Der Herr hat «der Kirche ein sichtbares Opfer hinterlassen, durch das jenes blutige, das [nur] einmal am Kreuz zu vollziehen war, gegenwärtig gemacht wird» (Cc. Trid., Sessio XXII, Cap. 1; KKK 1366).
So feiert die Kirche Tag für Tag, vor allem aber an jedem Sonntag, die Messe, die Eucharistiefeier; Qurbana, Opfer nennen die syrischen Christen sie bis heute.
Aber warum am Sonntag? Der Tag des Kreuzesopfers war ja der Freitag.
Und doch ist von Anfang an der Sonntag der hauptsächliche Tag der Meßfeier. Schon in der Apostelgeschichte ist er bezeugt (20, 7); und in der Didaché, jenem Glaubensbuch, das wohl schon aus dem I. Jahrhundert stammt, steht es ausdrücklich, verstärkt durch einen Pleonasmus: «Katà kyriakèn dè Kyríou synachthéntes klásate árton kaì eucharistésate, proexomologesámenoi tà paraptómata hymôn, hópos katharà he thysía hymôn êi – Jeweils am Herrentag [Sonntag] des Herrn kommt zusammen, brecht Brot und dankt, nachdem ihr zuvor eure Sünden gebeichtet habt, damit euer Opfer rein sei» (14).
Der Freitag ist der Tag des Todes Christi. Doch Er ist auferstanden, seinen toten Leib gibt es nicht mehr. Was wir in der Kommunion empfangen, ist der Leib des lebendigen Herrn. Der Seher der Apokalypse sieht ein Lamm wie geschlachtet in der Mitte des Thrones stehen (5, 6), lebendig. Daher ist der natürliche Tag der Meßfeier der Sonntag, an dem Er auferstanden ist.
N.B. Kommunion: auch diese Bezeichnung – koinonía, communicatio (die längere Form des Wortes) – findet sich schon im Neuen Testament, verbunden mit Brotbrechen, jenem urchristlichen Ausdruck für die Meßfeier (Apg 2, 42; I. Cor. 10, 16).
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