Wohl jeder hat es schon bemerken können: Meßbarkeit wird immer wichtiger; und da nun einmal Irrelevantes leichter meßbar ist als Relevantes, wird das Relevante immer unwichtiger und das Irrelevante immer wichtiger. Grund, mich über eine Buchbesprechung – Michael Lösch über Mathias Binswanger: Sinnlose Wettbewerbe. Warum wir immer mehr Unsinn produzieren. Freiburg 2010 – zu freuen, in der Sätze zu lesen sind wie: «Tatsächliche Qualität, so der Autor, ist in ihrer Ganzheitlichkeit nicht objektiv messbar. Man kommt ihr nicht durch eine immer neue, in klangvolle Anglizismen gekleidete Controlling- und Kennzahlenwut auf die Spur.» Und: «So haben etwa die Exzellenzwettbewerbe um Fördergelder im Hochschulwesen zu einer Art akademischer Prostitution geführt, worunter Binswanger unter anderem die belegbar angestiegene Publikationsflut in Fachzeitschriften versteht. Wirklich neue Erkenntnisse vermag er darin wenige auszumachen, wohl aber in komplexe Modellformen gegossene Banalitäten.»
Auch wenn Sätze wie: «Unter Marktbedingungen hat der Wettbewerb seine positiven Seiten» etwas aufstoßen – vieles lohnte, so präzis gesagt zu werden.
Die Folgen einer Strafrechtsreform
vor 2 Wochen
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