Eigentlich geht es der Autorin des Artikels, Frau Ute Andresen, um etwas Spezielles: die Einführung einer neuen „Grundschrift“ an unseren Schulen, die die Abschaffung der Schreibschrift mit sich zu bringen droht. «Die Marketingkampagne des Grundschulverbandes für die neue Grundschrift läuft an: Bei einem Workshop ging es bald mehr um ökonomische als um didaktische Fragen» – wahrscheinlich hat Frau Andresen recht; aber das ist nicht so sehr mein Thema.
Aber dann folgen einige Sätze, die für jeden interessant ist, dem der Unterricht an unseren Schulen wichtig ist (die Orthographie ist korrigiert):
«Sie wollen das auch nicht, denn sonst wankte ihr zentrales Dogma: Gut ist individualisiertes Lernen mit Karteien, Arbeitsblättern und -heften! Durch Lehrerinnen angeleitetes Lernen in großer Gruppe, wie es ein unaufwendiger Schreibunterricht verlangt, ist Frontalunterricht – und schlecht.
Übersehen wird: In all dem vorgedruckten Arbeitsmaterial zum individualisierten Lernen stecken fremde, autoritäre Vorgaben, die für die einzelnen Lernenden blind sind. Das erzeugt Mißmut, Nachlässigkeit und Widerstand beim Abarbeiten, nicht Lernbegeisterung. Lehrerinnen vor der Klasse haben die Lernenden im Blick, erkennen, welche Schwierigkeiten eine Aufgabe mit sich bringt und stehen dafür ein, daß sie bewältigt werden können. Jetzt! Sie passen Erklärungen und Hilfen individuell an und zugleich halten sie die Lernenden so beisammen, daß Kinder mit wenig Mut und Kraft vom Können der Stärkeren ermutigt und gestützt werden. Der unmittelbare Lohn für alle: die gemeinsame, stille, gesammelte Arbeit ...».
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vor 2 Wochen
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