Montag, 14. März 2016

Sind AfD und Christentum vereinbar?

Familie, Gender, Abtreibung – ein Mitglied der Partei meinte, so wurde mir kürzlich hinterbracht, vertrete den katholischen Standpunkt wie keine andere Partei.
Im Détail mag es da Übereinstimmungen geben; aber im Ganzen sehe ich anderes:
Schon im Blick auf die Familie – Frau Petrys Meinung zur Kleinstkinderkasernierung habe ich ja längst schon moniert: Das gar nicht so andere Gesicht der AfD.
Und daß ein Christ (Ex. 22,20; 23,9; Deut. 10,19), ein Katholik („kath’ hólon“) Ausländer und damit auch Flüchtlinge nicht ablehnen kann, ist klar. Die AfD aber will das Grundgesetz ändern, um Flüchtlinge außen vor zu halten.
Nun wurde auch (von einer Quelle, die man nicht gerne nutzt, die aber in diesem Fall auch von seriöseren Medien zitiert wird) aus dem Entwurf für das neue Parteiprogramm der AfD veröffentlicht, daß die AfD die Beschneidung muslimischer und jüdischer Jungen verbieten will, ebenso das Schächten für Muslimîn und für Juden.
Daß solche Verbote Juden gegenüber antisemitisch sind, ist früher schon bei Orietur Occidens ausführlich dargelegt worden: Beschneidung – immer noch bekämpft.
Und die AfD findet laut Parteiprogrammentwurf, eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sei „mindestens übergangsweise“ sinnvoll.

Dankenswerterweise hat vor wenigen Tagen auch die hochgeschätzte Claudia Sperlich ein Positum veröffentlicht, das dieses Thema behandelt: Die Meinung der anderen.

Nachtrag vom 23.III. (Annuntiatori gratias): Im jetzt veröffentlichten Parteiprogrammentwurf sind die antisemitischen Passagen (cum grano salis) gestrichen, damit auch die damit zusammenhängenden antiislamischen Forderungen. Antiislamische Einschränkungen der Religionsfreiheit bleiben allerdings bestehen.

10 Kommentare:

  1. Dank für diesen Artikel und die freundliche Erwähnung.

    Was das Schächten angeht, kann man sich auf den Seiten von Hagalil informieren, daß und warum Schächten weit schonender ist als die in Deutschland übliche und erlaubte Schlachtmethode. http://www.hagalil.com/judentum/koscher/schaechten/schaechten.htm

    Daß das Schächten - also das fast völlig schmerzlose Ausblutenlassen eines Tieres, das vorher auf keinen Fall in krankmachender Weise gehalten worden sein darf) in Deutschland in so schrecklichem Ruf steht, ist meines Wissens durch einen extrem boshaften Nazifilm begründet, in dem Schächtszenen so zusammengeschnitten und kommentiert wurden, daß für den Unwissenden ein sehr übler Eindruck entstehen muss. Mit anderen Worten: Ein Schächtverbot ist ein Effekt der Nazipropaganda.

    AntwortenLöschen
  2. Und ob die AVd christlich wählbar ist. Lesen Sie doch das Programm.
    Es ist das einzige familienfreundliche Programm, gegen die ganze Genderproblematik gegen das unsägliche Sexprogramm in Württemberg. Gegen die Homoehe etc. Und ich kann nicht erkennen , daß sie grundsätzlich gegen Flüchtlinge sind.

    AntwortenLöschen
  3. Cresenzia, die AfD sagt einige Dinge, denen die Kirche ebenfalls zustimmt. Sie sagt aber außerdem Dinge, und zwar viele, denen die Kirche ganz und gar nicht zustimmen kann.
    Beispiel: Was die AfD in ihrem Programm über die Aufnahme Fremder sagt, ist, wenn man es genau liest: Wer Geld hat, darf kommen, wer keines hat, muss raus. Wer zu klein, zu alt oder zu krank ist, Geld zu verdienen, kann so verfolgt sein, wie er will, er bekommt kein Asyl. Deutschland wird sich bei anderen Staaten durch Geldleistungen von der Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen, freikaufen.
    Das ist alles netter formuliert bei der AfD, aber - liest man das Programm genau, wird man es so verstehen müssen. Die AfD hat nichts gegen reiche, nicht muslimische, gesunde und arbeitsfähige Flüchtlinge, die jetzt gerade auf unserem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Gegen alle anderen schon.

    AntwortenLöschen
  4. Ich kann das nicht erkennen, es sind viele gute Christen drin und
    Wie heißt es so schön es liegt oft im Auge des Betrachters. Und bemerkenswert
    Die Feindseligkeiten und den Haß den die AVd-ler erleiden und nicht tun

    AntwortenLöschen
  5. das einzige familienfreundliche Programm ... sieh doch einmal hierher: weniger polemisch zwar, aber wirklich glaubenskompatibel.

    AntwortenLöschen
  6. Gerade gefunden bei Ursus Rex: Die Zustimmung zu der Aussage, Jesus sei „unser Erlöser“, wird nicht nach Altersgruppen, dafür aber nach Parteipräferenzen aufgeschlüsselt. ... Unter den SPD-Wählern sehen nur 26% in Jesus Christus ihren Erlöser, bei der AfD sind es nur 23%.

    AntwortenLöschen
  7. Also ich habe schon viel Schwachsinn gelesen,aber das Schaechten von Tieren als schonend und schmerzlos darzustellen schlägt dem Fass den Boden aus. Dann ist ja wohl auch das Schaechten von Christen im Islam ein gnädiger Tod?

    AntwortenLöschen
  8. Also ich habe schon viel Schwachsinn gelesen,aber das Schaechten von Tieren als schonend und schmerzlos darzustellen schlägt dem Fass den Boden aus. Dann ist ja wohl auch das Schaechten von Christen im Islam ein gnädiger Tod?

    AntwortenLöschen
  9. Also ich habe schon viel Schwachsinn gelesen,aber das Schaechten von Tieren als schonend und schmerzlos darzustellen schlägt dem Fass den Boden aus. Dann ist ja wohl auch das Schaechten von Christen im Islam ein gnädiger Tod?

    AntwortenLöschen
  10. Also ich habe schon viel Schwachsinn gelesen,aber das Schaechten von Tieren als schonend und schmerzlos darzustellen schlägt dem Fass den Boden aus. Dann ist ja wohl auch das Schaechten von Christen im Islam ein gnädiger Tod?

    AntwortenLöschen