In der tageszeitung wird wenig wohlwollend der Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten zitiert.
Über die Opfer des Mißbrauchs sagt er: «Ausdrücklich wende ich mich an dieser Stelle an alle, die sich als „Opfer“, „Überlebende“ oder einfach „Betroffene“ des Missbrauchs in den Einrichtungen unseres Ordens erfahren. Im Namen des Ordens anerkenne ich mit Scham die Schuld und das Versagen des Ordens und bitte ich sie noch einmal um Entschuldigung.»
Über die Täter sagt er: «Sie gehören zu uns, und wir werden sie nicht aus unserer Gemeinschaft verstoßen. Der Schutz ihres Persönlichkeitsrechts muss gewährleistet werden, bei Bedarf auch mit Hilfe von Anwälten.»
Die tageszeitung findet, daß das, was der Provinzial über die Opfer sagt, weniger herzlich klingt als das, was er über die Täter sagt.
Leider hat die tageszeitung recht.
Was die finanzielle Entschädigung angeht, findet er es «wichtiger, Gelder in die Prävention zu stecken». Das freilich geht an den bisherigen Opfern vorbei – abgesehen davon glaube ich nicht, daß die geeignete Prävention durch finanziellen Aufwand zu bewerkstelligen ist; intensiveres geistliches Leben schiene mir sinnvoller. Aber vielleicht wird das Geld ja auch schon für die «Hilfe von Anwälten» gebraucht.
Achtenswert war allerdings, wie P Mertes sich um Aufdeckung bemühte. Andererseits jedoch hat er die Gelegenheit genutzt, seine frisch gewonnene Popularität zu Propaganda zu nutzen für seine sehr persönlichen Vorstellungen.
Auch Ordinariate haben sich in der gegenwärtigen Affairenserie nicht immer überzeugend verhalten, etwa in der Art, wie sie verständliche Wünsche der Opfer abbügeln. Aber die SJ ...
Nein, Clemens XIV. hatte nicht recht; die damaligen Jesuiten waren unschuldig; und auch heute noch mangelt es nicht an hochachtenswerten Priester dieser Gesellschaft. Aber meine Sympathie für die SJ hat gelitten.
Die Folgen einer Strafrechtsreform
vor 2 Wochen
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