphe – Pachamama, die Demeter der Inkas.
«Beuge dein Haupt, stolzer Sicamber, verbrenne, was du angebetet hast, und bete an, was du verbrannt hast», sagte der heilige Remigius bei der Taufe Chlodwigs. Möge der Papst nun solche Worte zu denen sagen, die sich vor diesem Götzenbild niedergeworfen haben.

Samstag, 26. Oktober 2019

Das soziale Engagement der Kirche

Nein, anders als P. Martín Lasarte Topolanski halte ich es nicht für Klerikalismus, dringend zu wünschen, daß alle Christen zumindest allsonntäglich die Möglichkeit haben, an der Zelebration der Opferfeier teilzunehmen. Doch ähnlich wie er, wenn auch aus anderen Gründen, setze ich keine Hoffnung auf die Weihe verheirateter Männer zu Priestern, einerseits aus Gründen, die wir bereits an anderer Stelle ausgeführt haben, andererseits weil ich nicht glaube, das in Teilkirchen, in denen das geistliche Leben derart ist, daß es so keine Priesterberufungen mehr gibt, es wirklich die geistlich reifsten verheirateten Männer wären, die zum Priesteramt ausersehen würden.

Aber seine Darstellung der «Drei Krankheiten, die die Evangelisation Amazoniens steril machen», ist überzeugend; und überzeugend ist im Besonderen seine Bewertung des sozialen Engagements der Kirche:
« L’impegno sociale della Chiesa, nell’evangelica opzione per i più poveri, […] senza dubbio è stato e continua ad essere un aspetto costitutivo del processo di evangelizzazione, che esprime la dimensione “diaconale” della Chiesa. Un impegno del genere ha costituito una ricchezza non solo per la Chiesa latinoamericana, ma per la Chiesa universale.
Il problema sorge quando questo genere di attività assorbe il resto della vita e i dinamismi della Chiesa, lasciando in ombra, mettendo a tacere o dando per scontate le altre dimensioni: kerigmatica, catechetica, liturgica, la koinonia… Siamo in una tensione irrisolta tra Marta e Maria. »
Quelle: Ital.: Un missionario chiamato dal papa al sinodo sull’Amazzonia spiega in che cosa la Chiesa sbaglia – Engl.: A Missionary Called By the Pope To the Synod On the Amazon Explains What the Church Gets Wrong – Span.: Un misionero llamado por el Papa para participar en el sínodo sobre la Amazonia explica en qué se equivoca la Iglesia – Franz.: Un missionnaire appelé par le Pape au synode sur l’Amazonie explique en quoi l’Église se trompe

Samstag, 12. Oktober 2019

Kirchliches Leben in Fülle

Wieder einmal einige Tage in Wigratzbad im Priesterseminar der Petrusbruderschaft. Leider erlebe ich dieses Mal keinen Sonntag noch ein höheres kirchliches Fest; doch im übrigen ist wieder, wie damals, alles da, was ich mir wünschen kann: eine herzliche Atmosphäre, großes geistiges Interesse und Gottesdienste, die wirkliche Gottesdienste sind.
Einige Beobachtungen dazu sind unter der Chronik von Orietur Occidens zu finden.
Die Zahl der Angehörigen der Bruderschaft hat in diesen acht Jahren beträchtlich zugenommen: Heute umfaßt sie 290 inkardinierte Priester sowie 14 weitere, die in verschiedener Art assoziiert sind, und zudem 14 Diakone. 30 Seminaristen sind in diesem Herbst neu im Seminar in Wigratzbad aufgenommen worden, mehr als je zuvor; weitere 15 sind es im Seminar der Bruderschaft in Denton.
Noch einmal der Aufruf: Kirchensteuermittel erhält die Bruderschaft nicht, alles wird durch Spenden finanziert. Wer für die Zukunft der Kirche spenden will: hier ist dazu Gelegenheit.

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Ein sonderbarer Feiertag

Als „Tag der deutschen Einheit“ wurde 1953 der 17. Juni zum Feiertag erklärt.
Sinn eines Feiertags ist es, eines bedeutenden Geschehens zu gedenken, es zu feiern: so wurde am damaligen „Tag der deutschen Einheit“ des Arbeiteraufstands in der DDR an diesem Tag gedacht – jenes Aufstands, der Bertolt Brecht zu den berühmten Versen veranlaßte: «Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?»
Wieder kam es im Spätsommer und Herbst 1989 in der DDR zu einem Aufstand des Volks gegen die Regierung, in dessen Brennpunkt die Montagsdemonstrationen in Leipzig seit dem 4. September standen und der seinen Höhepunkt mit der Montagsdemonstration am 9. Oktober erreichte, der friedlichen Versammlung der Siebzigtausend – der Angst vor der „chinesischen Lösung“ zum Trotz, vor einem Massaker wie drei Monate zuvor in Peking. Diese Demonstration bedeutete das Ende der Alleinherrschaft der SED und öffnete den Weg zur künftigen deutschen Einheit.
Doch als im nächsten Jahr es wirklich zu dieser deutschen Einheit kam, wurde als neuer „Tag der deutschen Einheit“ der 3. Oktober ausgerufen, ein Tag, der keine eigene Bedeutung gehabt hatte (an das Fest der heiligen Märtyrer Ewald & Ewald an diesem Tag dachte anscheinend kein Politiker), sondern durch einen einfachen Rechtsakt als Tag des juristischen Vollzugs der Wiedervereinigung festgelegt worden war (und es war auch nicht etwa ein Montag, auf den dieser juristische Akt gelegt worden war, sondern ein Mittwoch).
Warum dieser sonderbare Feiertag ohne eigenen Anlaß?
Ein Verdacht drängt sich auf: mehr und mehr wurde in jener Zeit der Eindruck erweckt, die Wiedervereinigung sei nicht das Werk des Volks der DDR, sondern des „Einheitskanzlers“, dem diese Wiedervereinigung eher unverhofft in den Schoß gefallen ist.

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Abenteuer in schwäbischen Kirchen

Am Samstagabend:
Geistliches Konzert in der evangelischen Kirche


Geistliche Gesänge, unterbrochen von Lesung und Gebet – so wird das Konzert zum Gottesdienst gemacht. Und das ist ernst gemeint: zum Schluß zieht der Chor singend aus der Kirche aus; so gibt es keine Gelegenheit zum Applaus – denn geistlicher Gesang richtet sich ja wesentlich an den Herrn, nicht an die Gemeinde.

Am Sonntagmorgen:
Eine Messe in der katholischen Kirche


• Ein Priester, der es gut meint •