Mittwoch, 4. August 2021

Klare Stellungnahmen und couragierte Dekrete von Diözesanbischöfen

Seitdem das Motu proprio Traditionis Custodes erschienen ist, hat Acción Litúrgica (bitte jeweils am Ende zweimal auf Entradas antiguas klicken!) vom nächsten Tag an, dem 17. Juli, bis gestern, bis zum 3. August, Stellungnahmen veröffentlicht, vor allem von Kirchenfürsten, sowie Erklärungen und Dekrete zugunsten des überlieferten Ordo von einer so großen Zahl von Diözesanbischöfen, von Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco über Bischof Georg Bätzing von Limburg (!) bis zu Erzbischof Pascal N´Koué («Ich zelebriere in beiden Formen») von Parakou, Benin, und Bischof Thomas Paprocki von Springfield, Illinois, daß mir die Mühe, sie zu zählen, zuviel wurde.
Besonderen Mut zeigt Bischof Thomas J. Olmsted von Phoenix, Arizona: er erklärt, daß «wir in der Diözese Phönix damit gesegnet sind, zahlreiche gläubige Mitglieder zu haben, die dieser Form des Gebetes der Kirche sehr hingegeben sind», er dekretiert, «daß, geschuldet den lebenssprühenden (vibrant) Gemeinschaften mit schon etablierten Messen nach dem 1962er Römischen Meßbuch, in Übereinstimmung mit dem Kanon 87 des Kodex des Kanonischen Rechts, ich von der Beschränkung der Örtlichkeit dispensiere und für folgenden Pfarreien Erlaubnis gewähre, sich zur eucharistischen Zelebration nach dem 1962er Römischen Meßbuch in der Pfarrkirche zu versammeln (Artikel 3, §2):» (es folgt die Auflistung von sieben Pfarreien, deren erste die der Kathedrale selbst ist).
Erzbischof Kenneth D. Richards von Kingston, Jamaica beschließt sein Dekret mit einem Zitat aus dem Brief Papst Benedikts an die Bischöfe anlässlich der Publikation von Summorum Pontificum: «Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.»
Weihbischöfe haben weniger zu verlieren als Diözesanbischöfe. Besonders stark äußert sich Bischof Rob Mutsaerts, Weihbischof in ’s-Hertogenbosch: «Papst Franziskus propagiert Synodalität: jeder muß mit jedem sprechen können, jeder muß gehört werden. Davon war wenig die Rede bei seinem unlängst veröffentlichten Motu proprio Traditionis Custodes ... Daß Franziskus hier ohne jede Beratung zum Machtwort greift, zeigt, dass er an Autorität einbüßt. ... Franziskus schlägt die Tür mittels Traditionis Custodes stahlhart zu. Es fühlt sich an wie Verrat und ist ein Schlag ins Gesicht seiner Vorgänger. Die Kirche hat übrigens nie Liturgien abgeschafft. Auch Trient nicht. Franziskus bricht völlig mit dieser Tradition. ... Liturgie ist kein Spielzeug von Päpsten, sondern ist Erbgut der Kirche.» (Een kwaadaardige oekaze van paus Franciscus – Ein bösartiger Ukas von Papst Franziskus)

Zitiert wird ein Artikel von Religión en Libertad, herausgegeben von der Stiftung Nueva Evangelización para el siglo XXI im Sinne Benedikts XVI.: «Der Papst stellt seine Entscheidung hin als Folge des Fragebogens, den er der Glaubenskongregation bezüglich der Anwendung des Motu Proprio Benedikts XVI. in Auftrag gegeben hatte. „Die eingegangenen Antworten haben eine Situation offenbart, die mich traurig und besorgt macht, und mich darin bestätigt, dass es notwendig ist einzugreifen“, sagt er. Aber weder handelten die Fragen, die der Fragebogen umfaßte, von den beabsichtigten Elementen, die seinen Vorgänger dazu veranlaßt hatten, ihn 2007 zu veröffentlichen, noch zeichnen die bekannten Antworten (einige so bedeutsam wie die des französischen Episkopats, eines der am stärksten betroffenen [siehe auch: La respuesta prudente de los obispos de Francia]) eine Wirklichkeit, wie sie in dem Brief unmittelbar danach angegeben wird.
Als der Fragebogen vor einem Jahr bekannt wurde, vermuteten viele, dass damit der Weg für die vorgefaßte Entscheidung geebnet werden sollte, die am Freitag getroffen wurde. Die Tatsachen widerlegen sie nicht: eher denn als eine Folge des Fragebogens läßt sich Traditionis Custodes als dessen Grund erkennen.»
(Carmelo López-Arias: El final de Summorum Pontificum. 17 de julio 2021)
Vor einigen Jahren warnte Papst Franziskus vor einem «Klerikalismus, einer „Elite der Priester, Ordensleute und Bischöfe“, die sich über die Laien stelle ... Die Laien müssten dabei in ihrem Glaubensleben unterstützt werden, aber nicht, indem der Priester ihnen sage, was sie zu tun oder zu lassen hätten, sondern, indem er sie dort abhole, wo sie stünden.» Nach Art. 3. hat der Bischof: «§6 dafür Sorge zu tragen, die Bildung neuer Gruppen [«die nach dem Missale vor der Reform von 1970 zelebrieren» / von «Gläubigen, die zu diesen Gruppen gehören»] nicht zu genehmigen.
Acción Litúrgica nun zitiert aus der altehrwürdigen überkonfessionellen Zeitung The Tablet: «Schritte gegen die lateinische Messe scheinen mir typisch für einen klerikalen Haß gegen die Laien.»
(Daniel McGlone: In defence of the Traditional Latin Mass. 22 July 2021)

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