Mittwoch, 8. August 2018

Als Gast der letzten Tage

– der letzten Tage eines bedeutenden, vor wenigen Jahren noch hoffnungsträchtigen und jetzt untergehenden Klosters.
Der Chronist von Orietur Occidens hält die Laudatio.

Montag, 30. Juli 2018

«Religion oder ...»

Unter diesem Titel streitet Claudia Sperlich gegen eine Trennung von Christus und Kirche, gegen die Behauptung, letztere sei «Religion» und zu verwerfen.
Die Autorin widerlegt diese Behauptung mit schöner Klarheit. Dabei konzentriert sich ganz auf deren einen, freilich besonders wichtigen Aspekt: man könne Christus trennen von der Kirche oder auch vom Glaubensleben des Alten Bundes – das ist in der Tat abwegig und unchristlich.
Doch hat jene Behauptung noch einen zweiten Aspekt. Es geht um den Begriff der Religion – es könnte ja jemand sagen, die Ablehnung von Religion sei berechtigt, nur die Ausweitung dieses Begriffs auf Kirche und Tempel sei falsch.
Doch diese Ablehnung von Religion bezieht sich ausdrücklich (Claudia Sperlich zitiert es) auf Karl Barth. Ihr liegt eine radikal protestantische Sicht zugrunde, die jeden «sogenannten guten Kern im Menschen» leidenschaftlich ablehnt; sie leugnet jeden Sinn darin, daß der Mensch selber Gott sucht, und erst recht jede eigene Möglichkeit des Menschen, Gott zu erkennen – ebendas wäre dann „Religion“.
Aber das I. Vaticanum (Constitutio dogmatica de fide catholica, cap.2: De revelatione; KKK. 36) hat völlig anders gelehrt – ganz im Sinne der Heiligen Schrift (Weish. 13, 1-9; Röm. 1, 18-20): «Die heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt, daß Gott, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen gewiß erkannt werden kann.»
Und von Papst Pius IX. (Encyclica Quanto conficiamur moerore) wissen wir, «daß die, die an unüberwindbarem Unwissen um unsere heiligste Religion leiden und die das Naturgesetz und seine Gebote, die in aller Herzen von Gott eingeprägt sind, eifrig zu beachten bereit, ein ehrbares und richtiges Leben führen, durch das Wirken der Macht des göttlichen Lichtes und der Gnade das ewige Leben erlangen können, weil Gott, der aller Sinn, Gemüter, Überlegungen und Haltungen einfach betrachtet, prüft und erkennt, seiner höchsten Güte und Milde gemäß keineswegs duldet, daß jemand mit ewigen Strafen bestraft würde, dem keine freiwillige Schuld vorzuwerfen ist.»
Der katholische Glaube steht für Religion ein; und er erkennt zwar nicht andere Religionen an, wohl aber die religiöse und moralische Suche von Nichtchristen.

Woher kommt der Segen?

Diese Frage stellt sich dem Chronisten von Orietur Occidens (oder vielmehr: wird ihm durch liturgischen Einfallsreichtum gestellt) binnen kurzer Zeit nun zum zweiten Mal.

Samstag, 21. Juli 2018

Der Tag der Meßfeier

Der Herr hat «der Kirche ein sichtbares Opfer hinterlassen, durch das jenes blutige, das [nur] einmal am Kreuz zu vollziehen war, gegenwärtig gemacht wird» (Cc. Trid., Sessio XXII, Cap. 1; KKK 1366).
So feiert die Kirche Tag für Tag, vor allem aber an jedem Sonntag, die Messe, die Eucharistiefeier; Qurbana, Opfer nennen die syrischen Christen sie bis heute.

Aber warum am Sonntag? Der Tag des Kreuzesopfers war ja der Freitag.

Und doch ist von Anfang an der Sonntag der hauptsächliche Tag der Meßfeier. Schon in der Apostelgeschichte ist er bezeugt (20, 7); und in der Didaché, jenem Glaubensbuch, das wohl schon aus dem I. Jahrhundert stammt, steht es ausdrücklich, verstärkt durch einen Pleonasmus: «Katà kyriakèn dè Kyríou synachthéntes klásate árton kaì eucharistésate, proexomologesámenoi tà paraptómata hymôn, hópos katharà he thysía hymôn êi – Jeweils am Herrentag [Sonntag] des Herrn kommt zusammen, brecht Brot und dankt, nachdem ihr zuvor eure Sünden gebeichtet habt, damit euer Opfer rein sei» (14).

Der Freitag ist der Tag des Todes Christi. Doch Er ist auferstanden, seinen toten Leib gibt es nicht mehr. Was wir in der Kommunion empfangen, ist der Leib des lebendigen Herrn. Der Seher der Apokalypse sieht ein Lamm wie geschlachtet in der Mitte des Thrones stehen (5, 6), lebendig. Daher ist der natürliche Tag der Meßfeier der Sonntag, an dem Er auferstanden ist.

N.B. Kommunion: auch diese Bezeichnung – koinonía, communicatio (die längere Form des Wortes) – findet sich schon im Neuen Testament, verbunden mit Brotbrechen, jenem urchristlichen Ausdruck für die Meßfeier (Apg 2, 42; I. Cor. 10, 16).

Mittwoch, 11. Juli 2018

Ein Zaun um den Unglauben

Ein bekannter Topos moderner Bibelwissenschaft ist, daß die synoptischen Evangelien erst nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 geschrieben worden sein könnten, weil sie von Jesu Vorhersage dieses Ereignisses berichten (Mtth. 24; Mc. 13,1; Lc. 21,5 ff.), welche ein Vaticinium ex eventu sei.
Daß das sachlich nicht gerechtfertigt ist, ist schon von vielen aufgezeigt worden (im Netz etwa aus dem Hollerbusch). Nur: was ist das Motiv für diesen Topos?
Er setzt offenkundig voraus, daß der Glaube der Evangelien unwahr sei, daß es also auch keine echten Prophezeiungen Jesu geben könne. Daß nun glaubensferne Ansichten leichter zu begründen sind, wenn man die Evangelien spät datiert, den zeitlichen Zusammenhang zwischen den Aposteln und den Evangelien aufreißt, leuchtet ein. Aber deshalb auf solch ein schwaches Argument zurückgreifen?
Wenn ein unvoreingenommener nichtchristlicher Wissenschaftler, ein Parse etwa, ein Hindu- oder Shintoist oder auch ein unvoreingenommener Agnostiker die Evangelien studierte, so ginge er wohl nicht von einer echten Prophetie Jesu aus. Doch er sähe: es wurde angezweifelt, ob man dem Kaiser überhaupt Steuern zahlen dürfe (Mtth. 22,17; Lc. 20,22); man verabscheute es, von römischen Soldaten zur Begleitung verpflichtet zu werden (Mtth. 5,41 – angareúein ist ein militärrechtlicher Fachausdruck; vgl. 27,32; Mc. 51,21); einer der Apostel – Simon – war ein Zelot, ein Widerstandskämpfer. Daß es unter diesen Umständen zu einem Aufstand gegen Rom kommen könnte, daß ein solcher mit der Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Heiligtums der jüdischen Nation enden könnte, lag nicht ferne – daran konnte auch ein Mensch ohne prophetische Eingebung denken.
Warum also nicht auch Jesus?
Das rabbinische Judentum hat einen „Zaun um das Gesetz“ errichtet, der die Einhaltung der Gebote dadurch sichern soll, daß sie weit über ihren eigentlichen Inhalt hinaus ausgedehnt werden. So wurde das Verbot, das Böcklein in der Milch seiner Mutter zu kochen (Ex. 23,19; 34,26; Deut. 14,21), so ausgedehnt, daß Fleischiges und Milchiges nicht zugleich bei einer Mahlzeit gegessen werden dürfen.
Ähnlich hält es der Unglaube. Er verbietet, mit echten Prophezeiungen Jesu zu rechnen. Aber um ihn zu schützen, hat man noch einen Zaun um ihn aufgerichtet: es darf nicht einmal angenommen werden, daß Jesus recht naheliegende Voraussagen gemacht haben könnte.

Mittwoch, 4. Juli 2018

Ethologie

oder Verhaltensforschung, durch Konrad Lorenz in Deutschland popularisiert, die tierisches Verhalten beschreibt, wird gerne auch gleichsam als Erklärung für menschliches Verhalten herangezogen (was nicht in jeder Hinsicht, wohl aber verallgemeinert, gleichsam zur Grundlage der Psychologie, zu beanstanden ist).
Nun bin ich beim „Gugeln“ nach einem ganz anderen Text auf einen fast zehn Jahre alten Zeitungsartikel von Helmut Höge „über natürliche und politische Ökonomie“ gestoßen, der auf eine ganz Seite verweist: Ethologie ist oft die Projektion politischer Ideologien auf tierisches Verhalten.

Samstag, 30. Juni 2018

Eine vollkommene barocke Altaranlage

fand in einer oberfränkischen Kleinstadt der Chronist von Orietur Occidens: Grund, sie zu zeigen. ihre Besonderheit zu beschreiben, aber auch Anlaß, einen Kontrast anzumerken.

Wieder in der Kirche der Gottesgebärerin Maria und der heiligen Schmuni

Wieder in der Kirche, von der wir vor mehr als sechs Jahren berichtet haben.
Der Priester: Arbeiterpriester aus der Not heraus – die Gemeinde könnte nicht gut den Unterhalt eines Priesters tragen. Der Chor der Diakonissen: nicht da – er ist anderswo geladen.
Welche Bedeutung hat das für die Liturgie? Keine: Liebe und Einsatz des Priesters und aller Beteiligten trägt die Zelebration der Messe in ihrer unverkürzten Feierlichkeit.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Kulturkritik zum Thema der Buttermilch

Sommer – es bedarf jetzt kühler Getränke in größeren Mengen. Was sich anbietet, ist Buttermilch.
Die Wikipedia lehrt (s.v. Latticello), daß dieses Getränk einerseits in der Bretagne (Laezh-ribod), in Deutschland und Skandinavien, andererseits in Afghanistan und Pakistan beliebt ist. Das armenische Tan wird gelegentlich als gesalzene Buttermilch, meistens aber als Ayran beschrieben. Doch was ich in Armenien an Tan getrunken habe, war leicht gesalzene Buttermilch.
Mir ist es jetzt nach langem wieder gelungen, welche zu bekommen. Als ich ein Kind war, war es einfach: der Milchbauer kam, schellte, man ging herunter mit einem großen Topf und bekam welche. Heute kommt der Milchbauer längst nicht mehr; auf dem Markt ist gelegentlich welche frisch, unverpackt zu bekommen, aber der Transport ist aufwendig. Darum bleibt meistens nur die verpackte aus dem Supermarkt. Doch seit Jahren erhält man sie kaum noch in Papiertüten, stattdessen meistens in Plastikbechern, die mit einer Metallfolie verschlossen sind. Und diese Metallfolie verdirbt den Geschmack.
Aufgefallen ist es mir von Anfang an, als ich solche Buttermilch getrunken habe. Um vor Irrtum sicher zu sein, habe ich, als ich vor langen Jahren einmal Buttermilch der selben Herkunft in beiderlei Verpackung gefunden habe, beide nebeneinander getrunken: der Unterschied ist markant.
Und so stellt sich die Frage, wie es sein kann, daß seit so vielen Jahren Buttermilch meistens in jener Verpackung verkauft wird, die die Qualität verdirbt – wer kauft so etwas?
Und was ist denn mit dem Markt, der angeblich etwas regelt?

Mittwoch, 20. Juni 2018

Die gute Gestalt der Meßfeier

« Für Heilige mag es gleichgültig sein, wie die Messe zelebriert wird; sie wissen: der Herr ist da, sie selber sind da, das genügt.
Doch ich bin kein Heiliger; ich brauche, um die Messe als das zu erleben, was sie wirklich ist, eine gute Weise der Zelebration. »
Vieles zu solch guter Weise der Zelebration findet sich bereits in der Ars Celebrandi, der «Zelebrationsschule von Pfarrer Ulrich Terlinden». « Doch nötig ist auch eine Art von Ars Celebrandi aus Laienhand, denn Laien sehen ständig, was Bischöfe und Priester selten sehen: den Gottesdienst vom Kirchenschiff aus. Es geht darum, den Laien den Weg zur Teilnahme an der Liturgie zu ebnen. »
So hat sich in unserem neuesten Heft zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald ein kundiger Laie daran begeben, aus seiner Sicht, das heißt aus der Sicht vom Kirchenschiff aus solche Desiderata zusammengestellt.
Nun seien diese Desiderata noch einmal separat, leicht zugänglich ins Netz gestellt.

Montag, 18. Juni 2018

Feste am 15. Juli

Am 15. Juli häufen sich die kirchlichen Feste: das der Apostelteilung, der Befreiung Jerusalems, der Weihe der Grabeskirche und natürlich auch das des heiligen Kaisers Heinrich (letzteres jedenfalls nach traditionellem außerbambergischen Kalender). 

Freitag, 15. Juni 2018

Ökonomische Segensspendung

Eine besondere Art von Ökonomie ist in einer Vorstadtkirche erfunden worden.
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Samstag, 9. Juni 2018

Wozu brauchen wir ein Heimatministerium?

Lange war, sehr kontrovers, von einem Heimatministerium die Rede; und nun gibt es seit Mitte März ein bundesdeutsches «Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat». Doch immer noch wird darüber diskutiert; und immer noch fällt es vielen schwer, von Heimat zu sprechen, ohne den Begriff zu ideologisieren (aus welcher Richtung auch immer).
Wir aber bekennen uns zu unserer Heimat, sei es die westfälische, sei es die niederrheinische, ganz ohne Ideologie.
Und so haben wir uns der Frage gewidmet, wozu wir, ganz unideologisch, ein Heimatministerium brauchen.
Der Chronist von Orietur Occidens gibt die Antwort.

Freitag, 8. Juni 2018

Wie deutsch sind unsere nationalen Rechten?

Ein Photo, das Markus Schreiber bei der AfD-Demonstration in Berlin am 27. Mai 2018 aufgenommen hat, gibt eine Antwort: jedenfalls nicht so deutsch, daß sie die deutsche Orthographie beherrschten. Das Photo zeigt einen Demonstranten, der ein schwarzes Kleidungsstück trägt, darauf in Weiß ein Adler und darunter in Fraktur geschrieben: „Deutschland“.
In Fraktur nun wird „Deutschland“ mit langem S geschrieben; auf seinem Kleidungsstück aber steht es mit rundem S, das in Fraktur nur am Ende des Wortes oder eines Wortteils verwendet werden kann.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Drei Arten von Religiosität

Die erste Art ist die additive Religiosität: ein Mensch lebt sein normales Leben, und dazu kommt dann noch die Religion dazu, zu der er sich bekennt.
Die zweite Art ist die selektive Religiosität: ein Mensch sucht sich aus verschiedenen Religionen aus, was ihn anspricht, einiges an Christentum, einiges an Buddhismus, dazu vielleicht noch etwas Schamanismus, etwas indianische Spiritualität (ob diese etwas mit Indianern zu tun hat, ob ein echter Schamane, ein wirklicher Buddhist daran etwas von seiner Religion erkennen könnte, braucht hier nicht zu interessieren).
Diese zwei Arten der Religiosität haben etwas gemein: in beiden ist die Religion ein Konsumgut; sie passen also gut in unsere Konsumgesellschaft. Sie kosten nicht allzuviel Mühe, und mit ihnen läuft man kaum Gefahr, unangenehm aufzufallen, gar ausgegrenzt zu werden. Darum sind sie sehr beliebt, auch in kirchlichen Kreisen. Man kann aus ihnen auch viel Erbauung ziehen; es ist die gleiche Art von Erbauung, die ein guter Roman, ein gutes Theaterstück vermitteln.
Die dritte Art ist die prinzipielle Religiosität: die Religion ist das Grundprinzip des Lebens. Der Mensch mag darüber hinaus andere Interessen, andere Wünsche haben, doch seine Religion ist ihnen übergeordnet. Um welche Entscheidungen es auch immer geht: die Stimme der Religion ist für den in dieser Art religiösen Menschen die entscheidende.
Das kann allerdings sehr mühsam, sehr unangenehm werden, im äußersten Fall bis zum Martyrium; und man droht sich in der Gesellschaft, auch in weiten kirchlichen Kreisen, unbeliebt zu machen, zu isolieren.
Doch wenn es die wahre, die christliche Religion ist, hat diese Religiosität einen Vorteil: sie führt zum Heil.
Und schon in dieser Welt führt sie dazu, daß der Mensch im Einklang mit dem eigenen Wesen ist, wie es Gott geschaffen hat, und daß er seinem Schöpfer verbunden ist.

Montag, 4. Juni 2018

Zur äußeren Feier des Fronleichnamsfestes

haben wir uns auf den Weg nach Altzella gemacht; und es hat sich gelohnt.
Zur Feier war der Bischof erschienen; aber auch ohne ihn wäre es eine würdige Feier gewesen.
Zur Messe hat ein Jugendensemble entsprechende Lieder gesungen, zur Prozession waren es Fronleichnamslieder. Es gab nur eine Station vor dem Schlußsegen am Zelebrationsaltar; aber da wie dort gab es nur eine Evangelienlesung bei der Station, Gesang, Gebet, Segen; keine Ansprachen, keine Berichte über irgendwelche Gemeindeaktivitäten, keinerlei Pastoralpädagogik.
Ich gedenke, nächstes Jahr wieder dorthin zu fahren.

Freitag, 1. Juni 2018

Evaquinatisches Fronleichnam

Wie schon voriges Jahr ist in unserem obersächsischen Großstädtchen die Fronleichnamsfeier auf den nächsten Sonntag verlegt. Doch am Festtag selbst gibt es nun eine Abendmesse in der Propstei. Und sie hat wirklich vieles von Fronleichnam, Texte des heiligen Thomas werden gesungen, in deutscher Übersetzung: Deinem Heiland, deinem Lehrer wird als Sequenz gesungen (nach neuem Usus vor dem Alleluja). Es gibt nach der Messe eine kurze Zeit der Anbetung; vorher werden die ersten Strophen der modernen Fassung von Preise, Zunge gesungen, danach zum sakramentalen Segen als deutsches Tantum ergo die beiden letzten.
Während der Anbetung wird nicht etwa wieder eine Sakramentsandacht gesprochen, sondern von der Orgel das Ave verum gespielt in der Vertonung von Mozart – diese Vertonung ist ja so bekannt, daß man den Text mithören kann, auch wenn er nicht gesungen wird.

Allerdings wird Preise, Zunge nur mit der Ett-Melodie aus dem XIX. Jahrhundert gesungen, was verbunden mit der neuen Textfassung etwas verwirrt. Und Deinem Heiland, deinem Lehrer wird mit keiner der bekannten Melodien gesungen, sondern einer, die es meiner Recherche nach sonst noch in Bayern gibt.

Bei der äußeren Feier des Festes am Sonntag jedoch droht sich das zu wiederholen, was voriges Jahr zu erleben war.
Daß das kein Einzelfall ist, zeigten Berichte aus Berlin.
Aber an diesem Tag ist auch eine Fronleichnamsfeier im Klosterpark Altzella mit dem Bischof angesagt, auf die ich hoffe.

Montag, 28. Mai 2018

Zum Dreifaltigkeitsfest


Quelle: Rheinische Post (Ausgabe Kleve), 25. Mai 2018

Dienstag, 22. Mai 2018

Eine Bereicherung des Festhochamts

in edler Einfachheit (Sacrosanctum Concilium 34) konnte am Pfingstsonntag der Chronist von Orietur Occidens erleben.

Freitag, 18. Mai 2018

Diakoninnen?

Das Testamentum Domini kannte, die syrisch-antiochenische Kirche kennt bis heute Diakoninnen (oder Diakonissen). Nichts könnte die lateinische Kirche daran hindern, ebenso Diakoninnen zu weihen. Natürlich wären diese Frauen keine weiblichen Diakone (→ Der Diakonat von Frauen), natürlich hätten sie nicht die Vollmacht, das Evangelium oder das Exultet zu singen oder die Kommunion auszuteilen. Aber so wie in der syrisch-antiochenischen Kirche – dort dienen sie als Sängerinnen – könnten sie sinnvolle Aufgaben übernehmen.
Dennoch erschiene mir solch eine Weihe gefährlich, nicht der Sache wegen, sondern wegen des drohenden Mißbrauchs.
Das bestätigt ein Interview aus Anlaß des jüngsten Katholikentags mit Bernhard Vogel, dem früheren Katholikentagspräsidenten. «Bei vielen Streitthemen wie der Öffnung der Priesterweihe für Verheiratete und Frauen hat sich die katholische Kirche aber nicht bewegt», wurde da gesagt. Auf diese Bemerkung antwortete er: «In der Tat bedürfen viele der Forderungen, die schon in Essen und in der Synode diskutiert wurden, auch heute noch einer befriedigenden Lösung. ... Bei der Öffnung der Priesterweihe für Frauen halte ich es für realistisch, zu erreichen, dass Frauen zunächst zum Diakonat zugelassen werden.»
Solch einer Haltung Raum zu gewähren hieße, die Kirche auf einen abschüssigen Weg zu weisen.

Erstkommunionfeier

Die Messe wird in guter Form zelebriert, die Lieder sind, wenn auch NGL, doch nicht zu flach, in der Predigt wird manches Treffende gesagt.
Aber ...
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Montag, 14. Mai 2018

Rubrik am Sonntag nach Christi Himmelfahrt

Interkommunion, Frauenpriesterweihe, ach was sind das für Probleme, wenn ich im guten alten "Schott" am Sonntag nach Christi Himmelfahrt lese:

Am Freitag nach der Oktav von Christi Himmelfahrt Messe vom Sonntag innerhalb der Oktav mit Gloria, 2. u. 3. Gebete, S. 468ff, Präfation von Christi Himmelfahrt. 

Fällt ein Duplex- oder Semiduplexfest auf diesen Tag, dann Messe vom Fest, das 2. Gebet vom Sonntag in der Oktav, Präfation von Christi Himmelfahrt, wenn das Fest keine eigene Präfation hat. 

Fällt ein Fest Dupl. I. oder II. class. auf den Freitag, dann kein Gedächtnis des Sonntags, wohl aber Präfation von Christi Himmelfahrt.

Issetnichschön?

Mittwoch, 9. Mai 2018

Heute vor 1985 Jahren

wurde das Unmögliche Wirklichkeit: ein Mensch – denn Er war ja auch das –, mit Leib und Seele, nahm seinen Platz ein zur Rechten des Vaters in der Welt – Gott ist Geist – der reinen Geistwesen.

Die Forderung nach einem politisch korrekten Glaubensbekenntnis

Die Krönung der Monarchen war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ein geistlicher Akt. Darum hatte der Kaiser, der König dabei ein Glaubensbekenntnis abzulegen. In der säkularen Republik aber ist das außer Gebrauch gekommen.
Nun aber hat bei der Wahl einer badisch-württembergischen Landtagsvizepräsidentin der Landesvorsitzende des größeren Koalitionspartners von der Kandidatin der verbündeten Fraktion ein säkulares, ein politisch korrektes Glaubensbekenntnis eingefordert: er fragte sie, ob sie Homosexualität für eine heilbare Krankheit halte. Weil sie das nicht in ihn befriedigender Klarheit in seinem Sinn beantwortete, riet er von ihrer Wahl ab (worin ihm freilich durchaus nicht alle Abgeordneten seiner Partei folgten); so wurde sie erst im zweiten Wahlgang gewählt.
Dem Grundgesetz nach herrscht in Bundes-Deutschland Freiheit der Wissenschaft (Art. 5 (3)). Von einer Politikerin bei ihrer Wahl in ein Amt ein Glaubensbekenntnis zu einer wissenschaftlichen Sachfrage einzufordern (die nichts mit ihrem Amt zu tun hat), zeigt eine sehr eigenwillige Haltung zum Grundgesetz.

Dienstag, 8. Mai 2018

Es lebt noch die große Form

Nicht, daß es in den Kirchen heute kein Stundengebet gäbe; aber zumeist begnügt es sich in den Gesangsstücken mit dem, was das GL bietet, die rituelle Ausgestaltung ist oft karg, und in der Vesper hat man vielerorten gar eine Homilie zu befürchten.
Was aber ist eine „Stiftsterz“?
Der Chronist von Orietur Occidens durfte es erleben.

Sonntag, 6. Mai 2018

Kinder im Gottesdienst

Was ist Kindern in der Kirche zu wünschen? Und was erleben sie dort tatsächlich?
Der Chronist von Orietur Occidens vergleicht.

Dienstag, 1. Mai 2018

Von einer „besonderen Patronatsfeier“

schrieben wir kürzlich. Nun hat die Sache eine neue Pirouette geschlagen.
Wieder berichtet der Chronist von Orietur Occidens.

Zunehmend unbezahlbare Mieten

sind seit einiger Zeit ein öffentliches Thema. Nun bin ich auf eine grundlegende Analyse gestoßen, die trotz sporadischen Phrasen, die ein wenig nach Alt-Achtundsechzigern klingen («oder er legt die Kontrolle in die Hände derjenigen, die wirklich ein Interesse daran haben: die Mieter selbst», «die Verwirklichung eines alten Hausbesetzerslogans: die Häuser denen, die drin wohnen»), im wesentlichen einfach richtig ist.

Der Europäische Gerichtshof gegen das Grundgesetz

Vor einigen Monaten haben wir auf drohendes Unheil aus Luxemburg, auf den «EU-Generalanwalt gegen das Grundgesetz» hingewiesen. Nun ist das Urteil gefallen; die Sache wurde ans einzelstaatliche Gericht zurückverwiesen, und irgendwie ist wieder alles möglich – von kluger Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts bis zu Berufung beim Bundesverfassungsgericht, wie evangelisch.de aufzeigt.
Doch: kirchenfeindliche Normen sind jetzt geltende Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. Der Chronist von Orietur Occidens analysiert.

Dienstag, 24. April 2018

Glauben und Verstehen

Schon die Heilige Schrift bezeugt, daß von der Schöpfung auf den Schöpfer geschlossen werden kann (Weish. 13, 1-9; Röm. 1, 18-20.). Doch seitdem dieser „kosmologische Gottesbeweis“ von Immanuel Kant bestritten wurde, sind viele, auch Theologen, von ihm abgerückt – nicht aber die Kirche: das I. Vaticanum hat seine Gültigkeit bestätigt. Vor längerem bereits haben wir, in satirischer Form freilich, gezeigt, daß Kants „Widerlegung“ ebendas ist, als was er den Beweis angesehen wissen will: Blendwerk.
Nun haben sich in unserem neuesten Heft zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald ein Theologe und ein Physiker daran begeben, aufzuzeigen, daß dieser Beweis auch und gerade auf dem Hintergrund der modernen Physik bestand hat. Nicht, daß ein philosophischer Beweis durch empirische Erkenntnisse an Gültigkeit verlieren könnte – aber unser modernes Denken ist so von der Dominanz der Naturwissenschaften geprägt, daß es allemal sinnvoll ist, ihn auch vor diesem Hintergrund zu betrachten.
So seien nun diese Erörterungen noch einmal separat, leicht zugänglich ins Netz gestellt.

Montag, 16. April 2018

WAS IST EIGENTLICH ABENDLÄNDISCH?
Was uns unterscheidet von ...

Zur Bewahrung und Förderung der abendländischen Kultur hat sich bald nach der letzten Jahrtausendwende die Sodalitas Orietur Occidens zusammengeschlossen. Gut ein Jahrzehnt danach tauchte plötzlich der Begriff Abendland von ganz anderer Seite auf: „Patrioten“ wenden sich gegen eine „Islamisierung des Abendlandes“.
Nun wünscht sich in der Tat kein abendländischer Mensch eine Islamisierung des Abendlandes. Und es gibt viele Aussagen von jenen Leuten, die durchaus gut abendländisch klingen. Doch im Kern stehen sie dem wirklichen Abendland fern.
Was nun unterscheidet den wirklichen Abendländer vom vorgeblichen? Ein Auszug aus dem neuen Heft zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald gibt Antwort.

Samstag, 14. April 2018

Zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald

ist deren neues Heft erschienen; und nun, nach dem Jahreswechsel (stilo florentino!), ist es im Netz zugänglich.
Vor bald einem Jahr war von populärwissenschaftlicher Seite die Vorstellung verbreitet worden, nicht durch das Handeln des Schöpfers, sondern durch ein schwankendes Vakuum sei das Universum entstanden. So wunderlich diese Vorstellung auch ist (wie könnte es, solange es keinen Kosmos gibt, darin ein Vakuum geben, das so schwanken könnte, daß es einen Kosmos / ein Universum hervorbrächte), sie hat zwei gewichtige Entgegnungen veranlaßt, von einem Theologen, von einem Physiker.
Ist mangelnder Glaube ein Ehenichtigkeitsgrund? Was zwei (sehr unterschiedliche) Päpste erwogen haben, wird mit kanonistischer Schärfe erörtert.
Ein weiterer Text zeigt den Antitypos unseres heiligen Vaters Benedikt im Alten Testament.
Ein wichtiges Buch ist erschienen über den gegenwärtigen Zustand der katholischen Kirche; noch vielsagender aber ist die Rezension dieses Buches, die unser Heft bringt.
Und ein Artikel stellt klar, daß der eigentliche Wert einer Messe in Gottes Handeln liegt und nicht in dem, womit Menschen dieses Handeln umgeben und ausschmücken. Der nächste Artikel aber zeigt, daß auch letzteres, «Die gute Gestalt der Meßfeier», bedeutsam ist, um ersteres wahrnehmbar zu machen.
Viel Freude bei der Lektüre!

Montag, 9. April 2018

Kanzelaltar

Eine schöne spätklassizistische Kirche im südhessischen Roßdorf mit sehr protestantischem neogotischem Kanzelaltar.

Sehr protestantisch – was aber wäre, wenn es eines Tages zur Heimkehr der evangelischen Kirchen kommt? was würde dann aus einer Kirche mit solchem Kanzelaltar?
Als ich diese Kirche besuchte, sprang mir nach einigem Überlegen die Lösung ins Auge: man hätte nur das Legile von der Brüstung der Kanzel zu nehmen, auf einen kleinen Ständer im Chorraum zu stellen, dann wäre die bisherige Kanzel mit ihrem Ziborium eine ideale Sakramentskapelle, die nur auf die Einsetzung des Tabernakels wartet.

Mittwoch, 4. April 2018

Fundamentalismus

Fast eine ganze Zeitungsseite hat der Theologe Konstantin Sacher Raum bekommen, gegen Martin Mosebachs Buch über „Die 21 koptischen Märtyrer“ anzuschreiben. Sein Vorwurf gegen Martin Mosebach: «Ein lebensfeindliches Credo» – er glorifiziere den Tod und werte das Leben ab.
Liest man nun den Text, so sieht man, daß dieser Theologe dem christlichen Märtyrertum insgesamt distanziert gegenübersteht: «Nach Mosebach ist es also schlecht, im Angesicht eines Henkers, der vorhat, gleich mit einem Dolch den eigenen Kopf vom Rumpf zu trennen, zu sagen: Ach, lasst mich leben, so wichtig ist mir Christus gar nicht. Gut ist nur, starrsinnig in den Tod zu gehen.»
Interessant wird es, wo Konstantin Sacher Stellung nimmt zum religiösen Fundamentalismus: «Religiöser Fundamentalismus ist niemals ganz friedlich. In der absoluten Überzeugung, die Wahrheit zu kennen, werden die Wahrheiten der anderen Menschen zur Falschheit. Zu einer Falschheit, auf die es entweder mit Missionierung, mit Bekämpfung oder mit Verachtung zu reagieren gilt.»
Doch solcher Fundamentalismus ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt, beschränkt sich nicht auf die Religion. Es beginnt schon mit fundamentalistischen Mathematik-Lehrern, die «in der absoluten Überzeugung, die Wahrheit zu kennen», stumpf darauf beharren, daß zweimal zwei immer nur vier sei, auf abweichende Wahrheiten von Schülern mit Missionierung, mit roter Tinte oder mit schlechten Zensuren reagieren.

Die neue Propsteikirche in Leipzig

«Wir sind – ganz gegen alle Trends – eine wachsende Gemeinde. Jährlich werden bei uns ca. 50 Kinder und 10 Erwachsene getauft, kommen durch Zuzug ca. 100 weitere Gemeindemitglieder hinzu», ist im Netzauftritt der Propsteigemeinde zu erfahren. Und das Gebäude – bisher kannte ich es nur von außen, ist imposant. Ein Grund, die Kirche und das Leben in ihr einmal näher kennenzulernen.
Die gottesdienstlichen Erfahrungen sind allerdings sehr gemischt: recht achtenswert am Sonntagabend, abschreckend am Montag in der Elf-Uhr-Messe.
Ausführungen aber zu sichtbarer und hörbarer Kunst in der Propsteikirche aber bietet die Chronik von Orietur Occidens.

Dienstag, 3. April 2018

Letzte Relikte alter Unsitten

Vor zwei Jahren noch war die Expedition zur Osternacht in die eigene Pfarrkirche ein wenig ermutigendes Unternehmen; aber jetzt gibt es die „Verantwortungsgemeinschaft“, ist man auf dem Weg zur Einheitspfarrei.
So hat der Chronist von Orietur Occidens die Gelegenheit der Osternacht zur Zwischenbilanz genutzt.

Dienstag, 27. März 2018

Palmsonntag

Daß am Palmsonntag der Gottesdienst mit Palmweihe und Prozession eher beginnt als sonst die Sonntagsmesse, ist ja berechtigt; aber daß sie eine ganze Stunde früher beginnt, ist weniger verständlich und wenig angenehm. Daß man aber, wenn am Palmsonntag die Umstellung zur Sommerzeit erfolgt, sich die beiden Stunden addieren läßt, zwei Stunden früher beginnt, erfordert schon Askese für Fortgeschrittene.

Aber, aller Müdigkeit zum Trotz, eine Freude bietet mir die Messe doch: ich sehe, daß im neuen GL Beim letzten Abendmahle seine 4. Strophe, die mehr als vierzig Jahre lang fehlte, zurückbekommen hat.

Montag, 26. März 2018

Eine Szene aus dem real existierenden Landeskirchen-Pfarrgemeindeleben

Im Gemeindehaus der Ev.-Luth. Kirchgemeinde war am Samstagabend ein Vortrag des Theologie-Professors Klaus-Peter Jörns «zum Thema „Update für den Glauben. Denken und leben können, was man glaubt“» angesetzt. «Dabei geht es und die Gestalt des christlichen Glaubens im Zeitalter von Evolutionstheorie und Quantenphysik als alltagstaugliche Denk- und Lebensgestalt.»
Zusammen mit Hubertus Halbfas und anderen hat Prof. Jörns die „Gesellschaft für eine Glaubensreform e.V.“ gegründet. «In ihr geht es darum, alle an einer Glaubensreform Interessierten zusammenzuführen und darauf hinzuwirken, dass sich das Christentum zu einer heute glaubwürdigen Religion weiterentwickeln kann», erklärt der Professor auf seiner Home-Page.
«Ziel ist es, den christlichen Glauben im Rahmen einer universalen Wahrnehmungs-Geschichte Gottes zu verstehen und darzustellen, wie diese von den Weltreligionen in Geschichte und Gegenwart gespiegelt wird. Dieses Ziel macht den Abschied von vielen überlieferten Glaubensvorstellungen innerhalb und außerhalb der Bibel notwendig und soll zu einer tiefgreifenden Neuformulierung des christlichen Glaubens beitragen», steht in der Pressemitteilung zur Ankündigung des Vortrags.

Der Pfarrer der Kirchgemeinde war, so erklärt er, mitgerissen von den Büchern des Professors; «diesen Mann müssen wir hier haben.»
So bekommt der Professor das Wort.
Er beklagt, daß in protestantischen Gottesdiensten die Evangelien zwar gelesen werden, seit jeher aber nur über die Briefe gepredigt werde – in den Evangelien gebe es so schöne Gleichnisse. Doch die zentralen Aussagen der Evangelien werden „exegetisch entsorgt“ (nach der Formulierung Klaus Bergers), er leugnet den Sühnetod Jesu und damit die ebendarin begründete Eucharistie unter Berufung auf die Historisch-kritische Methode, jener Methode, deren Grenzen durch aktuellere Autoren (wie etwa Klaus Berger, Hans-Joachim Schulz und Karl Jaroš) aufgezeigt worden sind und deren Denken zumindest teilweise auf einer Vorentscheidung gegen den Glaube beruht (s. Moderne Theologie und Logik). Zu 100 % sicher sei, meint er, daß die Abendmahlsworte nicht von Jesus seien; dabei beruft er sich auf den Unterschied zwischen den Abendmahlsberichten der Synoptiker einerseits und Johannes’ andererseits, ohne die „Brotrede“ Jesu bei Johannes (6,26-59) eines Wortes zu würdigen.
Woran er glaubt, das sind die Erklärung der Menschenrechte und die Naturwissenschaft, die Evolutionstheorie nämlich und die Quantenphysik.
Die Erklärung der Menschenrechte steht seiner Überzeugung nach im Widerspruch zur Lehre vom Sühnetod Christi, woraus er folgert, daß eben diese Lehre falsch sei.
Die Evolutionstheorie nimmt er an in ihrer Ausweitung auf das gesamte menschliche Sein und verbunden mit dem Fortschrittsglauben vergangener Zeiten: Sünde sei nur der Rückfall in frühere Phasen der Evolution; und das Böse könne überwunden werden nur durch künftige Evolution.
Die Wirksamkeit von Gebeten beruht für ihn auf der Quantenphysik, einer Quantenphysik nämlich, die er im Sinne Hans-Peter Dürrs versteht. Nun war Hans-Peter Dürr ein angesehener Physiker und ein interessanter Denker; aber sein Hylopsychismus ist keine Naturwissenschaft, und eine solche Ausweitung der Quantenphysik ist alles andere als Stand der Wissenschaft.
Entscheidende Autorität hat für ihn somit die (in seinem Sinne gedeutete) Erklärung der Menschenrechte, hat eine weit über ihre naturwissenschaftliche Grundlage hinaus ausgeweitete Evolutionstheorie, eine spirituell ausgedeutete Quantenphysik. Ihnen gegenüber müssen für ihn die Lehren des christlichen Glaubens zurücktreten. Glaube an Gott, an Christus taucht in seinen Worten nicht erkennbar auf.
Das Publikum ist ganz begeistert. Ein Zuhörer stellt sich als pensionierter Pfarrer vor, der seine Amtszeit hindurch darunter gelitten hat, daß er im Gottesdienst liturgische Formeln zu verwenden hatte, die seiner Überzeugung widersprachen. Der Professor empfiehlt darauf die von ihm entwickelte ganz andere Liturgie.
Allen Landesbischöfen, sagt der Professor, habe er geschrieben, um ihnen seine „Glaubensreform“ nahezulegen; keiner, so klagt er, habe geantwortet. Gegen den Strich gelesen, ist dieser Vorwurf sehr berechtigt: kein Landesbischof hat sich bemüßigt gefühlt, den Mann und seine Glaubensreformer zur Umkehr zu rufen.

Wir sind die einzigen im Saal, die ihm widersprechen. Am Ende kommt aber noch ein von weither angereister älterer Herr auf mich zu und dankt mir für meinen kritischen Beitrag.
Was ein wenig beruhigt: außer uns und dem Pfarrer sind nur ganz wenige der Anwesenden unter Siebzig.

Montag, 19. März 2018

Eine besondere Patronatsfestfeier

Heute ist das Patronatsfest der Pfarrkirche in unsere Gründerzeitviertel. Der Chronist von Orietur Occidens war gespannt aufs Festhochamt.
Er berichtet.

Samstag, 17. März 2018

Nützlichkeit und Ästhetik

Kleine Felder sind sehr viel günstiger für die Artenvielfalt und für das Leben von Insekten als große, haben neue Forschungsergebnisse gezeigt; die Größe der Felder dafür ist bedeutsamer als die Vielfalt der Feldfrüchte und als die Bewirtschaftungsform.
Neue Forschungsergebnisse – hätte man das auch vorher schon wissen können?
«Videbam in ipsis corporibus aliud esse quasi totum et ideo pulchrum, aliud autem quod ideo deceret, quoniam apte adcommodaretur alicui», schieb Augustinus (Conf. IV, 13, 20).
Wenn etwas geeignet ist zu dem, wozu es gehört, ist es demnach auch schön; wenn Felder also geeignet sind für die Artenvielfalt und für das Leben von Insekten, dann sind sie schön.
Nun vergleiche man die „grüne Idylle“ mit der Agrarlandschaft in North York Moors!

Freitag, 16. März 2018

Gibt es ein Asylrecht für religiös Verfolgte?

«Politisch Verfolgte genießen Asylrecht» – doch über religiös Verfolgte sagt das Grundgesetz nichts. Gilt nun das Asylrecht auch für sie?
Durch seine gegenwärtige Praxis zeigt das Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, daß es das anders sieht.
Der Chronist von Orietur Occidens referiert.

Mittwoch, 14. März 2018

Das Rechtschreibprogramm von Libre Office

Einstmals hieß es, Rechtschreibprogramme hätten vor allem Unterhaltungswert. Das hat sich seither sehr geändert, doch das von Libre Office bleibt dem alten Ruf treu:
„Tabernakel“ kennt es nicht – es schlägt „Belabern“ vor.
„Ziborium“ kennt es nicht – es schlägt „Brimborium“ vor.

Kleine Schnitzer, die Wellen schlagen

Laetare – doch liturgische Unachtsamkeiten beim Sonntagshochamt schmälerten die Freude des Chronisten von Orietur Occidens.

Freihandel und Lohnquote

Binnen weniger Tage gab es verschiedene Nachrichten, vom Freihandel bis hin zur Lohnquote, deren Höhe Anlaß gibt, von „Lohnraub“ zu sprechen, Nachrichten, die alle verbunden sind durch die gleiche Stoßrichtung.
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Dienstag, 6. März 2018

Die 21 koptischen Märtyrer

21 koptische Christen sind am 15. Februar 2015 vom „IS“ ermordet worden; bis zuletzt haben sie ihren Glauben bekannt. Nun ist – veranlaßt vom Erscheinen eines Buches von Martin Mosebach über seine Reise auf den Spuren dieser Märtyrer – vom Institut St. Philipp Neri zu erfahren, daß diese katholische Gemeinschaft bereits seit 2016 eine Kopie einer Ikone dieser koptisch-orthodoxen Märtyrer besitzt.

Montag, 5. März 2018

Die Lehren der Ernährungswissenschaft

Nein, ich faste, weil Fastenzeit ist, nicht, weil ich „entschlacken“ möchte. Aber wenn mich auch das Thema der „Entschlackung“ nie interessiert hat, so interessiert mich doch um so mehr die Selbstgewißheit der medizinischen Forschung. Jahrelang war zu lesen, daß es so etwas wie „Entschlackung“ aus wissenschaftlicher Sicht gar nicht gebe; nun lese ich in einem Interview (noch von der letzten Fastenzeit), daß 2016 Ôsumi Yoshinori den Nobelpreis bekommen hat für den Nachweis, daß es sie unter dem Etikett Autophagie nicht nur gibt, sondern sie auch nützlich ist.
Und im selben Interview ist zu erfahren, daß die ebenfalls viele Jahre lang von der Ernährungswissenschaft vertretene – und von mir nie geglaubte – Behauptung, fünf kleine Mahlzeiten, über den ganzen Tag verteilt, seien das Gesündeste, ebenfalls überholt ist.
Ich werde mich bei meiner Ernährung weiterhin nach meinem Körpergefühl richten.

Rassismus?

Die Essener Tafel will nur noch Menschen mit deutschem Personalausweis neu zulassen. Das heißt, Ausländern, die noch nicht zugelassen sind, wird dieser kostenlose Zugang zu Lebensmitteln versperrt.
Das hat den Verantwortlichen den Vorwurf des Rassismus eingetragen.
Aber das Problem liegt tiefer. Der Chronist von Orietur Occidens schreibt darüber.

Ein ganz besonderes „Hungertuch“

Anstelle des Kreuzes steht über dem Tabernakel der Propsteikirche eine gewaltige weißgraue Statue des Auferstandenen, mit erhobenen Armen (ein Kreuz gibt es doch, an der rechten Wand des Chorraums). In der Fastenzeit ist es verhüllt mit einem ebenso gewaltigen violetten Velum.
Am strahlend schönen (wenn auch fastenzeitlich kalten) Vormittag scheint die Sonne herein. Welch ein Anblick! Sie läßt die Statue durchscheinen durch das Tuch, wie ein heller Schatten weißgrau auf dem violetten Hintergrund, nur Kopf und rechter Arm sind nicht zu sehen, sie erreicht das Licht nicht.
Welch eine Vorahnung von Ostern!

Samstag, 17. Februar 2018

Schönheit für die Armen

Josyp Kardinal Slipyj, Patriarch der ukraïnischen griechisch-katholischen Kirche, bei einem Vortrag bei der Bischofssynode 1971:
«Wenn ihr von den Armen reden wollt: hier drinnen kann ich als einziger von ihnen reden, denn ich bin 25 Jahre im Elend in einer kommunistischen Galeere gewesen.
Aber wollt ihr den Armen, die schon wenig Brot haben, auch noch das nehmen, was die Kunst bietet, die Musik, die Schönheit? Auch das noch? Wißt ihr nicht, daß sie danach ein größeres Bedürfnis haben als jene, denen es wohl ergeht?»
Contro i pauperisti ed i falsi amanti dei poveri un aforisma del Cardinale Josyp Slipyj

Freitag, 16. Februar 2018

Bedeutung des christlichen Gottesdienstes


Unser Herr, das Wort Gottes, hat zuerst die Knechte zu Gott hin gezogen. Danach hat er alle befreit, die sich ihm unterwarfen, wie er selbst zu seinen Jüngern sagt: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe." 

Die Freundschaft Gottes ist es, die uns Unsterblichkeit schenkt, wenn wir uns um sie bemühen. Am Anfang hat Gott den Adam erschaffen, nicht etwa, weil er den Menschen brauchte. Er tat es, um jemand zu haben, den er mit seinen Wohltaten überhäufen konnte. Denn das Wort verherrlichte den Vater schon vor Adam, ja vor der Erschaffung der ganzen Welt. Es war im Vater und wurde von seinem Vater verherrlicht, wie er selbst sagt: „Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war." 

Jesus verlangte auch unsere Nachfolge nicht deshalb, weil er unseren Dienst etwa brauchte, sondern um uns das Heil zu schenken. Denn dem Herrn folgen heißt am Heil teilhaben, und dem Licht folgen heißt Licht empfangen. Die im Licht sind, machen nicht das Licht leuchten, sondern werden selbst vom Licht erleuchtet und erhellt. Sie geben dem Licht nichts, sondern sind nur Empfänger, wenn das Licht ihnen die Wohltat der Erleuchtung spendet. 

So bietet auch der Gottesdienst Gott nichts; Gott braucht den Dienst der Menschen nicht, sondern schenkt allen, die ihm folgen und dienen, das Leben, die Unvergänglichkeit und die ewige Herrlichkeit. Allen, die ihm dienen, erweist er Wohltaten dafür, daß sie ihm dienen, und denen, die ihm folgen, tut er wohl dafür, daß sie ihm nachfolgen. Er selbst empfängt jedoch keine Wohltaten von ihnen. Er ist reich und vollkommen, er kennt keinen Mangel. 

Gott verlangt von den Menschen Dienst, weil er gütig und barmherzig ist und denen gut sein will, die in seinem Dienst ausharren. Gott bedarf nichts, doch der Mensch bedarf der Gemeinschaft mit Gott.

Es ist der Ruhm des Menschen, im Dienst Gottes zu bleiben und auszuharren. Deshalb sagte der Herr zu seinen Jüngern: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt." Damit wies er darauf hin, daß nicht sie ihn verherrlichen, wenn sie ihm folgen, sondern daß der Sohn Gottes sie verherrlicht, wenn sie ihm folgen. Und wiederum: "Ich will, daß alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen."


Irenäus von Lyon (um 202)

Montag, 12. Februar 2018

Kleine Schritte – und sie tun gut

Da er nichts ungewöhnliches, auffälliges findet, hat der Chronist von Orietur Occidens sich daran gemacht, Kleinigkeiten zu beschreiben. Und siehe: sie sind mehr als nur Kleinigkeiten.

Samstag, 10. Februar 2018

Marktliberaler Kampf gegen das Gemeinwohl

Wie Freihandelsabkommen das Gemeinwohl zu beschädigen drohen, wie hohl die mit diesen Abkommen verknüpften Versprechen sind, haben wir schon wiederholt (1.2.3.) erörtert. Nun, da TTIP dank einem US-Präsidenten, dem zu danken es sonst nicht allzu oft einen Grund gibt, vorläufig vom Tisch ist, wird der Kampf um das Vorrecht des Freihandels gegenüber der regulierenden Macht des Staates an anderen Stellen engagiert weitergeführt: nicht nur CETA droht endgültig in Kraft zu treten, sondern mit dem südamerikanischen Mercosur und mit vielen anderen Ländern drohen ähnliche Verträge.

Samstag, 3. Februar 2018

Rechte und Pflichten des Eigentümers – Rechte und Pflichten des Mieters

Das Grundgesetz stellt die Pflichten des Eigentümers und die Rechte des Mieters heraus. Die Rechtswirklichkeit zeigt sich sehr anders.
Der Chronist von Orietur Occidens referiert.

Wie lange dauert die Weihnachtszeit? (III.)

Einen versöhnlichen Abschluß der Frage erlebte der Chronist von Orietur Occidens zu Mariä Lichtmeß in der Propstei.

Mittwoch, 31. Januar 2018

Moderne Theologie und Logik

[Da ich es nun gerade geschafft habe, dieses Zitat zu ergugeln, nutze ich sogleich die Chance, darüber zu posten.]

« Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben. Und wer meint, es für seine Person tun zu können, muß sich klar machen, daß er, wenn er das für die Haltung des christlichen Glaubens erklärt, damit die christliche Verkündigung in der Gegenwart unverständlich und unmöglich macht. »
(Rudolf Bultmann: Neues Testament und Mythologie. Beiträge zur Evangelischen Theologie, Bd. 7, 1941, S. 18)

Die Logik dahinter: Wenn der Mensch soviel mit Technik vermag, kann demnach Gott nicht allmächtig sein.
Was daran wäre stringent oder theologisch?

Samstag, 27. Januar 2018

Die mangelnde Achtsamkeit für die liturgischen Formen

«L’insouciance pour les formes liturgiques, qui est l’indice le plus sensible de l’affaiblissement de la foi dans une chrétienté, et qui règne si universellement autour de nous ... – die mangelnde Achtsamkeit für die liturgischen Formen, die das sensibelste Merkmal ist für die Schwächung des Glaubens einer Christenheit und die so allgemein um uns herum herrscht ...» (Dom Prosper Guéranger in L’Année Liturgique, zitiert vom Maître-Chat Lully)

Septuagesima

Heute abend beginnt dem extraordinärem Usus zufolge sowie nach lutherischer Agende die Vorfastenzeit. Ebenso ist es in der orthodoxen Kirche; sie begeht heute den Sonntag des Zöllners und des Pharisäers.
Allerdings kennt der byzantinische Ritus vier Sonntage der Vorfastenzeit. Da aber dieses Jahr nach julianischer Osterberechnung Ostern erst eine Woche später ist als nach gregorianischer, fällt der Beginn der Vorfastenzeit zusammen.
Jedoch ist die eigentliche Übereinstimmung viel älter: nur die letzten drei der vier Sonntage der byzantinischen Vorfastenzeit (die also unseren Sonntagen von Septuagesima bis Quinquagesima entsprechen) kennen im Orthros zum Abschluß des Polyeleos den 136. [137.] Psalm: An den Flüssen Babylons – das zeigt, daß diese letzteren drei Sonntage eine ältere Tradition der Vorfastenzeit verkörpern.

Nach alter Tradition mag Septuagesima auch der Beginn des Kirchenjahrs gewesen sein: in den ältesten Ordines Romani beginnt mit diesem Tag die Leseordnung; und wenn die Quatember der Pfingstwoche, des Septembers und des Advent in den älteren Schriften mit dem Fasten des vierten, des fünften, des siebten und des zehnten Monats nach Zach. 8, 19 begründet werden, so setzt das einen Jahresbeginn mit dem März voraus, wie er aber nach Cäsar selten war, oder eben mit Septuagesima.

Mehr über Septuagesima zu lesen ist in Il rito di sepoltura dell'Alleluja all'inizio del periodo di settuagesima (ein Irrtum des Autors im Détail: im überlieferten römischen Ritus hört der Gesang des Alleluja bereits mit der Vesper von Septuagesima auf, nicht erst am Aschermittwoch – siehe auch: Les adieux à l’Alléluia).

Die „Islamisierung Europas“ ist abgesagt

– das ist zu erfahren aus einem Gespräch mit dem Religionswissenschaftler Michael Blume im Deutschlandfunk (im Gespräch mit Andreas Main).
Mancherlei ist in diesem Gespräch darüber hinaus noch interessant:
So die Bedeutung der Religion für die Demographie: «Wir haben immer wieder den Befund, wenn sich die Religion auflöst, lösen sich auch Gemeinschaften auf und schrumpfen die Familien.»
So die Bemerkungen zu Thilo Sarrazin, der sich in seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ auf die religionsdemographischen Überlegungen Michael Blumes bezogen hat. Dieser nun – also Sarrazins Quelle – merkt an, wie Sarrazin «mit Daten spielt und sie auch manipuliert, damit sie passen.»
So der Zwang, der von der sich verändernden Gesellschaft ausgeübt wird: «Also beispielsweise können sie mit einer Alleinverdiener-Ehe, wo nur der Mann verdient und die Frau zuhause bleibt, in einer Großstadt nicht einmal mehr die Miete bezahlen. Das bedeutet, Familienstrukturen müssen sich auch immer wieder ändern.Wenn sie das nicht tun, entsteht die sogenannte Traditionalismusfalle.» Was er nicht sagt – das ist ja nicht das eigentliche Thema des Gesprächs –, das ist, das diese Falle aufgestellt worden ist vom freien Markt, der heute das unterbindet, was vor einigen Jahrzehnten noch normal war.

Mittwoch, 24. Januar 2018

Politik gegen Einsamkeit

Einsamkeit macht krank – und wird hierzulande endemisch.
Ein komplexes Problem – doch steht der Politik eine einfache wirksame Maßnahme zur Verfügung.
Der Chronist von Orietur Occidens nennt sie.

Wie lange dauert die Weihnachtszeit? (II.)

Dieses Thema bedurfte doch einer grundsätzlichen Überlegung; der Chronist von Orietur Occidens hat es in Angriff genommen, ihnen eine längere Anmerkung zu widmen:
Rechtspositivismus und Kirche.

Sonntag, 14. Januar 2018

Wie lange dauert die Weihnachtszeit?

Es ist nicht gerade eine vertrauenserweckende Quelle, aus der der Chronist von Orietur Occidens die Antwort findet; nur: es ist die richtige Antwort.

Freitag, 12. Januar 2018

Zwei sehr unterschiedliche Ansätze gegen die Krise der Kirche

Es gibt hierzulande zwei Ansätze, gegen die Krise der Kirche anzugehen; der eine: Mehr Christus, die Welt ihm untergeordnet – der andere: Weniger Christus, mehr Welt.
Nun wurde, verbunden mit der ökumenischen Konferenz MEHR ein „Mission Manifest“ mit zehn „Thesen für das Comeback der Kirche“ veröffentlicht. Trotz etwas holpriger Sprache und teilweise unklarer Formulierungen ist es offensichtlich, daß der Ansatz diese Manifests der erstere ist: Mehr Christus.
Und da zu den Erstunterzeichnern einige Bischöfe gehören, darunter ein Kardinal, sah sich auch katholisch.de veranlaßt, darüber zu schreiben. Der Artikel ist bemerkenswert: bei oberflächlicher Anerkennung schimmert immer wieder Abstand durch, beginnend schon mit dem Titel: «Nur mal schnell die Kirche retten». Im weiteren Text wird der Grund für diesen Abstand deutlich, dort liest man: «Trotzdem gibt es in der Kirche doch auch andere große Aufbrüche und Versuche zur Veränderung: Was ist etwa mit der Diskussion um Wiederverheiratete oder den Umgang mit Homosexuellen? ... Kann nicht auch das ein authentisches Zeugnis sein, dass die Menschen vom Glauben überzeugt?» – offenkundig bevorzugt die Autorin von katholisch.de den zweiten Ansatz: Weniger Christus, mehr Welt.

Bemerkenswert auch eine Meinung, die einige Zeilen zuvor auftaucht: es gebe «Christen, ... die persönlich den Glauben bei den Pfadfindern genauso oder besser erfassen als bei der Ewigen Anbetung oder ...». Klickt man bei der Ewigen Anbetung weiter, so findet man mit einem zweiten Klick eine prächtige Satire auf verquaste, pastoral gemeinte Sprache – nur leider ist zu fürchten, daß der professorale Autor nicht bemerkt hat, daß er eine Satire schreibt.

Montag, 8. Januar 2018

Was sind Schwestern und Brüder?

Epiphanie: Die Ostertermine sind veröffentlicht; nun zur Festmesse vorm Dreikönigsschrein.
Was sind Schwestern und Brüder? Der Erzbischof läßt es wissen: nach dem Einzug begrüßt er zuerst „die Schwestern und Brüder aus den Gemeinden und Gemeinschaften des Erzbistums“, dann auch noch „die Gläubigen“ aus den anderen Diözesen.
Glanz und Elend der Festfeier im Kölner Dom, liturgische Qualität und Printophoren, hat der Chronist von Orietur Occidens beobachtet.

Freitag, 29. Dezember 2017

Weihnachten, das Fest für Predigtfreunde

Die Messe zur Mitternacht und die Messe am Weihnachtstag: zwei Messen (die dritte, die Hirtenmesse, ist ja nahezu ausgestorben), die sich durch ihre unterschiedlichen Texte und besonders die Evangelien markant unterscheiden und zugleich ergänzen.
Und, welche Freude für Predigtfreunde, die Predigt können sie zweimal hören, sie ist die gleiche in beiden Messen.

Samstag, 16. Dezember 2017

Wann ist Weihnachten?

Daß Weihnachtsmärkte und Kaufhäusern darüber besondere Vorstellungen haben, wundert niemanden mehr. Aber die Kirche?
Der Chronist von Orietur Occidens sieht sich genötigt, zu berichten,
und er kann etwas nachtragen.

Samstag, 9. Dezember 2017

Festmesse am staatlichen Werktag

Abendmessen an solchen Festtagen mag der Chronist von Orietur Occidens sehr.
An diesem Festtag der Unbefleckten Empfängnis fällt ihm noch etwas besonderes auf.

Recht des Unternehmers — Recht des Angestellten

Recht gleichförmig wiederholt sich, was wir vor Jahren zu monieren hatte: Ein Unternehmer gefährdet mit rechtswidrigen Maßnahmen die Gesundheit von Kunden, ein Mitarbeiter deckt es auf – und hat das Nachsehen.
Wieder referiert der Chronist von Orietur Occidens.

Politisch korrekte Sprache

kommentiert in drei Bildern.

Was tun gegen Keime im Weihwasser?

Untersuchungen haben ergeben – und nicht zum erstenmal –, daß Weihwasser in Kirchen keimbelastet sind.
Was hilft dagegen? Eine einfache Antwort (die auch betreffenden die Studien kennen) weiß der Chronist von Orietur Occidens.

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Drei schöne Früchte der ersten Adventswoche

In dieser Woche haben mich drei Worte "getroffen": 

1. Der Kommunionvers am Dienstag der ersten Adventswoche:

"Corónam iustítiæ reddet iustus iudex iis qui díligunt advéntum eius." (nach 2 Tim 4, 8)
("Die Krone der Gerechtigkeit wird der gerechte Richter denen geben, die seine Ankunft lieben.")


2. In der Lesehore (Vigil) des Hochfestes der Unbefleckten Empfängnis heißt es in der Zweiten Lesung (von Anselm von Canterbury, Aus einer Rede):

"Gott hat Maria seinen einzigen wesensgleichen Sohn gegeben, den er aus seinem Herzen zeugt, den er liebt wie sich selbst. Aus Maria schuf er sich den Sohn, nicht einen andern, sondern ebendiesen. So ist der eine und gleiche Jesus wesenhaft der gemeinsame Sohn Gottes und Marias.
Alle Geschöpfe sind von Gott gemacht, und Gott ist aus Maria geboren. Gott hat alles geschaffen, und Maria hat Gott geboren. Gott hat alles gemacht, und sich selbst hat er aus Maria gebildet. So hat er alles, was er schuf, neu geschaffen. 
Der die Macht hat, alles aus  dem Nichts zu schaffen, wollte die verwundete Schöpfung nicht ohne Maria wiederherstellen."


3. In der Nachbetrachtung einer Adventsfeier ein herrlich niederrheinischer Satz über den Verzehr von Walnuß-Buttercreme-Torte:

"Kannze mit hinter de Hecke liegen gehn."

Mittwoch, 29. November 2017

Zur Wurzel der Allergie dem Heiligen gegenüber

« Der Glaube beginnt mit dem Hören, aber auch mit der Art, in der die Offenbarung vorgelegt wird.
Traditionell wird die Bibel in der Kirche gelesen. Nich zufällig ist der Locus princeps, der erstrangige Ort solcher Lesung die Liturgie. Dies, weil die Heilige Schrift der Tradition entspringt und es die Tradition ist, die die Mittel bietet, sie lesen und verstehen zu können. Die Tradition ist für die Schrift das, was die Fassung für den Diamanten ist.
Die Heilige Schrift losgelöst von der Traditiom und von der Kirche wird zu einem Buch wie jegliches andere, somit freien Interpretationen unterworfen.
Die Revolution Martin Luthers ist gerade die gewesen, die Bibel abzulösen von der Tradition und sie so unmittelbar zu verbinden mit der freien Interpretation allein dessen, der sie liest. »
(aus: Pietro C.: Alla radice dell'allergia per il Sacro)

Dienstag, 28. November 2017

Calvinistische Sparsamkeit – oder?

Die calvinistischen Länder, in denen der Kapitalismus entstanden sei, weil in ihnen Reichtum als Zeichen der Erwählung gilt, üppiger Lebenswandel aber verpönt sei: seit Max Weber ein Gemeinplatz.
Nun aber sagt es ein Historiker etwas anders (Jan Pfaff, Interview mit Frank Trentmann: „Wir sind von Dingen umzingelt“. taz vom 25. 11. 2017):
«Schon im 15. Jahrhundert beginnt der Konsum, Gesellschaften stark zu prägen. Hier kann man drei Regionen unterscheiden, die unterschiedlich damit umgehen: das Italien der Renaissance, China sowie zusammengefasst die Vereinigten Niederlande und England. Die Niederlande und England ziehen konsumtechnisch dann bald davon.»
Das katholische Italien:
«Im Italien der Renaissance ist Privatkonsum sehr suspekt, Konsum soll dort nach außen gerichtet sein als etwas, das dem Gemeinwohl dient. Ein reicher Mann kann eine schöne Kapelle bauen lassen oder die ganze Stadt zum Essen einladen. Aber die Vorstellung, dass er sich in sein Eigenheim zurückzieht und dort schön lebt, ist gesellschaftlich nicht akzeptiert.»
Und die calvinistischen Länder, die Niederlande und England:
«[Prägend für unseren Konsum bis heute wird die Entwicklung in den Niederlanden und England.] Diese Länder unterscheidet, dass privater Konsum hier positiv gesehen wird. Und es gibt einen Kult um Neues, den wir bis heute kennen.»
Bis heute!

Nachtrag: «Und was ist jetzt mit China?»
«Dort gelten im 15. Jahrhundert vor allem antike Sachen als wertvoll. Der Konsum wächst auch in dieser Gesellschaft, aber der Schwerpunkt liegt auf alten Gegenständen aus der eigenen Geschichte. Das ist für die europäischen Händler ein großes Problem. Sie wollen gern chinesisches Porzellan importieren und versuchen, dafür europäische Produkte anzubieten, die ganz neu sind – was im europäi­schen Kontext ja positiv ist. Die chinesischen Händler antworten: „Was, das ist ganz neu? Das hat ja gar keinen Wert.“»

Mittwoch, 22. November 2017

Sachsen – Land der Musik

Aus Sachsen kommen viele der großen deutschen Komponisten, in Sachsen lebt die Musiktradition. Und heuer ist hier das Fest der hlg. Caecilia sogar staatlicher Feiertag.

Ein engagiertes Plaidoyer fürs Abendland

in einer als links geltenden Zeitung, dem deutschen Monde diplomatique:
Mythos Europa von Régis Debray.

Dienstag, 21. November 2017

Ein EU-Generalanwalt gegen das Grundgesetz

Wo die grundgesetzliche Ordnung der Bundesrepublik eindeutig ist, stellt das Bundesarbeitsgericht Fragen an den Europäischen Gerichtshof; und der Generalanwalt zeigt sich mehr an Antiklerikalismus als am deutschen Gesetz orientiert.
Der Chronist von Orietur Occcidens referiert.

Montag, 20. November 2017

Psalmi Cursus Romani per hebdomada dispositi

Was wäre im Stundengebet des älteren römischen Ritus selbstverständlicher als die (von Pius X. überschriebene) Verteilung der Psalmen auf die Gebetsstunden der Woche? Und doch mußten wir erfahren, daß sie nirgends im Netz zu finden sei.
Darum ist sie nun bei Orietur Occidens veröffentlicht.

Montag, 13. November 2017

Messe und Meßkomposition

Zum Gedenken an die Scho’a abends ein Konzert in der Kirche.
Die Musik war großartig. Und die Werke entfalteten ihren geistlichen Gehalt in der Kirche sehr viel mehr, als sie es in einem Konzertsaal vermocht hätten.
Dennoch: schade! Dafür mußte die Abendmesse ausfallen.
Mußte sie eigentlich? Der Chronist von Orietur Occidens bedenkt diese Frage.

Samstag, 11. November 2017

«Wir sind alle Kinder Gottes»

«Hier im Saal ist keiner, der mehr ist als ich oder weniger ist als ich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott einen Katholiken mehr liebt als einen Protestanten.» (Mons. Wilfried Theising). Und darum wünscht Er allen Protestanten, daß auch sie katholisch werden.
(Gratias RegiUrso!)

Der Ausdruck des Schweigens

Wenn in der Werktagsmesse alles fehlt, weder Ministranten da sind noch Kantor noch Organist: wie schlimm ist das?
Auf ein Immerhin verweist der Chronist von Orietur Occidens.

Montag, 30. Oktober 2017

Das Rätsel der „Reformation“ ( III. )

Der dritte Teil der Trilogie: wir haben uns nun an des Rätsels Lösung gewagt – man prüfe, auch wenn sie allzu verblüffend erscheinen mag.

Sonntag, 29. Oktober 2017

Das Rätsel der „Reformation“ ( II./4-7 )

Der II. Teil der Trilogie ist nun abgeschlossen. Worum es den Reformatoren ging, ist nun weitgehend gesagt; die Frage allerdings, was sie zu solchen Vorstellungen brachte, stellt sich nun noch verwirrender.

Samstag, 28. Oktober 2017

Das Rätsel der „Reformation“ ( II./1-3 )

Worum ging es in der „Reformation“ wirklich? – mit dieser Frage geht die Trilogie weiter. Hier finden sich nun die ersten Punkte des II. Teils.

Freitag, 27. Oktober 2017

Das Rätsel der „Reformation“

500 Jahre „Reformation“ – Bundesdeutschland nimmt das als Anlaß für einen Feiertag; doch es ist wahrlich kein Grund zu feiern. Für uns aber ist es Anlaß zu einer Trilogie zu der Frage: Worum ging es eigentlich bei dieser „Reformation“?
Heute der erste Teil: Ein nebensächliches Vorspiel: 95 Thesen.
Der Bedeutung des Themas wegen erscheint die Trilogie doppelt: unter Notabene bei Orietur Occidens und im Blog 1517.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Ver.di und Wirklichkeit

Ver.di ruft heute auf zur «Demo: Tür auf für Tarifverträge in der Diakonie am 12.10.17» nach Berlin.
Ver.di meint: «Der sogenannte dritte Weg mit seinen Arbeitsvertragsrichtlinien kann weder Lohnabsenkungen verhindern noch Aufwertung und Entlastung für den Sozial- und Gesundheitsbereich regeln.»
Die Wirklichkeit: in Einrichtungen der Diakonie werden wir tariflich bezahlt. Das heißt praktisch (in einem mir bekannten Fall): eine Angestellte im Verwaltungsbereich hat mit einer halben Stelle das gleiche verdient wie eine Angestellte gleicher Funktion bei einem privaten Träger mit voller Stelle.

Montag, 9. Oktober 2017

Die Wahlerfolge der Rechten in Deutschlands Fernem Osten

Es ist die Stellvertretende Chefredakteurin einer wenig kirchenfreundlichen Zeitung, die (wenn auch selber nicht recht überzeugt) eine bemerkenswerte Sicht dieser Wahlergebnisse bietet:
«In den Neunzigern, als die Skinheads Sächsische Schweiz die netten Jungs von nebenan gaben und ehrenamtliche Jugendarbeit leisteten. So besetzten Rechtsradikale eine Lücke, die die Politik zurück gelassen hatte. Den Mangel an Staat gleichen andernorts zivilgesellschaftliche Vereine oder die Kirche aus – wie etwa in der Flüchtlingshilfe. In Ostdeutschland fehlen diese Strukturen häufig.
Aufgrund der DDR-Geschichte fehlt im Osten ein starkes Netz kirchlicher Träger. Insgesamt engagieren sich in Ostdeutschland weniger Menschen ehrenamtlich. Frauen übernehmen eher ein Ehrenamt als Männer. In Ostdeutschland arbeiten mehr Frauen als in Westdeutschland, doppelt so viele Mütter in Vollzeit. Da ist wenig Zeit für Ehrenamt.»
(aus: Ist der Ruf erst ruiniert. Kommentar von Katrin Gottschalk. taz vom 2. 10. 2017)

Alles paßt zusammen – leider

Die Liturgie: Eine Liederauswahl von erlesener Langweiligkeit.
Die Theologie: In der Predigt wird das Gleichnis von den bösen Winzern allein dem Evangelisten Matthäus und der Zeit nach der Zerstörung Jerusalems zugeschrieben (diese späte Datierung des Evangeliums ist nicht Stand der Wissenschaft).
Die Liturgie: Die Kommunion wird von Diakon und Laiin ausgeteilt, während der Propst versunken an seinem Sitz steht.
Die Liturgie: Der Auszug geht nur bis zur ersten Bank; dort läßt man sich nieder, das Orgelnachspiel zu hören (immerhin, der Organist ist ja wirklich gut).

Montag, 18. September 2017

Inspiration und Liturgie

Unter diesem Titel will Pietro C. «zu den Wurzeln der Verwüstung der abendländischen Liturgie» finden. Zwei extreme Texte – allerdings scheint es, daß Pietro C. im wesentlichen Recht hat. Die Quintessenz: Die Redaktion der Liturgie der Alten Kirche war ein Werk von Heiligen, Frucht religiöser Erfahrung, Frucht einer Theophanie – ganz ähnlich wie die der Heiligen Schrift.
Wenn jemand kein Italienisch versteht: schon die Blögger von Pietro C(hiaranz) und Sandro Magister (Settimo Cielo) sind es wert, es zu lernen (und es ist nicht schwer, da es unserer geistlichen Muttersprache verwandt ist).

Dienstag, 12. September 2017

Das Fest des Kaffees

«Mariae Namen» wird das heutige Fest genannt. Was aber in Wirklichkeit gefeiert wird, ist die Befreiung Wiens von der (zweiten und letzten) osmanischen Belagerung am 12. September 1683 und die Erbeutung etlicher Kaffeesäcke, die die Eröffnung des ersten Wiener Kaffeehauses ermöglichten, von wo sich der Kaffee über das Land ausbreitete. Dafür dankt die Christenheit mit der Feier dieses Festes Maria, der Schutzmantelmadonna, unter deren Fahne die christlichen Heere unter dem polnischen König Jan III. Sobieski diesen Sieg errungen haben.

Mittwoch, 30. August 2017

Fürbitte für Verstorbene

Üblicherweise finden sie sich heutzutage an einer denkbar unpassenden Stelle: in den Vermeldungen.
Eine kleine Lösung für diese Schwierigkeit hat jetzt der Chronist von Orietur Occidens erlebt

Montag, 28. August 2017

Menschenleben auf dem Freien Markt

Durch Schlangenbisse kommen jedes Jahr etwa 100.000 Menschen ums Leben, viele weitere werden schwer versehrt. Daß Hilfe noch schwieriger wird, dafür sorgt der Freie Markt.
Der Chronist von Orietur Occidens referiert.

Samstag, 19. August 2017

«No tinc por»

– «ich habe keine Angst» ist der Ruf der Menschenmengen in Barcelona angesichts des Terrors. Ist es Zufall, daß dieser (freilich sehr kurze) Ruf der Schluß eines sehr bekannten katalanischen Kirchenliedes ist? Das aus Taizé bekannte «El Senyor és la meva força» endet mit «En Ell confio i no tinc por – auf Ihn vertraue ich, und ich habe keine Angst.»

Freitag, 18. August 2017

Eine Laienspielschar gegen die Himmelskönigin

Der Anfang der Messe zum Fest der Aufnahme Marias in den Himmel macht Hoffnung: der polnische Kaplan erscheint in einem weitwallenden blauen Meßgewand. Doch dann ...
Der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Samstag, 5. August 2017

Das Fest der Verklärung des Herrn

Gedanken zum Festgeheimnis dieses Tages bietet unser letztjähriges Heft zu Ehren der heiligen Ewald & Ewald:
Die Verklärung Christi. E&E 21 (2016), S. 9-14

Der sogenannte Gemeinsame Markt

Die EU-Kommission weigert sich, den EU-Binnenmarkt durchzusetzen, wo es Sinn hätte; wo es sich gegen die Interessen der Staaten richtet, fordert er dessen Regeln ein.
Der Chronist von Orietur Occidens referiert.

Dienstag, 1. August 2017

Kircheneintritte und muslimische Flüchtlinge

Im Jahre 2016 sind in die katholische Kirche 9.100 Menschen eingetreten, in die protestantischen kirchlichen Gemeinschaften 25.000. Eine blamabel geringe Zahl im Vergleich zu den Austritten: aus der katholische Kirche 182.000, bei den Protestanten 210.000.
Die Bilanz ist demnach für die katholische Kirche günstiger; doch das ist ein sehr schwacher Trost.
Es treten eben doch viel mehr Menschen bei den Protestanten ein als in die katholische Kirche. Natürlich können bei ihnen mehr wiedereintreten, weil mehr ausgetreten sind; aber das ist nur eine sehr unzureichende Erklärung der Zahlen. Vielmehr höre ich angesichts der Scharen von Muslimîn, die zur Zeit sich nach Deutschland flüchten, ständig von den vielen, die sich in protestantischen Landes- und Freikirchen zum christlichen Glauben bekehren; daß solches in der katholischen Kirche geschieht, davon höre ich nicht.
Wo bleiben wir, wo bleibt die Kirche mit ihrem missionarischen Einsatz?

Bedrohte Feste

Unter all den Märtyrerfesten der Kirche ist seit ältester Zeit auch ein Fest, das vorchristlicher jüdischer Märtyrer gedenkt. Im modernen Kirchenkalender allerdings ist es verschwunden.
Der Chronist von Orietur Occidens referiert.

Der Kalender der Äthiopischen Kirche


Wer das Abendland retten will, darf das Morgenland nicht gering schätzen.