Die Mär vom «Schweigen des Papstes» gibt es nicht erst seit Hochhuths berüchtigtem «Stellvertreter» von 1963; sie war schon kurz erzählt in Peyrefittes «Les clés de Saint Pierre» (1955; deutsch: Die Schlüssel von Sankt Peter, Karlsruhe 1964). Aber Hochhuth hat doch wohl den größten Schaden anzurichten gewußt. Eigentlich fällt mir es schwer, an Geheimdienst-Verschwörungen zu glauben; aber in diesem Fall konnte Michael F. Feldkamp klar aufzeigen, daß das Ganze in der Tat auf sowjetische Propaganda zurückgeht und vom KGB lanciert wurde.
Da immer wieder allüberall Hochhuthiana und Goldhageniana auftauchen, habe ich mich bemüht, mich einigermaßen kundig zu machen. Falls jemand da noch Informationsbedarf hat, seien kurz die nach meinem Kenntnisstand interessantesten Quellen genannt:
Die bemerkenswerteste Darstellung der wahren Bedeutung des Papstes hat Pinchas E. Lapide geschrieben mit «Rom und die Juden» (Herder, Freiburg 1967; spätere Auflagen erschienen druckfehlerreich mit dem Untertitel «Papst Pius XII. und die Judenverfolgung» im Hess-Verlag). An Büchern sind zudem nennenswert «Goldhagens unwillige Kirche» (München 2003) von Michael F. Feldkamp und «Der Papst, der Hitler trotzte: Die Wahrheit über Pius XII.» von Michael Hesemann (2008).
Im Netz sind zu finden unter vielem anderen ein interessantes Interview mit dem Relator des Seligsprechungsprozesses für Pius XII., P. Peter Gumpel, und eine Widerlegung neuerer Verleumdungen durch Gianni Valente (auch auf deutsch).
Von dem, was ich selber an Unterlagen habe, will ich später berichten.
Allerseelenablaß 2024
vor 2 Tagen
Hab mich da auch mal etwas schlau gemacht:
AntwortenLöschenFür die Hörer unter den Lesern ;) gibt es Hesemann auch auf einem guten podcast, gumpel ebenso.
Hier zum Beispiel.
http://www.domradio.de/kopfhoerer/artikel_57399.html
Gruß hier
Ich habe ein Problem mit dieser Theorie, dass die SU dahinter stecke:
AntwortenLöschenDieser übergelaufene Offizier hat auch eine Theorie zum Mord an JFK gebracht: Der KGB stecke dahinter.
Hast du da eine Idee?
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenVon Herrn Pacepa weiß ich leider zu wenig, um etwas fundiertes sagen zu können. Aber Michael Feldkamp berichtet ja noch mehr über die sowjetische Beteiligung an der Kampagne: «Schon im Winter
AntwortenLöschen1944/45, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, bezeichnete die sowjetische Zeitung „Prawda“ den Papst als Faschisten und verbündeten Hitlers.»
Also ist da doch etwas dran. Aber ich lasse mich gern weiter belehren.
Darf ich Euch einen calvinistischen Verteidiger von Papst Pius XII nennen? Prof. Dr. Hans Jansen. Er veroeffentlichte 2 Buecher auf nl, und ist dem Simon Wiesenthal Instituut Brussel verbunden.
AntwortenLöschenBitte googlen, sehr interessant!