«Kinder können sehr gut zwischen Fakten und Fiktionen unterschieden, wenn sie eine Geschichte hören. Aber nur, wenn sie nicht religiös erzogen werden, wie eine neue Studie herausfand», befindet die Frankfurter Allgemeine (Dank an den Hochwürdigen Herrn ad Tiliam, der mich darauf hinwies) unter Berufung auf eine in „Cognitive Science“ erschienene Studie.
«Das Ergebnis hätte nicht unterschiedlicher ausfallen können: Wer nicht religiös erzogen wurde, schätzte die fantastischen Geschichten sehr treffsicher als Fiktion ein. Kinder, die auf einen konfessionellen Kindergarten gingen oder deren Eltern mit ihnen regelmäßig Gottesdienste besuchten, ordneten selbst Personen aus religiösen Geschichten als „real“ ein.» Welch ein Gegensatz: «Kinder, die ... ordneten selbst Personen aus religiösen Geschichten als „real“ ein.»
Aber nehmen wir die Studie doch einmal so an, wie sie gemeint ist: Ja, und? Wenn Erwachsene, wenn Jugendliche Wirklichkeit und Märchen nicht zu unterscheiden wüßten, das wäre übel; aber Kinder: warum dürfen sie Märchen denn nicht wörtlich nehmen?
Man mache also lieber den Versuch mit Jugendlichen. Und wenn wir dazu vielleicht zu lange auf „Cognitive Science“ warten müssen, so machen wir selber den Versuch mit religiös und mit nicht religiös erzogenen Jugendlichen. Ich schlage hiermit dazu eine verbreitete phantastische Geschichte vor:
« Als die Erde noch neu und heiß war, bildete sich auf ihr aus Wasser und Staub ein brodelndes Gemisch, das hieß Ursuppe. Und Blitze zuckten hernieder, schlugen ein in die Ursuppe, und dadurch bildeten sich aus der Ursuppe lebendige Zellen. Und diese Zellen taten sich zusammen, vermehrten sich; und dann entstanden aus ihnen Pflanzen und Tiere und schließlich der Mensch. »
Ich bitte um Mitteilung, welche Jugendlichen besser erkennen, daß sie hier eine „Fantasy-Variante“ vor sich haben.
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