Die Zeitungen und E-Kanäle sind voll von Nachrichten aus dem Gazastreifen. Doch von den Christen dort ist kaum etwas zu lesen. Dank darum der „tageszeitung“, die sich sonst meistens sehr antiklerikal zeigt, die aber, nachdem sie kürzlich über die Christen im Westjordanland berichtet hatte, nun denen im Gazastreifen einen langen Artikel widmet.
«Etwa 1.000 christliche Familien hätten vor dem Krieg im Gazastreifen gelebt», wird berichtet. «Ungefähr die Hälfte, schätzt Ayad [ein orthodoxer Christ], habe den Gazastreifen seit Kriegsbeginn verlassen. Wer eine zweite Staatsbürgerschaft hat, wurde evakuiert, andere zahlten viel Geld für die Ausreise nach Ägypten.»
Sie werden von der Hamas geduldet, leiden aber seit langem, wohl mehr noch als viele Muslime, unter deren Terror; sie leiden jetzt wie alle Menschen im Gazastreifen unter dem Bombardement, unter dem Mangel an Nahrung, an Wasser. «„Nach so langer Zeit, in der die Grenzen geschlossen sind und keinerlei humanitäre Hilfe hereingelassen wird, ist die Lage in vielen Gegenden absolut kritisch“, berichtet Romanelli», der katholische Pfarrer.
Es gibt noch zwei Kirchen in Gaza: die orthodoxe Sankt Porphyrius-Kirche und die katholische Kirche der heiligen Familie (bei der zu Lebzeiten Papst Franziskus täglich angerufen hat). Das Gelände der Kirchen wird nicht bombardiert; so wurde das Kirchgelände zur Notunterkunft für christliche Familien, deren Häuser ja ebenso bombardiert wurden wie die aller anderen Palästinenser. Und natürlich werden auch ausgebombte muslimische Familien aufgenommen.
Das Gelände der Kirchen wird eigentlich nicht bombardiert – aber bei einem israelischen Luftangriff wurde doch einmal das Gelände der orthodoxen Kirche getroffen. Es starben mindestens 17 Menschen, eine ganze Großfamilie.
Den Christen im Gazastreifen, so sagt einer von ihnen, bleibe zu Ostern «nur die traditionelle Liturgie und das Gebet.»
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen