Mittwoch, 19. November 2008

«Pünktlich zur Wiedereröffnung des Mariendoms

wird die neue Homepage http://www.mariendomhamburg.de/ freigeschaltet», las ich gestern; und so war dann, seit gestern nachmittag der Erzbischof die Segnung der Bits und Bytes vorgenommen hatte, eine bemerkenswert gut gestaltete Seite im Netz zu sehen. Bisher erscheint sie nur auf Deutsch; aber in den nächsten Tagen – die feierliche Wiedereröffnung ist erst am kommenden Sonntag – sollen vier weitere Sprachen hinzukommen («Expositio huius textus in linqua latina adhuc non es parata. Habeatis patientiam per aliquot dies»).
Die Seite bietet einen virtuellen Rundgang und Rundblick, die einige Eindrücke vermitteln:
Es ging beim Umbau nicht zuletzt darum, dem Erzbischof eine würdige Kathedra zur Verfügung zu stellen, und das ist geglückt: um drei Stufen ist sie erhöht gegenüber Altar und Tabernakel.
Künftig werden die Domherren wohl von großem Eifer beflügelt sein, einst selbst Erzbischof zu werden, denn dessen Kathedra ist offensichtlich die einzige einigermaßen bequeme Sitzgelegenheit im Chor.
Der Altar läßt hoffen, daß er im Gottesdienst großzügig mit Altartüchern bedeckt werden wird. (Aber lassen wir das; Schönheit gehörte nicht zu den vorrangigen Zielen des Umbaus. Und finanziert wurde er ausschließlich durch Spenden.)
Das Tabernakel ist ganz angemessen in einer Seitenkappelle untergebracht. Leider gibt es zwischen Chorraum und Seitenkappelle keine Wand noch sonstigen Sichtschutz, so daß vom Chor aus gesehen die Domherren doch mit dem Rücken zum Tabernakel werden sitzen müssen.

Eine kleine Kritik an der Betextung des Rundgangs: Unter «Die Marienbilder» ist zu lesen: « Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil bekam die Marienkirche wie alle katholischen Kirchen einen freistehenden Altar im Chorraum.» Alle? In der Tat bekommt man leicht diesen Eindruck; aber ganz stimmt das glücklicherweise nicht.

2 Kommentare:

  1. «Und finanziert wurde er ausschließlich durch Spenden.»
    Ein sehr angemessenes Verfahren! Aber wenn Sie da in Spendelaune kommen, so gibt es eine Kirche, die es nötiger hat: St. Afra!
    Siehe unter Institut St. Philipp Neri.

    AntwortenLöschen
  2. Zur Kathedra: Kommt da auch noch das Wappen an die Lehne dran? Sonst wirkt die Polsterung etwas komisch.

    Zum Altar: Wenn die drei Füße die Hl. Dreifaltigkeit darstellen sollen, muß es dann bei der Epiklese in Hamburg künftig heißen: "Sende Deinen Geist auf diese Gaben herauf"?

    AntwortenLöschen