Samstag, 15. Dezember 2018

Klares Urteil und unklare Wahrheit

Einerseits: Kardinal Pell, ein australischer Kardinal, von Papst Franziskus in den Kardinalsrat der Neun berufen.
Andererseits: Marco Tosatti, ein katholischer Blogger, engagiert für die Aufdeckung sexuellen Mißbrauchs, kein Freund des Bergoglio-Regimes.
Nun ist Kardinal Pell von einem australischen Gericht wegen sexuellen Mißbrauchs verurteilt worden. Doch Marco Tosatti jubelt nicht, sondern, ganz im Gegenteil, bemängelt, daß das Urteil in einem nichtöffentlichen Prozeß von einer „hang jury“, einem Geschworenengericht, das nicht in der Lage war, ein wahres Urteil zu fällen, aufgrund wenig glaubwürdiger Anklagen gefällt worden ist.
Ob Kardinal Pell schuldig ist oder nicht, weiß Marco Tosatti nicht – und ich erst recht nicht. Doch ich achte den Blogger, der nicht einfach froh ist über Nachrichten, die zu seiner Richtung passen, sondern die Wahrheit wissen will und auch klarstellt, daß sie, so sehr man sich das auch anders wünscht, keineswegs immer erkennbar ist.

2 Kommentare:

  1. Ja, ja - die Wahrheit. Gerade denke ich an einen Priester im Bistum Münster, der gerade der Wahrheit wegen gehen musste... weche Wahrheiten!?

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  2. Welche Wahrheiten? Es gibt nur die Wahrheit.
    Sie muß immer anerkannt werden. Oft ist es schmerzlich und zugleich wichtig, sie zu erfahren; aber sie muß anerkannt werden.
    Und oft muß man eben auch anerkennen, daß man sie nicht weiß und (vorerst jedenfalls) nicht erfahren kann – und das achte ich bei jenem Blogger.

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