Vor zehn Tagen ist Bischof Bernard Tissier de Mallerais von der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. gestorben. Er war ein sehr kluger, hochgebildeter, sehr ehrlicher, völlig integrer Mann.
Er galt als intransigent. Doch war auch er es, der Mons. Marcel Lefebvre vor der Weihe der vier Bischöfe angefleht hatte, diese Weihen zu unterlassen. Daß Papst Benedikt diese Bischöfe von der Exkommunikation befreit hatte, ohne von ihnen Reue zu verlangen, zeigt, daß er ihre Schuld nicht so schwer einschätzte, daß ihr eine solche Strafe entsprochen hätte. Es war ein Verstoß gegen die kirchliche Disziplin, nicht gegen das Wesen des Sakraments.
Die Piusbruderschaft ist nun in einer schwierigen Situation. Würde sie ohne römische Erlaubnis einen neuen Bischof weihen, so drohten die Errungenschaften von mehr als anderthalb Jahrzehnten verloren zu gehen, drohte die Spaltung der Kirche sich zu vertiefen. Tut sie das nicht und ein weiterer Bischof stürbe, so könnte sie im äußersten Notfall keinen Bischof mehr weihen – drei Bischöfe sollen es sein, die eine Bischofsweihe spenden, zur Not können es zwei sein, so wie es bei diesen vier Bischöfen damals geschehen ist. Aber ganz allein einen Bischof zu weihen ist dem Papst vorbehalten.
Beten wir, daß noch zu Lebzeiten der verbleibenden beiden Bischöfe eine Einigung mit Rom gelingt.
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