Dienstag, 24. April 2018

Glauben und Verstehen

Schon die Heilige Schrift bezeugt, daß von der Schöpfung auf den Schöpfer geschlossen werden kann (Weish. 13, 1-9; Röm. 1, 18-20.). Doch seitdem dieser „kosmologische Gottesbeweis“ von Immanuel Kant bestritten wurde, sind viele, auch Theologen, von ihm abgerückt – nicht aber die Kirche: das I. Vaticanum hat seine Gültigkeit bestätigt. Vor längerem bereits haben wir, in satirischer Form freilich, gezeigt, daß Kants „Widerlegung“ ebendas ist, als was er den Beweis angesehen wissen will: Blendwerk.
Nun haben sich in unserem neuesten Heft zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald ein Theologe und ein Physiker daran begeben, aufzuzeigen, daß dieser Beweis auch und gerade auf dem Hintergrund der modernen Physik bestand hat. Nicht, daß ein philosophischer Beweis durch empirische Erkenntnisse an Gültigkeit verlieren könnte – aber unser modernes Denken ist so von der Dominanz der Naturwissenschaften geprägt, daß es allemal sinnvoll ist, ihn auch vor diesem Hintergrund zu betrachten.
So seien nun diese Erörterungen noch einmal separat, leicht zugänglich ins Netz gestellt.

Montag, 16. April 2018

WAS IST EIGENTLICH ABENDLÄNDISCH?
Was uns unterscheidet von ...

Zur Bewahrung und Förderung der abendländischen Kultur hat sich bald nach der letzten Jahrtausendwende die Sodalitas Orietur Occidens zusammengeschlossen. Gut ein Jahrzehnt danach tauchte plötzlich der Begriff Abendland von ganz anderer Seite auf: „Patrioten“ wenden sich gegen eine „Islamisierung des Abendlandes“.
Nun wünscht sich in der Tat kein abendländischer Mensch eine Islamisierung des Abendlandes. Und es gibt viele Aussagen von jenen Leuten, die durchaus gut abendländisch klingen. Doch im Kern stehen sie dem wirklichen Abendland fern.
Was nun unterscheidet den wirklichen Abendländer vom vorgeblichen? Ein Auszug aus dem neuen Heft zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald gibt Antwort.

Samstag, 14. April 2018

Zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald

ist deren neues Heft erschienen; und nun, nach dem Jahreswechsel (stilo florentino!), ist es im Netz zugänglich.
Vor bald einem Jahr war von populärwissenschaftlicher Seite die Vorstellung verbreitet worden, nicht durch das Handeln des Schöpfers, sondern durch ein schwankendes Vakuum sei das Universum entstanden. So wunderlich diese Vorstellung auch ist (wie könnte es, solange es keinen Kosmos gibt, darin ein Vakuum geben, das so schwanken könnte, daß es einen Kosmos / ein Universum hervorbrächte), sie hat zwei gewichtige Entgegnungen veranlaßt, von einem Theologen, von einem Physiker.
Ist mangelnder Glaube ein Ehenichtigkeitsgrund? Was zwei (sehr unterschiedliche) Päpste erwogen haben, wird mit kanonistischer Schärfe erörtert.
Ein weiterer Text zeigt den Antitypos unseres heiligen Vaters Benedikt im Alten Testament.
Ein wichtiges Buch ist erschienen über den gegenwärtigen Zustand der katholischen Kirche; noch vielsagender aber ist die Rezension dieses Buches, die unser Heft bringt.
Und ein Artikel stellt klar, daß der eigentliche Wert einer Messe in Gottes Handeln liegt und nicht in dem, womit Menschen dieses Handeln umgeben und ausschmücken. Der nächste Artikel aber zeigt, daß auch letzteres, «Die gute Gestalt der Meßfeier», bedeutsam ist, um ersteres wahrnehmbar zu machen.
Viel Freude bei der Lektüre!

Montag, 9. April 2018

Kanzelaltar

Eine schöne spätklassizistische Kirche im südhessischen Roßdorf mit sehr protestantischem neogotischem Kanzelaltar.

Sehr protestantisch – was aber wäre, wenn es eines Tages zur Heimkehr der evangelischen Kirchen kommt? was würde dann aus einer Kirche mit solchem Kanzelaltar?
Als ich diese Kirche besuchte, sprang mir nach einigem Überlegen die Lösung ins Auge: man hätte nur das Legile von der Brüstung der Kanzel zu nehmen, auf einen kleinen Ständer im Chorraum zu stellen, dann wäre die bisherige Kanzel mit ihrem Ziborium eine ideale Sakramentskapelle, die nur auf die Einsetzung des Tabernakels wartet.

Mittwoch, 4. April 2018

Fundamentalismus

Fast eine ganze Zeitungsseite hat der Theologe Konstantin Sacher Raum bekommen, gegen Martin Mosebachs Buch über „Die 21 koptischen Märtyrer“ anzuschreiben. Sein Vorwurf gegen Martin Mosebach: «Ein lebensfeindliches Credo» – er glorifiziere den Tod und werte das Leben ab.
Liest man nun den Text, so sieht man, daß dieser Theologe dem christlichen Märtyrertum insgesamt distanziert gegenübersteht: «Nach Mosebach ist es also schlecht, im Angesicht eines Henkers, der vorhat, gleich mit einem Dolch den eigenen Kopf vom Rumpf zu trennen, zu sagen: Ach, lasst mich leben, so wichtig ist mir Christus gar nicht. Gut ist nur, starrsinnig in den Tod zu gehen.»
Interessant wird es, wo Konstantin Sacher Stellung nimmt zum religiösen Fundamentalismus: «Religiöser Fundamentalismus ist niemals ganz friedlich. In der absoluten Überzeugung, die Wahrheit zu kennen, werden die Wahrheiten der anderen Menschen zur Falschheit. Zu einer Falschheit, auf die es entweder mit Missionierung, mit Bekämpfung oder mit Verachtung zu reagieren gilt.»
Doch solcher Fundamentalismus ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt, beschränkt sich nicht auf die Religion. Es beginnt schon mit fundamentalistischen Mathematik-Lehrern, die «in der absoluten Überzeugung, die Wahrheit zu kennen», stumpf darauf beharren, daß zweimal zwei immer nur vier sei, auf abweichende Wahrheiten von Schülern mit Missionierung, mit roter Tinte oder mit schlechten Zensuren reagieren.

Die neue Propsteikirche in Leipzig

«Wir sind – ganz gegen alle Trends – eine wachsende Gemeinde. Jährlich werden bei uns ca. 50 Kinder und 10 Erwachsene getauft, kommen durch Zuzug ca. 100 weitere Gemeindemitglieder hinzu», ist im Netzauftritt der Propsteigemeinde zu erfahren. Und das Gebäude – bisher kannte ich es nur von außen, ist imposant. Ein Grund, die Kirche und das Leben in ihr einmal näher kennenzulernen.
Die gottesdienstlichen Erfahrungen sind allerdings sehr gemischt: recht achtenswert am Sonntagabend, abschreckend am Montag in der Elf-Uhr-Messe.
Ausführungen aber zu sichtbarer und hörbarer Kunst in der Propsteikirche aber bietet die Chronik von Orietur Occidens.

Dienstag, 3. April 2018

Letzte Relikte alter Unsitten

Vor zwei Jahren noch war die Expedition zur Osternacht in die eigene Pfarrkirche ein wenig ermutigendes Unternehmen; aber jetzt gibt es die „Verantwortungsgemeinschaft“, ist man auf dem Weg zur Einheitspfarrei.
So hat der Chronist von Orietur Occidens die Gelegenheit der Osternacht zur Zwischenbilanz genutzt.