Dienstag, 4. August 2009

Film oder Theater?

«Ein ganzes Leben lang einander treu zu bleiben, das ist für mich ein extrem naives und konformistisches Modell. ... Wir sind nicht grundsätzlich monogam, sondern Wesen der Begierde.»
Solchen Unfug gibt Agnès Jaoui in der tageszeitung von sich. Freilich sind wir «nicht grundsätzlich monogam», aber wir sind auch nicht «Wesen der Begierde» – wir können uns entscheiden. Und «ein ganzes Leben lang einander treu zu bleiben» ist nicht konformistisch, sondern einfach schön.

Aber natürlich werde ich mir ihren neuen Film – «Erzähl mir was vom Regen» – wenn möglich, ansehen; denn so wenig sie zur Moralphilosophin oder Gesellschaftskritikerin geeignet ist, so großartig ist sie als Regisseurin und Schauspielerin.
Und was sie über den Unterschied zwischen Film und Theater sagt: «Auf der Bühne muss man die Stimme projizieren; das verändert die Art, die Dinge auszudrücken. Dabei lässt sich kaum die gleiche Intimität finden wie im Film» – das ist wirklich klug.

1 Kommentar:

  1. Eigentlich hat die Frau Recht, das ist kein Unfug.
    Sie ist halt bloß triebgesteuert, während die mehrheit der Weltbevölkerung HerrIn ihrer Triebe ist.

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