Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten haben sich gegen Protektionismus ausgesprochen; die WTO-Verhandlungen zur Liberalisierung des Welthandels sollen zum Abschluß gebracht werden.
Seit Monaten ist der Kampf gegen die Wirtschaftskrise auf alle Politikerfahnen geschrieben; und in der Presse lese ich nun öfters, daß (so ist es in der Tat) der Staat wieder gefragt sei, daß jetzt der Neoliberalismus überwunden sei.
Und nun diese Nachricht. Schon vor Wochen waren es die Bundeskanzlerin, dann die EU, die, als der neue amerikanische Präsident Anstalten machte, wirklich gegen die Wirtschaftskrise vorzugehen, vor Protektionismus warnten; nun sind es die G7 – also ist auch der amerikanische Präsident umgeschwenkt.
Hat das etwas zu tun mit den Ereignissen der letzten Wochen, der Skandalisierung der begonnenen Versöhnung der Kirche mit der Priesterbruderschaft Pius X.?
Ja. Es zeigt das Verhältnis zweier Spielarten des Liberalismus – der Marktideologie und des Antiklerikalismus – zur Realität. Im einen Fall wird trotz der Wirtschaftskrise, die man angeblich bekämpfen will, deren Ursache, der freie Markt, der Freihandel weitergetrieben; im anderen wird trotz den offensichtlichen Tatsachen – daß niemand rehabilitiert worden ist, sondern nur partiell begnadigt; daß sich diese Begnadigung keineswegs auf eine Scho’aleugnung bezog; daß durch diese Maßnahme dem Papst es nicht nur gelungen ist, der Einheit der Kirche einen Schritt näher zu kommen, sondern auch, den inkriminierten Bischof in dessen eigener Bruderschaft auszugrenzen – vorgegeben, man müsse den Papst, da er einen Scho’aleugner rehabilitiert habe, zur Ordnung rufen.
Liberalismus und Wirklichkeit – das paßt eben nicht zusammen.
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