Dienstag, 4. Februar 2020

Mariæ Lichtmeß im Großstädtchen

Am Sonntag war Mariæ Lichtmeß. Ich arbeite gerade an einem Text über den Niedergang der klassischen Gestalt des römischen Kirchenjahrs. Mariæ Lichtmeß ist heute nur als „Fest“ eingestuft, aber als Herrenfest sollte es doch Vorrang vor einem einfachen Sonntag haben.
Wohin zur Messe? In der einen Kirche ist „Familiengottesdienst“ angedroht, in der anderen dagegen „Hl. Messe mit Kerzenweihe und Blasiussegen“ angekündigt.
Das macht die Wahl leicht. Doch was ich übersehen habe: am Freitag war das Fest des heiligen Johannes Bosco, bei den Salesianern Patronatsfest, Hochfest; und die äußere Feier des Hochfests am Sonntag verdrängt das Fest Lichtmeß.
Immerhin: eine Kerzenweihe und eine Kerzenprozession, aber recht minimalistisch, vom Kircheneingang geradewegs zum Altar, nur Kinder und Klerus; nur der Klerus trägt Kerzen.
Ich schätze den heiligen Giovanni Bosco sehr hoch; doch daß ein zentrales Fest des Kirchenjahrs einem nachgefeierten Patronatsfest zum Opfer fällt, ist bedauerlich. Und Mariæ Lichtmeß ist nicht nur durch Giovanni Bosco gefährdet, sondern wird es anderswo durch Angela Merici oder Thomas v. Aquin sein. Hierzulande ist für die meisten auch der Samstag ein freier Tag; sinnvoll wäre es, die äußere Feier von Hochfesten auf den Samstag zu legen.

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