Montag, 10. Oktober 2016

Haben auch Flüchtlinge Menschenrechte?

Über den Umgang mit Flüchtlingen zu sprechen fällt mir schwer, weil ich sehe, daß hierbei nicht alle Fragen mit moralischen Kategorien zu klären sind. Aber wenn einfache Menschenrechte verletzt werden, wenn Menschen strafrechtlich verfolgt werden sollen, weil sie das ermöglichen, was Naturrecht und Grundgesetz fordern ...
Der Chronist von Orietur Occidens (als Nachtrag zum 11. 2. 2016) referiert.

Freiberuflicher Arbeit wird ein Ende gesetzt

Wirtschaftliche Eigenverantwortung wird in der neoliberalen Wirtschaftsordnung angepriesen, «Ich-AGs» wurden propagiert.
Die Wirklichkeit ist anders: Wirtschaftliche Eigenständigkeit wird unterbunden, ohne Rücksicht auf die Menschen, die es gewagt haben.
Der Chronist von Orietur Occidens (unter dem 17. 9. 2016) referiert.

Ein äußerst schönes Gebet der Kirche

«Und da gibt es ein äußerst schönes Gebet der Kirche (una preghiera bellissima della Chiesa), das wir vergangene Woche gebetet haben. Da heißt es so: „Gott, der Du so wunderbar die Welt geschaffen und noch wunderbarer sie erneuert hast“, das heißt mit der Erlösung und der Barmherzigkeit, ...» – so sagte der Papst in einem Interview bei seiner Rückkehr aus Georgien zum Thema von Ehe und Scheidung.
«Deus, qui tam mirabiliter mundum creasti ...» – der Papst zitierte aus dem Gedächtnis; mir scheint, er meinte das Gebet: «Deus, qui humanae substantiae dignitatem mirabiliter condidisti et mirabilius reformasti ...». Er hätte hinzufügen können, daß im außerordentlichen Usus dieses Gebet in jeder Messe zur Opferung gebetet wird.

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Kolonialismus und Missionare

In seinem Artikel An der fernsten Grenze über das Buch Skandal in Togo von Rebekka Habermas scheibt Micha Brumlik:
«...
Im Dezember 1906 debattierte das Parlament des deutschen Kaiserreichs einen Skandal, der sich in der deutschen Kolonie Togo zugetragen hatte: Ein Kolonialbeamter soll mit minderjährigen schwarzen Mädchen zusammengelebt und sie regelmäßig missbraucht haben und schließlich einen Fürsprecher der Mädchen, einen Stammesältesten, so hart ob seines Aufbegehrens bestraft haben, dass dieser kurz darauf starb. Ruchbar wurde dieser gar nicht so seltene, aber typische Fall durch ebenfalls in Togo tätige katholische Missionare, Angehörige der Steyler Mission, die die Vorfälle der Berliner Kolonialabteilung gemeldet hatten; eine Meldung, die freilich ohne Folgen blieb.
Modern und erfolgreich
Im deutschen Reichstag waren es vor allem die Partei des katholischen Zentrums in Gestalt der Abgeordneten Matthias Erzberger sowie des Sozialdemokraten August Bebel, die sich immer wieder kritisch und anklagend zu den rassistischen und gewalttätigen Auswüchsen der deutschen Kolonialpolitik äußerten, ohne indes grundsätzlich gegen die Kolonialpolitik zu sein. Denn: Kolonialismus galt allgemein als Ausdruck gesellschaftlicher Modernität sowie politischen und ökonomischen Erfolgs.
...
Deutscher Kolonialismus: Das war ein In-, Mit- und Gegeneinander eines rassistischen Sexualregimes weniger deutscher weißer Männer über schwarze Frauen, einer bitteren Konkurrenz zwischen gebildeten, humanitär gesinnten Missionaren oft kleinbürgerlicher Herkunft hier und karrieristisch gesinnten Beamten dort; ...» (taz vom 1. Oktober 2016)

Auf die Missionare dürfen wir ein wenig stolz sein und ebenso auf das Zentrum, das die Gemeinsamkeit mit den damals antiklerikalen Sozialdemokraten nicht scheute.
Und wir werden darin bestätigt, allen «Ausdruck gesellschaftlicher Modernität» zu meiden.

Samstag, 1. Oktober 2016

Neue Moschee in Konstantinopel

Wie dieser Tage in den Medien vermeldet wurde, geht der vom heutigen Präsidenten der Türkei initiierte Bau der neuen Groß-Moschee in Konstantinopel der Fertigstellung entgegen.

Vier Minarette sind 1071 cm hoch. Dieses Maß weist auf das Jahr 1071 hin, in dem die Seldschuken bei Manzikert die Byzantiner besiegten und die Eroberung des oströmischen Reiches begannen.

Zwei Anmerkungen:

1. Das Jahr 1071 ist nach islamischer Zählung das Jahr 449.

2. „Zentimeter“ ist eine griechisch-lateinisch-abendländische Maßeinheit.