„Alle Religionen sind ein Weg, um zu Gott zu gelangen“, sagte Papst Franziskus in Singapur, „sie sind – ich mache einen Vergleich – wie verschiedene Sprachen, verschiedene Idiome, um dorthin zu gelangen.“
Dieser Vergleich sei einmal durchdacht.
Wenn jemand sagt: „Allà kaì eàn hemeîs è ángelos ex ouranoû euangelízetai hymîn par’ hò euangelisámetha hymîn, anáthema ésto“, wenn jemand anderes sagt: „Sed licet nos aut angelus de cælo evangelizet vobis præterquam quod evangelizavimus vobis, anathema sit“, wenn wieder jemand anders sagt: „Aber wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium verkündete außer dem Evangelium, was wir euch verkündet haben: er sei verflucht“, so sind das verschiedene Sprachen, verschiedene Idiome, doch kann das alles nebeneinander bestehen; im Kern ist das alles das Gleiche, führt zum selben Ziel.
Doch wenn jemand sagt: „Aber wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium verkündigte außer dem Evangelium, was wir euch verkündigt haben: er sei verflucht“, wenn jemand anderes aber sagt: „Mohammed ist der Gesandte Gottes“, so ist das durchaus nicht das Gleiche.
Was davon richtig ist, erschließt sich erst bei näherer Betrachtung; klar aber ist von vornherein (wenn man beachtet, daß Paulus mehr als ein halbes Jahrtausend älter ist als Mohammed), daß nicht beides richtig sein kann.
„Alle Religionen sind ein Weg, um zu Gott zu gelangen“? Das Christentum ist der von Gott gewiesene Weg, zu Ihm zu gelangen. Andere Religionen sind von Menschen geschaffene Wege, die zu Ihm oder auch ganz woandershin (im Buddhismus etwa: zum Nirvana, zum Verlöschen) zu gelangen anstreben.
Und natürlich können auch jene Gläubige anderer Religionen, „die an unüberwindbarem Unwissen um unsere heiligste Religion leiden und die das Naturgesetz und seine Gebote, die in aller Herzen von Gott eingeprägt sind, eifrig zu beachten bereit, ein ehrbares und richtiges Leben führen“ (Papst Pius IX.), zu Gott gelangen. Aber in anderen Religionen gibt es Wahrheiten, das Christentum ist wesentlich wahr.
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