Von der orthodoxen Kirche kenne ich es, daß an jedem höheren Feiertag, auch wenn es kein staatlicher Feiertag ist (wie es dort ja meistens der Fall ist), die Göttliche Liturgie gefeiert wird (lang!) und am Vorabend die Nachtwache (noch länger!). Priester und Sänger (wenn auch deutlich weniger als an Sonntagen) sind immer vorhanden – obwohl orthodoxe Priester hierzulande meistens noch einem profanen Beruf nachgehen müssen.
Das Fest des heiligen Apostels und Evangelisten Johannes hat den gleichen liturgischen Rang wie das des heiligen Stephanus. Aber während in unserem Großstädtchen beim Fest des heiligen Stephanus Messen in ähnlicher Zahl wie an Sonntagen gefeiert wurden, herrschte an dem des heiligen Johannes Werktagsordnung: in der Propstei gar keine Messe, in der Kirche in unserem Gründerzeitviertel in der kleinen Seitenkapelle eine Messe mit minimaler Festlichkeit.
Der Priestermangel schlägt bei uns noch nicht allzusehr durch, daran kann es nicht liegen. Und wahrscheinlich wären auch Organist, Kantor und Ministranten zu haben gewesen.
Warum also wird hier uns dieses hohe Fest vorenthalten?
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