Armenier verlassen ihre Häuser, viele von ihnen gehen wohl der Obdachlosigkeit entgegen, bevor dem Waffenstillstandsabkommen nach aserbaidschanische Truppen einrücken. Währenddessen hat die Türkei beschlossen, Truppen zur Überwachung der Waffenruhe nach Bergkarabach schicken – der Waffenruhe nach einem Krieg, den sie selber mit vorangetrieben hat.
Zur Erinnerung: Nach ersten Ansätzen seit 1895 hat der türkische Staat seit 1915 einen Völkermord an Armeniern und Aramäern verübt, dem wohl weit über eine Million Christen zum Opfer fielen, den aber die Türkei bis heute leugnet. Als nach dem I. Weltkrieg das türkische Reich aufgeteilt wurde, blieben die neugeschaffenen arabischen Länder wie Syrien, der Iraq, Palästina und Transjordanien, die zunächst französisches oder englisches Mandatsgebiet wurden, frei (ausgenommen der syrische Sandjak Alexandrette, der schließlich doch wieder annektiert wurde), während andererseits die Türkei nicht nur die zuvor türkisch beherrschten Gebiete der vom Friedensvertrag von Sèvres anerkannten Republik Armenien zurückeroberte, sondern darüber hinaus auch zuvor zum Zarenreich gehörende armenische Gebiete bis hin zum Araxes, so daß der Ararat, der heilige Berg Armeniens, nun für Armenier zwar noch zu sehen, aber nicht mehr zugänglich ist.
Siehe auch: zwei (1.) - (2.) Nachträge
Die Folgen einer Strafrechtsreform
vor 1 Monat
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