Mittwoch, 18. September 2024
Das Leiden der Kirche an neuzeitlicher Theologie
Samstag, 14. September 2024
Papst Franziskus Rede in Singapur
Montag, 9. September 2024
Abtreibungspropaganda unter einem Kreuz
Samstag, 7. September 2024
Neu im Netz: E&Ewald 28
Freitag, 6. September 2024
Ja. Nein.
Samstag, 31. August 2024
Blau-gelbe Werbesprüche III
Freitag, 23. August 2024
Die Deutschen und ihre Sprache
Donnerstag, 15. August 2024
Rassistische Vorurteile, Antisemitismus und Antikatholizismus
Mittwoch, 14. August 2024
Blau-gelbe Werbesprüche II
Etwas anderes wäre es, wenn die AfD gefordert hätte: Krankenkassenbeiträge für Freiberufler und Kleinunternehmer runter – denn die sind bei kleinen Einkommen so drückend, daß viele von ihnen ganz auf eine Krankenversicherung verzichten müsse. Aber das fordert die AfD eben nicht. Etwas anderes wäre es auch, wenn die AfD gefordert hätte: Mehrwertsteuer runter – denn die trifft Menschen mit kleinen Einkommen ganz besonders. Aber das fordert die AfD nicht, und das hätte auch erst recht nichts mit «Arbeit muss sich lohnen» zu tun.
Donnerstag, 8. August 2024
Sprachen der Mathematik und der Theologie
Samstag, 3. August 2024
Abschiebung ungeachtet des Grundgesetzes – eine Familie wird zerrissen
Freitag, 26. Juli 2024
Ein neuer britischer Appell für die überlieferte Liturgie
Doch wieder, wie schon vor mehr als fünfzig Jahren, kam eine Antwort aus dem britischen Raum. Nach den damaligen Reformen hatten 1971 mehr als hundert britische Künstler und Schriftsteller den Appeal to preserve Mass unterzeichnet, unter ihnen Agatha Christie, Graham Greene und Yehudi Menuhin. Das hatte Paul VI. zum „Agatha-Christie-Indult“ veranlaßt.
Nun belebten wieder britische Persönlichkeiten den Geist dieses Appeal: ausdrücklich in Erinnerung daran veröffentlichten sie am 3. Juli, ebenso wie damals in The Times, einen Appell an den Heiligen Stuhl, von neuen Einschränkungen der überlieferten Liturgie Abstand zu nehmen. Unterzeichnet wurde dieser Appell fast fünfzig Personen, darunter auch von einem Mitglied des Königshauses; aber vor allem sind viele Musiker dabei. Ganz besonders zu nennen: Kiri Te Kanawa.
Danke!
Dienstag, 16. Juli 2024
Freikirchlicher Gottesdienst
Samstag, 18. Mai 2024
Blau-gelbe Werbesprüche
«Morgen kommt von machen» lese ich auf einem Plakat der für die dümmlichsten Sprüche bekannten Partei. Etymologisch ist das Unsinn; und inhaltlich sagt es schlicht nichts.
«Öfter mal (an)stoßen? / Nachtleben in ........ verbessern» propagiert dieselbe Partei. Es ist der Finanzminister aus ebendieser Partei, der dafür gesorgt hat, daß nach der Corona-Zeit der Satz der Mehrwertsteuer für die Gastronomie von 7 Prozent wieder auf 19 angehoben wurde.
«Familien fördern» fordert die AfD auf einem Plakat. Ebendiese Partei zeigt sich in Programm und Gesetzesanträgen äußerst familienfeindlich: das Bürgergeld will sie kürzen, nach sechs Monaten will sie die Grundsicherung für Arbeitssuchende nur gegen «Teilnahme an der „Bürgerarbeit“ mit 15 Wochenstunden» gewähren – «grundsätzlich», nicht einmal alleinerziehende Mütter oder Väter sind ausgenommen; sie wendet sich gegen eine Erhöhung des Mindestlohns, gegen die Ausweitung von Tarifverträgen; sie lehnt nicht nur den „Mietendeckel“ ab, sondern will gar die Mietpreisbremse abschaffen.
Samstag, 4. Mai 2024
Sichtbarer und unsichtbarer Glaube
Donnerstag, 2. Mai 2024
Die „Vorstellungen der Kirche“
Nur: «ihr Privatleben nach den Vorstellungen der Kirche ausrichten» – warum sagt er nicht: «ihr Privatleben nach den Vorstellungen Christi ausrichten»?
Mittwoch, 1. Mai 2024
Romantik auf vier Notenlinien
Wann mögen diese romantischen Melodien entstanden sein? Die prunkvollen Antiphonen (Jacob autem), die beim heutigen Fest in beiden Vespern und in den Laudes gesungen werden, erscheinen beim Fest des heiligen Joseph am 19. März nur bei den Psalmen der I. Vesper; in Laudes und II. Vesper sind es andere (Ibant).
Das Fest am 19. März hat sich seit dem späten Mittelalter verbreitet. Im Breviarium Romanum von 1568 hatte es aber noch keine Eigentexte außer der Oration.
Das heutige Fest hat eine komplizierte Geschichte. Das eigentliche Fest des heiligen Joseph fällt ja stets in die Fastenzeit; so war es durchaus sinnvoll, diesem bedeutenden Heiligen, der gewissermaßen ein Spätgeborener des Heiligenkalenders ist, auch ein Fest ohne Fasten zu widmen. So wurde das Fest patrocinii S. Joseph 1847 von Papst Pius IX. eingeführt. Doch legte der Papst dieses zusätzliche Fest auf den 3. Sonntag nach Ostern, so daß ein Sonntag der Osterzeit verlorenging. Pius X. verlegte das Fest, nun einfach Solemnitas S. Joseph geheißen, dankenswerterweise auf den Mittwoch nach dem 2. Sonntag nach Ostern; doch gab er diesem Fest eine Oktav, eine einfache, nicht etwa nur eine gewöhnliche Oktav, so daß nun eine ganze Woche der Osterzeit (außer des Sonntags) dem heiligen Joseph gewidmet war, nicht mehr der Osterzeit selbst. Pius XII. schaffte dankenswerterweise diese Oktav wieder ab; doch verlegte er das Fest auf den 1. Mai, nun unter dem Namen S. Joseph opificis, des «Manns der Arbeit». Der 1. Mai war aber eigentlich das Fest der heiligen Apostel Philippus und Jakobus, das nun auf den 11. Mai weichen mußte. Und bei der Kalenderreform Pauls VI. mußte dieses letztere Fest noch weiterziehen, auf dem 3. Mai, wodurch das Fest der Auffindung des Heiligen Kreuzes verlorenging.
Sind die Melodien der Antiphonen des heutigen Festes (Jacob autem und die der Cantica) ihm schon 1847 zugedacht worden? Das Fest S. Joseph opificis jedenfalls hat sie von der Solemnitas S. Joseph übernommenen. Sie entsprachen dem Geschmack der Zeit: Das war wohl nicht einmal pastoral gemeint; man empfand einfach so. Und auch heute noch kann man das so schön finden; ich allerdings sehne mich doch etwas nach der Keuschheit der echten Gregorianik.
Gebet zum Herrn gewandt
Wie ist das eigentlich bei uns heute?
Samstag, 27. April 2024
Irregeleiteter Kinderchor
Eines nur ist schade.
Einsatz gegen die Abtreibung
Von „Versorgungslücken“ bei „Schwangerschaftsabbrüchen“ ist heute oft die Rede. So zynisch auch die Ausdrucksweise ist – sie suggeriert, daß die Bevölkerung mit Abtreibungsmöglichkeiten „versorgt“ werden müsse –, dennoch geht der Bundesverband Lebensrecht in einer Pressemitteilung darauf ein: «Die Entwicklung der Abtreibungszahlen ist alarmierend. Mit 63 pro 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter ist die Abtreibungsrate so hoch wie nie zuvor. ... Da es für Abtreibung und die durchführenden Stellen keine Melde-, sondern lediglich eine Auskunftspflicht gibt, ist dies bei weitem keine vollständige Erfassung. Spätestens mit dieser Statistik kann niemand mehr behaupten, es gebe bei Abtreibung eine „Versorgungslücke“.»
Außerdem ist noch zu lesen: «Bedenklich ist auch der hohe Anteil an verheirateten, also zumindest formal in einer festen Beziehung befindlichen Frauen, die sich offenbar nicht in der Lage sehen, ein (weiteres) Kind großzuziehen – hier werden unter anderem Wohnungsnot, Zukunftsangst, Inflation und finanzielle Schwierigkeiten eine größere Rolle spielen.» So wird wieder einmal bestätigt: es reicht nicht aus, allein mit strafrechtlichem Verbot gegen Abtreibungen vorgehen zu wollen. Es bedarf auch einer Sozialpolitik, die es auch armen Familien ermöglicht, Kinder großzuziehen, es alleinstehenden Müttern von Kleinkindern ermöglicht, das ausreichend lange ohne zusätzliche Erwerbsarbeit zu tun. Es bedarf, um ihnen sicheres Wohnen zu ermöglichen, einer Regulierung des Wohnungsmarkts, einer Mietpreisregulierung, wie es das in den 50er und 60er Jahren (deshalb befindet die Mietexpertin der Linken, Caren Lay („Wohnopoly“), Konrad Adenauer sei „nach heutigen Maßstäben fast schon Sozialist“ gewesen) schon einmal gab, in Großstädten noch länger.
Einsatz gegen die Abtreibung: das fordert ganz besonders, in der Öffentlichkeit das Bewußtsein zu wecken, daß auch ein ungeborenes Kind ein wirklicher Mensch ist. Das erfordert darüber hinaus gute soziale Sicherung und auch strafrechtlichen Schutz, wobei sich die Strafandrohungen nicht nur gegen die Mütter wenden dürfen, sondern auch und mehr noch Angehörige treffen müssen, die zur Abtreibung drängen und Hilfe versagen.
Samstag, 20. April 2024
Gewalt gegen Teilnehmer am Marsch für das Leben
Und dies sind durchaus nicht die ersten gewalttätigen Übergriffe gegen einen Marsch für das Leben.
Die öffentliche Resonanz: minimal; kaum Empörung über diese Taten. Stattdessen in den Medien etliche Versuche, den Marsch für das Leben zu diskreditieren, besonders indem er in Verbindung mit Rechtsextremen gebracht wird – eine Verbindung, die es nicht gibt, aber deren Behauptung ausgiebige Haßrede nährt.
Und politische Maßnahmen: nichts, was den Marsch vor Übergriffen schützen, nichts, was die Lebensrechtsbewegung vor Haßrede schützen könnte. Stattdessen ein Gesetzentwurf, der es untersagen soll, «in einem Bereich von 100 Metern um den Eingangsbereich der Beratungsstellen und Einrichtungen, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden», «eine [sic!] Schwangere gegen ihren erkennbaren Willen die eigene Meinung aufzudrängen, sie erheblich unter Druck zu setzen oder sie mit unwahren Tatsachenbehauptungen oder verstörenden Inhalten zu konfrontieren». Unwahre Tatsachenbehauptungen – natürlich sind die verwerflich, aber von solchen ist nichts zu hören. Und auch ihnen «gegen ihren erkennbaren Willen die eigene Meinung aufzudrängen, sie erheblich unter Druck zu setzen» ist schlechter Stil; doch das sind Gummiformulierungen, die zum juristischen Mißbrauch einladen. Keine Gummiformulierung aber ist das dafür angedrohte «Bußgeld von bis zu 5.000 Euro».
Absurd aber ist das Verbot, sie mit «verstörenden Inhalten zu konfrontieren». Einmal abgesehen davon, daß das Grundgesetz (Art. 5 (1)) zwar jedem erlaubt, seine Meinung frei zu äußern und zu verbreiten, nicht aber, von unliebsamen Informationen verschont zu werden – Abtreibung ist an sich verstörend, somit auch jede Information darüber.
Woher dieser sonderbare Rückhalt der Abtreibungsbefürworter in der Politik? Es ist wohl die heimliche Allianz zwischen Politischer Korrektheit und Wirtschaftsliberalismus – eine Frau, die abgetrieben hat, kann sehr viel schneller wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen als eine, die ein Kind geboren hat.
Freitag, 29. März 2024
Gründonnerstag:
Eine mißverständliche Bibelübersetzung
Gelesen wurde da: (I. Kor. 11, 24; EÜ 2016) «.. sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch.» Diese Übersetzung ist richtig, nur mißverständlich. Das Wort „für“ steht im Deutschen oft für subjektive Sicht («Für mich ist das ein ..., du magst das anders sehen»). Ärgerlich gerade an dieser Stelle: es könnte so verstanden werden, daß das gewandelte Brot nur «für euch» Leib des Herrn ist, nicht für andere, nicht etwa ganz real.
Auf den ersten Blick: Die Evangelientexte widersprechen solch einer Deutung – bei Matthäus (26, 26) und Markus (14, 22) heißt es einfach: «Das ist mein Leib».
Bei näherem Hinsehen zeigt sich dann, daß auch der Korintherbrief solch einer Deutung widerspricht: das griechische „hypér“ kennt diese Bedeutung des deutschen „für“ nicht (und ebensowenig das lateinische „pro“); für diese subjektive Bedeutung hätte es im Griechischen eher „kath’ hymâs“ heißen können.
Und es geht noch weiter: Im Griechischen steht: «tò sôma tò hypèr hymôn», wörtlich «der Leib, der für euch» – «für euch» ist demzufolge ein Attribut zu «Leib», kann also nicht bedeuten «ist für euch mein Leib». Das ist im Deutschen durch die Stellung angedeutet («mein Leib für euch»), aber noch nicht eindeutig. Die gleiche Konstruktion wird im Lukas-Evangelium (22, 19), wo sie durch «didómenon» erweitert ist, durch einen Relativsatz wiedergegeben: «Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird». Eindeutiger wäre auch im Korintherbrief ein Relativsatz: «Das ist mein Leib, der für euch ist» (oder «.. für euch da ist»).
Samstag, 23. März 2024
„Haßrede“
Aber Haßrede gibt es nicht nur von Rechts; wenn es gegen Abtreibungsgegner geht, gibt es sie auch aus der scheinbaren Mitte der Gesellschaft, gar vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, konkret jetzt: dem ZDF. Es verunglimpft, spricht von einem «gefährliche[n] Netz der Abtreibungsgegner», das es sogleich mit «Rechte[n] und rechtsextreme[n] Gruppierungen» in Verbindung bringt, verleumdet die Verbände, die sich gegen Abtreibung einsetzen.
Die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA e.V.) hat die Verleumdungen in einer Erklärung und zwei Videos aufgeklärt – ergebnislos: noch lange danach, noch in dieser Woche ist diese „Reportage“ nicht nur in der ZDF-Mediathek zugänglich, sondern wird auch in der allgemeinen Presse kritiklos weitergegeben.
Haßrede gegen Abtreibungsgegner wird in der breiten Öffentlichkeit weder so genannt, noch empört man sich darüber.
Mittwoch, 21. Februar 2024
Alexander Nevskij
2.: → Ukrainische Kirche entfernt Fürsten aus Heiligenkalender
Fürst Alexander Nevskij von Novgorod lebte im XIII. Jahrhundert, war auch Fürst von Kiev, wirkte aber vor allem in Nordrußland. Über seine Heiligkeit ließe sich disputieren, aber an Putins Krieg gegen die Ukraine ist er denkbar unschuldig. Ihn aus dem Heiligenkalender zu streichen, weil Putin ihn auf den Schild hebt, ist kein für die Kirche gültiger Grund. Die Orthodoxe Kirche der Ukraine, die das jetzt getan hat, ist die, die erst 2018 gegründet, 2019 vom Ökumenischen Patriarchen als autokephal anerkannt worden ist, die aber orthodoxerseits nur von den gräkophonen Kirchen anerkannt wird.
Eine Anmerkung: Die vom Domradio genannte konkurrierende „Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats“ hat sich 2022 vom Moskauer Patriarchat losgesagt. Sie ist es, deren Metropolit Onufrij Putins Krieg als «Wiederholung von Kains Sünde, welcher aus Neid seinen eigenen Bruder tötete», bezeichnete, dessen Kirche nichtsdestoweniger Verdächtigungen (die freilich einigen Angehörigen seiner Kirche gegenüber berechtigt sein mögen) und Anfeindungen ausgesetzt ist, die ihr Zentrum, das Kiewer Höhlenkloster, 2023 räumen mußte.
Montag, 12. Februar 2024
Zurückgekehrt
Eine Enttäuschung bei der Rückkehr: Sandro Magisters Settimo cielo ist nur noch über Benutzernamen und Paßwort zu erreichen:
http://magister.blogautore.espresso.repubblica.it/
– und wie man daran kommen könnte, wird nicht mitgeteilt.
Ein großer Verlust, nur dadurch kompensiert, daß die französische Version bisher noch offen bleibt.
Karneval und Fastenzeit – was hat sich geändert
— Jetzt gibt es in der Kirche – in Gemeinderäumen, im Gottesdienst selbst – viel mehr Karneval, stattdessen viel weniger Fasten.
Samstag, 10. Februar 2024
Blasiussegen
eine besonders ausgeprägte Manifestation.
Ich frage mich, was dahinterstecken mag: «Für den Priester allein ist es zuviel Arbeit»? Oder: «Wir sind doch alle gleich, Priester und Laien»? Oder: «auf dem langen Marsch zur Frauenordination»?
Montag, 5. Februar 2024
„Wort-Gottes-Feiern“
Samstag, 27. Januar 2024
Fiducia supplicans – worum geht es eigentlich?
Ist daran etwas neu?
Zunächst: Segen. «Ohne jedwede Widerrede wird das Geringere vom Höherstehenden gesegnet» (Hebr. 7, 7) – Segen ist mehr als eine Fürbitte, wird gespendet von dem, dessen besondere Stellung ihm dazu die Vollmacht gibt, vom Bischof, vom Abt, vom Priester, schließlich vom Vater, von der Mutter den Kindern und Enkeln. Segen vermittelt Gnade. Doch es gibt besondere Arten des Segens, die darüber hinausgehen. Es gibt Segnungen, die eine konstitutive Kraft haben: durch eine Segnung wird der Mönch zum Abt, ein Gebäude zum Gottesdienstraum. Und auch Konsekrationen, die dem Bischof vorbehalten sind, gehören hierher: die Konsekration einer Kirche, die des Chrisams. Und es gibt Segnungen, die einen Akt kirchlich bestätigen: der Brautsegen bestätigt das Ehesakrament, das sich die Brautleute gespendet haben.
Die Erklärung (besonders 38.- 40.) macht deutlich, daß es hier nicht um solche Segnungen mit besonderer Kraft geht, sondern um einfache Vermittlung von Gnade. Auf keinen Fall wird in den Vermeldungen einer Pfarrgemeinde stehen können: «Segnung des Paares ...».
Nun wurden Menschen, die als gleichgeschlechtliches Paar zusammenlebten, schon immer gesegnet, wenn etwa sie eine Messe besuchten – der Schlußsegen wird ja allen gespendet. Was neu ist, ist, daß dem Text der Erklärung zufolge nicht einfach Menschen gesegnet werden, sondern ein Paar – das hat es in der Kirche noch nicht gegeben, außer beim Segen über die Brautleute in Verbindung mit dem Ehesakrament. Doch was bedeutet es, daß der Segen über das Paar gespendet wird? Der Erklärung nach nichts, was über den Segen über die beiden einzelnen hinausginge. Es handelt sich schlicht «um einen Segen, der ... Gebet der Fürbitte mit der Anrufung der Hilfe Gottes durch diejenigen verbindet, die sich demütig an ihn wenden (33.).
Paradigmatisch geht es in der Erklärung zwar um „gleichgeschlechtliche Paare“. Doch der Text reicht weit darüber hinaus anwenden; die Rede ist von „Paaren in irregulären Situationen“, ohne das irgendwie einzugrenzen. Da er keine rechtliche Bedeutung hat, keine doktrinäre Aussage macht, mit keiner Bewertung verbunden ist, ist die Deutung und ist die Anwendung ganz frei, frei etwa für: Paare unterschiedlicher Konfession oder Religion, wenn der katholische Teil das Versprechen verweigert, alles zu tun, um die Kinder katholisch taufen zu lassen und zu erziehen; geschiedene Menschen, die mit jemand anderem eine neue Verbindung eingehen wollen; Menschen, die zusätzlich zur bestehenden Ehe eine weitere eheähnliche Verbindung eingehen wollen; Menschen, die entgegen dem priesterlichen Zölibat oder einem Ordensgelübde eine eheähnliche Verbindung eingehen wollen; Geschwister, die eine eheähnliche Verbindung eingehen wollen ...
Es geht eben nur um «Gebet der Fürbitte», verbunden «mit der Anrufung der Hilfe Gottes».
Samstag, 6. Januar 2024
Publicatio festorum mobilium
Dienstag, 25. April 2023
Die Kreuze im staatlichen Raum verschwinden mehr und mehr – eines ist geblieben
Zur Erinnerung: Neben Mönchs- und Chorherrenorden entstanden seit dem frühen XII. Jahrhundert geistliche Ritterorden, deren Mitgliedschaft dem Adel vorbehalten war. Seit dem späten XIII. Jahrhundert stifteten dann auch Fürsten Orden für ihre Gefolgsleute, Orden, die anfangs noch den Charakter einer mehr oder weniger – zunehmend weniger – geistlichen Gemeinschaft hatten, dann zu reinen Ehrenzeichen und seit dem XVII. Jahrhundert schließlich zu Verdienstorden für weitere Kreise wurden; dazu nun wurden sie in Rangstufen eingeteilt, die wiederum von den geistlichen Ritterorden – Commendator / Komtur – übernommen wurden. Das Kreuz aber blieb bei den meisten als Ordenszeichen erhalten. Völlig säkularisiert war dann Napoleons Légion d’honneur, die dem Kreuz einen fünften Arm hinzufügte und so zu einer Art von Stern ummodelte.
Solch ein säkularisierter „Orden“ ist eben auch der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, der aber anders als die Légion d’honneur die Form eines Kreuzes behielt (das Große Verdienstkreuz entspricht einem Komturkreuz).
Ein kläglicher Trost.
«Nichts darf unser Volk, unsere Heimat vom Kreuz losreißen», schrieb der selige Bischof Clemens August Graf von Galen in einem Hirtenbrief (vom 27. XI. 1936), als am Widerstand des Volkes ein Minister der NS-Regierung von Oldenburg gescheitert war, die Kreuze in den katholischen, die Lutherbilder in den evangelischen Schulen abhängen zu lassen („Oldenburger Kreuzstreit“).
Donnerstag, 20. April 2023
Ein Diktator bekommt in Deutschland eine Bühne, sich seines Eroberungskriegs zu rühmen
Der Sinn dieses Empfangs, der dem Diktator solch eine Bühne bietet: Öl- und Gaslieferungen aus Aserbaidschan nach Deutschland zu vermehren, um Öl und Gas nicht mehr aus Rußland importieren zu müssen. Doch zum Teil sind die Sanktionen absurdes Theater:
Sanktionen gegen Rußland sind berechtigt, wenn sie Putins Regime treffen. Nun importiert Deutschland zwar nur noch ganz wenig Öl und Gas aus Rußland, was aber dem dortigen Regime nicht schadet, weil es andere Abnehmer findet, zu höherem Preis. Doch vor allem: da nun Aserbaidschan mehr Gas nach Deutschland exportiert, importiert es dafür seinerseits Gas aus Rußland.
Und während deutsche Politiker so den Diktator hofieren (siehe auch: „Aserbaidschan-Affäre“), tragen sie dazu bei, Rußland Gelegenheit zu geben, sich als die einzige Macht zu präsentieren, die wenigstens ansatzweise Armenien und Bergkarabach schützt.
Natürlich beschuldigen bei jedem Schußwechsel an der Grenze Armenien und Aserbaidschan gegenseitig, begonnen zu haben. Klar aber ist: Aserbaidschan will (zumindest) Bergkarabach erobern und kann sich auf seine wirtschaftliche Ressourcen (Öl!) und die damit finanzierte überlegene Bewaffnung stützen, Armenien weiß um diese Überlegenheit Aserbaidschans und will nichts als die Sicherheit für die Armenier in Armenien selbst und in Karabach gewährleisten.