Donnerstag, 27. April 2017

Eine Bahn für Antisemitismus durch die Hintertür

Der Gedenktag der Scho’a, der 28. Nisan, fällt in diesem Jahr auf den 24. April, den Gedenktag des Aghet, des Völkermordes an den Armeniern. Dieser Tag wird durch eine Einladung zu einer Fachtagung im Universitätsklinikum Düsseldorf in sehr besonderer Weise begangen.
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Samstag, 22. April 2017

Gegen Sympathien zur AfD bin ich immun

– zuviel (1.2.3.4.) habe ich bereits von dieser Partei erfahren. Aber nun ist es wichtig, auf all das wieder hinzuweisen, damit nicht doch solche Sympathien entstehen angesichts dessen, was von den Gegendemonstrationen zu deren Parteitag hören ist, von den Gewaltaufrufen, die von der Polizei im Netz gefunden wurden («Willkommen in der Hölle von Köln»), bis zum realen Holzlatteneinsatz.

Dienstag, 18. April 2017

Benedikt XVI. über die Liturgie

Unter diesem Titel veröffentlicht Acción Litúrgica die Übersetzung eines Auszugs aus dem Vorwort der russischen Ausgabe der Opera omnia des früheren Papstes.
Ich übersetze:

In den Jahren, die dem II. Vatikanischen Konzil folgten, kam mir wieder der Vorrang Gottes und der göttlichen Liturgie ins Bewußtsein. Das Mißverständnis der liturgischen Reform, das sich in der katholischen Kirche weit ausgebreitet hatte, hatte mit sich gebracht, immer mehr an die erste Stelle den Aspekt der Belehrung und der eigenen Aktivität und Kreativität zu stellen. Das Handeln der Menschen führte gleichsam dazu, die Gegenwart Gottes zu vergessen. In solcher Situation wird es immer klarer, daß das Dasein der Kirche von der richtigen Zelebration der Liturgie lebt und daß die Kirche in Gefahr ist, wenn der Primat Gottes nicht mehr in der Liturgie und dadurch im ganzen Leben sichtbar wird.

Montag, 17. April 2017

Prediger-Alchimie

Ein um 1970 umlaufender Kalauer, von Lothar Zenetti formuliert: «Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche. Sie werden antworten: „Die Messe.“ Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe. Sie werden antworten: „Die Wandlung.“ Sag hundert Katholiken, daß das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein und sagen: „Nein, alles soll bleiben wie es ist“!»
Damit, etwas umformuliert, beginnt der (am Ort bisher unbekannte) Priester am Ostersonntag seine Predigt. Aber als man schon die Hoffnung auf Sinnvolles aufzugeben begonnen hat, weiß er aus dem Ausschuß Gold zu machen: er spricht nun nicht im Sinne der damaligen Kirchengewaltigen von der Wandlung der Kirche zur Welt hin, sondern umgekehrt von der der Gläubigen zum Herrn hin.

Samstag, 15. April 2017

Vor fast 2000 Jahren:
Die Ereignisse auf Capri, in Rom und Jerusalem

Wie Kaiser Tiberius auf Capri lebte, weiß man nicht, wieviel der antike Klatsch auch meint darüber berichten zu können. Jedenfalls hatte er A.D. 26 Rom verlassen, die Regierung übernahm der Prätorianerpräfekt L. Aelius Sejanus. Dessen Regierung wurde zu drückender Tyrannei, doch der Kaiser vertraute ihm. Erst als ihm aus dem Kaiserhaus hingebracht wurde, Sejanus wolle sich selbst zum Kaiser machen, schritt Tiberius ein; er ließ Sejanus vor dem Senat verklagen, welcher ihn noch am selben Tag, am 18. X. 31, hinrichten ließ.
Und es folgte eine mörderische Verfolgungswelle gegen Angehörige und Anhänger des Sejanus.
Eine Kreatur des Sejanus, Pontius Pilatus, seit 26 Procurator von Judaea, durchstand diese Verfolgungswelle. In dieser kritischen Zeit wurde in der Nacht zum Freitag, den 3. IV. 33, den 14. Nisan nach jüdischem Kalender, Jesus Christus vom Hohenpriester vor seinen Richtstuhl gebracht. Pilatus versuchte, das Verfahren von sich abzuschütteln: «Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz» (Joh. 18, 31). Die Beschuldigungen klangen in den Ohren des Römers haltlos: «Ich finde keinerlei Schuld an ihm» (Joh. 18, 38; 19, 4. 6). Doch er wußte um seine Situation Rom gegenüber; und der Hohepriester und seine Leute wußten darum: «Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht» (Joh. 19, 12). Jesus selber zeigte Verständnis für die Situation des Pilatus; daher die beiden Sätze, die ohne diesen Hintergrund zusammenhanglos erschienen: «Du hättest keinerlei Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde» (Joh. 19, 11) – der in dieser Zeit ganz fragile Zustand der Macht, die Pilatus von Rom gegeben war, gab denen Macht, die ihm Jesus überlieferten.
Und so entschied sich Pilatus, lieber als den eigenen Kopf zu wagen, den Unschuldigen hinrichten zu lassen: «Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm» (Joh. 19, 6).
(Evangelientexte nach der Elberfelder Übersetzung)

Freitag, 14. April 2017

Karfreitagsliturgie in der Propstei

Die Improperien vom Kantor auf Deutsch, das Popule meus und das Hagios ho theos aber vom Chor (es klang nach Palestrina) auf Latein (und Griechisch [recht hat er]) - ein gelungener Kompromiß.
Und als der Gesang beendet ist, hat auch das Volk die Kreuzverehrung fast abgeschlossen. Doch es folgt noch ein strophenreiches Lied des Volkes: die Zeit wird gebraucht, da nun der Chor zur Kreuzverehrung schreitet.

Donnerstag, 13. April 2017

Ein „Osterritterturnier“

bietet „Neuland – Zeitreisen“ an, unter anderem ein Ritterturnier.
Wann nun werden da die Ritter turnieren?
Unter anderem dreimal am Karfreitag.
Es scheint, Neuland hätte eine Zeitreise bitter nötig.

Montag, 3. April 2017

Sonntagsmesse in einer „Pfarrgruppe“ mit liturgischem Anspruch

Eine kleinstädtische Pfarrkirche in einer „Pfarrgruppe“, in der unter der Woche auch vier Gregorianische Messen angezeigt sind: ich darf gespannt sein, was mich erwartet.
Nun: solide Liturgie, natürlich mit den allgemeinverbindlichen Schnitzern, andererseits aber Weihrauch, Meßdiener in ansehnlicher Zahl. Die Predigt wäre gut gewesen, wäre sie kürzer gewesen.
Was mich beeindruckt: Als die Kommunionhelferin bereits nur noch zuschauen kann, treten noch etliche Kommunikanten zum Priester, um knieend die Mundkommunion zu empfangen.