Montag, 22. März 2021

Die zwei Heiligen des heutigen Tages

Zwei große Heilige werden heute gefeiert: der heilige Vater Benedikt, weil gestern sein Fest vom Passionssonntag verdrängt wurde, es deshalb heute in den Kirchen seines Ordens nachgefeiert wird, und der selige Bischof Clemens August Kardinal v. Galen, der zwar noch nicht heiliggesprochen ist, was aber seiner Heiligkeit keinen Abbruch tut.
Ecce quomodo moritur justus – Prof. Sunder-Plaßmann, der aus Bonn angereiste ärztliche Spezialist, erklärte, er werde zeit seines Lebens den Kardinal, den er während der Tage der Krankheit immer wieder zu beobachten Gelegenheit gehabt habe, als Heiligen verehren (Heinrich Portmann: Kardinal von Galen / Ein Gottesmann seiner Zeit, S. 315).
«Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und lügnerisch alles Böse euch nachsagt um meinetwillen» – Heilige ziehen Verleumdung auf sich, auch von seiten katholischer Theologen. Um diesen Verleumdungen entgegenzutreten, haben wir aus leicht zugänglichen Quellen einiges zusammengetragen über Bischof Clemens August Graf v. Galen, das NS-Regime und die Juden.

Die letzten Worte des Kardinals

Heute vor 75 Jahren verlor nachmittags Bischof Clemens August das Bewußtsein; seine letzten Worte: «Wie Gott es will! Gott lohne es euch! ... Für Ihn weiterarbeiten ... o, Du lieber Heiland!»
Gegen 5 Uhr nachmittags starb er.
Quelle: Heinrich Portmann: Kardinal von Galen / Ein Gottesmann seiner Zeit. Münster 1948

Samstag, 20. März 2021

Die letzten Tage des Kardinals

Vor 75 Jahren: «Die Berichte der Ärzte wurden von Tag zu Tag ernster. Klaren und ruhigen Bewußtseins ging der Kardinal seinem Endziel entgegen. ... In dieser Ergebenheit dankte er allen, die Tag und Nacht nicht müde wurden, zu tun, was menschliche Kraft ... aufzubieten vermag ...»
Es ist eine große Liebe, mit der Heinrich Portmann als Augenzeuge Bischof Clemens Augusts letzte Tage schildert (Kardinal von Galen / Ein Gottesmann seiner Zeit. Münster 1948).

Freitag, 19. März 2021

Die Sterbesakramente

Heute vor 75 Jahren wurden morgens zwei Ärzte geholt; sie ordneten an, Bischof Clemens August ins Krankenhaus zu bringen. Als der Krankenwagen gekommen war, wies der Bischof auf das Cæremoniale Romanum, das aus Rom mitgebracht worden war: «Darin können Sie nachlesen, wie ein Kardinal begraben wird.» Im Krankenhaus empfing Bischof Clemens August die Sterbesakramente. Er merkte an: «Heute ist mein Tauftag, das Fest des heiligen Joseph, des Patrons der Strebenden.»
Als alle das Krankenzimmer verlassen hatten, rief er einen der Priester, seinen Kursusgenossen, zurück: «Wenn es diese Nacht zum Sterben geht, mußt du aber kommen, ich möchte dann nicht gern allein sein.»
An diesem Abend noch wurde er operiert; es zeigte sich ein durchgebrochener Blinddarm mit Darmlähmung.

Donnerstag, 18. März 2021

Sein letztes Meßopfer

Heute vor 75 Jahren – es war Montag – zelebrierte Bischof Clemens August seine letzte Messe. Bald danach zog er sich in sein Zimmer zurück, um auszuruhen, ohne noch etwas zu essen; doch er weigerte sich, einen Arzt hinzuzuziehen oder sich auch nur ins Bett zu legen.

Mittwoch, 17. März 2021

Sein letztes Pontifikalamt

Heute vor 75 Jahren – es war Sonntag – feierte Bischof Clemens August in Heilig Kreuz in Münster sein letztes Pontifikalamt. Danach zeigte er sich erschöpft, er hatte Schmerzen; abends konnte er nichts mehr essen.

Dienstag, 16. März 2021

ZdK und Glaube

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg befindet, daß eine «„Verheutigung“ der katholischen Lehre, wie sie Moraltheologen seit langem fordern,» «nicht einfach abgelehnt werden» dürfe. «Stattdessen plädiert das ZdK für „eine Weiterentwicklung der Lehre mit tragfähigen Argumenten“.»
Eine andere Meinung – die ich teile – ist, daß ein Mann, der vor etwa 1990 Jahren gekreuzigt wurde, wiederkommen wird, «zu richten über Lebende und Tote.» Geht jemand davon aus, daß Er sich dabei einer verheutigten und weiterentwickelten Lehre unterwerfen werde?

Münsters größter Tag

Heute vor 75 Jahren feierte das zerstörte Münster ein Freudenfest, wie es die Stadt seither nicht mehr erlebt hat: an diesem Tag, seinem 68. Geburtstag, zog Bischof Clemens August Graf v. Galen als Kardinal in die Stadt ein.
Mein Vater allerdings, der sich zu diesem Anlaß auf die angesichts der damaligen Verkehrsverhältnisse lange Fahrt dorthin gemacht hatte, sah dem Bischof schon an diesem Tag die tödliche Krankheit an.

Freitag, 12. März 2021

Antoine de Saint-Exupéry hatte mehr zu sagen als der zu Tode zitierte Fuchs

Als seine Kräfte schwanden, fühlte sich Giuseppe Tomasi di Lampedusa nicht mehr imstande, in seinem „Gattopardo“ seine Gedanken erzählerisch darzustellen, weswegen er sie gegen Ende des Romans einfach Padre Pirrone in den Mund legte – womit er selber ganz unzufrieden war, wie sein Adoptivsohn Gioacchino Lanza Tomasi (in seinem Vorwort zur Ausgabe von 1969) berichtet.
Ähnlich scheint es Antoine de Saint-Exupéry, bei seinen „Petit Prince“ ergangen zu sein: an einer Stelle hörte er auf zu erzählen und legte seine Gedanken einfach dem Fuchs in den Mund – literarisch ein gewaltiger Abstieg.
Antoine de Saint-Exupéry wird in frommen Kreisen und selbst bei Predigten oft zitiert, und fast immer aus dieser schwächsten Stelle des Buchs («Man sieht auch mit dem Herzen gut»).
Aber der Mann hatte auch anderes zu sagen. So etwa:
« Il n’y a qu’un problème, un seul de par le monde : rendre aux hommes une signification spirituelle. Faire pleuvoir sur eux quelque chose qui ressemble à un chant grégorien. Si j’avais la foi, il est bien certain que je ne supporterais plus que Solesmes. – Es gibt nur ein Problem, ein einziges auf der ganzen Welt: den Menschen eine spirituelle Bedeutung zurückzugeben. Etwas auf sie regnen zu lassen, das einem gregorianischen Gesang gleicht. Wenn ich den Glauben hätte, so wäre es ganz gewiß, daß ich nur noch Solesmes ertrüge. »
(Antoine de Saint-Exupéry, « Lettre au Général X », in: Figaro Littéraire vom 10 April 1948)

Dienstag, 9. März 2021

Frauentag

war gestern, in Berlin neuerdings gesetzlicher Feiertag, weshalb auch hierzulande die Tageszeitung nicht gekommen ist.
Frauentag: ein interessanter Gedanke, nur das Datum ist ganz ungünstig, zumeist tief in der Fastenzeit.
Mein Vorschlag: Frauentag als bundeseinheitlicher Feiertag am 15. August.

Altbackene moderne Theologie als Tragikomödie

„Junge Frauen“ in der Kirche haben einen Fürsprecher gefunden: den (nicht mehr so jungen) Theologen Zulehner, den katholisch.de ausführlich zitiert.
„Junge Frauen“ «hätten immer weniger „gute Gründe“, Teil der Kirche zu sein oder zu bleiben, sagte er im Interview der „Kleinen Zeitung“ (Sonntag) zum Weltfrauentag an diesem Montag.» Bei Licht betrachtet haben sie ebenso gute Gründe wie eh und je und wie alle anderen Menschen auch: in der Kirche ist der Herr zu finden, das Heil zu finden.
«Der Theologe Paul Zulehner warnt vor einem Rückzug junger Frauen aus der katholischen Kirche.»
Eigentlich müßte er doch sagen: er «warnt junge Frauen vor einem Rückzug aus der katholischen Kirche.»
Aber liest man seine Worte einmal gegen den Strich, so zeigt sich, daß solch eine Warnung vielleicht gar nicht vonnöten ist:
«Sichtbar werde das Fehlen der jüngeren Frauengeneration in der Kirche auch bei den Mitgliedern der in Deutschland gestarteten Initiative „Maria 2.0“, wo es eher Vertreterinnen „aus der mutigen Konzilsgeneration“ gebe.»
Das heißt, so darf ich hoffen, daß die jungen Frauen, die heute noch in der Kirche sind, wirklich glauben, daß sie in der Kirche den Herrn suchen und mit Ihm auch seine Mutter, und zwar ohne „2.0“.

Mittwoch, 3. März 2021

Noch einmal zur „geschlechtsinklusiven“ Sprache

Nachdem wir uns vor drei Monaten der Tragödie (zu Lasten der deutschen Sprache) gewidmet hatten, liefert nun ein Leserbrief an eine Zeitung, die sich in solcher Sprache versucht, das Satyrspiel dazu: wie lautet der „geschlechtsinklusive“ Plural von „Ministerpräsident“?
Orietur Occidens ist der Frage gefolgt.