Daß das, womit ein Vierteljahrhundert lang marktliberale Politik begründet wurde, Tricksereien waren, daß die Sachzwänge, denen die Politik unterworfen sei, von den Politikern erst geschaffen wurden, daß nationalstaatliche Politik machtlos geworden war, weil die Politiker sie selbst entmachtet hatten, daß bemerkte der nachdenkliche Bürger schon sehr lange. Auch zu lesen war es immer wieder, leider aber nur da, wo es nicht jeder las. Und so bin ich dankbar für eine Zusammenfassung der ganzen Sache durch einen fachkundigen Wissenschaftler und Journalisten. Und daß er zum Schluß Friedhelm Hengsbach das Wort läßt, erfreut natürlich den Katholiken.
Die Hoffnung aber, daß verantwortliche Politiker öffentlich eingestehen könnten, daß ihre Politik grundlegend falsch war, ob aus eigener Einsicht oder aufgrund von politischem Druck, daß also Frau M. und Herr M. von der einen, Herr St. und Herr St. und Herr St. von der anderen großen Regierungspartei öffentlich bekennen könnten, daß sie das Land in eine Sackgasse hineinregiert haben, und daß sie fortan eine entgegengesetzte Politik verfolgen könnten, habe ich leider nicht. Und damit, daß – da demokratietheoretisch gesehen die Krise zeitlich so günstig liege, weil 2009 viel gewählt werde – deshalb 2009 alle, denen die Linke nicht sympathisch genug ist, ÖDP wählen werden, wage ich ebensowenig zu rechnen.
Aber gern ließe ich mich – sei es von den Parteipolitikern, sei es von den Wählern – eines besseren belehren.
Die Folgen einer Strafrechtsreform
vor 2 Wochen
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