Aus einem Zeitungsartikel von Jutta Lietsch (Lektion China lieben lernen. taz vom 30.11.2019):
«Das „Verschwindenlassen“, das Verschleppen und Festhalten ohne rechtliche Grundlage ist in China nichts Ungewöhnliches. Die Kommunistische Partei (KP) ist das Gesetz, Polizei, Armee und Geheimdienste sind ihre Erfüllungsgehilfen. ...
Wer nur halbwegs bei politischem Verstand ist, muss sich fragen, wie es sein kann, dass die Politiker in Peking und ihre Statthalter in Urumqi ernsthaft glauben können, etwas anderes als heillose Wut, tiefe Kränkung und heftige Aggressionen in einer wichtigen Region ihres Landes zu ernten, wenn sie uigurische Frauen und Männer, Alte und Junge, hinter Stacheldraht sperren? ...
Die Antwort: Es ist ihnen völlig egal. Die Generation, die heute an der Macht ist, hat ihre Jugend in der Kulturrevolution der sechziger und siebziger Jahre erlebt [in der Zeit also, als in Deutschland durchaus nicht nur die K-Gruppen von Mao schwärmten], als Denunziationen, Folter und Massenkampagnen an der Tagesordnung waren. ...
Politiker wie der heutige KP-Chef Xi Jinping sind mit der Überzeugung aufgewachsen, dass politisch nur überlebt, wer stärker und härter ist als die anderen.»
Im Wettstreit um den Titel der grausamsten Diktatur der Erde führt zwar immer noch Nord-Korea, aber den Sudan und Eritrea hat China jetzt weit hinter sich gelassen.
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